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Ex-Salzburger Sauer: "Freund spielt Hauptrolle"

Einst RBS-Geschäftsführer, jetzt Bayern-Nachwuchschef - Jochen Sauer im Interview:

Ex-Salzburger Sauer: Foto: © GEPA

Vor etwas weniger als zehn Jahren änderte sich beim FC Red Bull Salzburg alles.

Nach dem Red-Bull-Einstieg 2005 war der Verein lange Zeit als Geldverbrennungsmaschine verschrien, sportliche Erfolge gab es maximal auf nationaler Ebene. Jahr für Jahr wurden Trainer und sportliche Funktionäre ausgetauscht, von einer durchgängigen Spielidee war nichts zu erkennen.

Als im Sommer 2012 schließlich Ralf Rangnick als neuer sportlicher Verantwortlicher präsentiert wurde, war die Skepsis deshalb groß. Doch der deutsche "Fußballprofessor" vollzog einen kompletten Philosophie-Wechsel, stellte die Jugendarbeit und Talenteentwicklung in den Vordergrund und ebnete so jenen Erfolgsweg, der Salzburg am heutigen Mittwoch das erste Champions-League-Achtelfinale der Klubgeschichte gegen den FC Bayern München bestreiten lässt (21 Uhr im LIVE-Ticker).

Nur kurz nach seiner Ankunft in der Mozartstadt installierte Rangnick mit Jochen Sauer einen neuen Geschäftsführer bei den "Bullen". Der damals 40-jährige Deutsche war zuvor als sportlicher Leiter beim VfL Wolfsburg tätig und half kräftig dabei mit, Salzburg auf gewünschte Weise umzukrempeln. Als Rangnick Österreich im Jahr 2015 verließ, übernahm Sauer gemeinsam mit dem damaligen Sportkoordinator Christoph Freund die sportlichen Agenden, ehe er sich Anfang 2017 Richtung München verabschiedete. Dort ist er seither als Nachwuchsleiter des FC Bayern München tätig.

Im Interview mit LAOLA1 spricht Jochen Sauer über den Anteil von Sportdirektor Christoph Freund an Salzburgs Erfolgsgeschichte, reflektiert seine Zeit in der Mozartstadt und erklärt seine Rolle als Nachwuchschef bei einem der größten Klubs der Welt:

LAOLA1: Sie haben von den letzten zehn Jahren Ihrer Berufslaufbahn ungefähr die Hälfte beim FC Red Bull Salzburg verbracht und die andere Hälfte beim FC Bayern. Am heutigen Mittwoch treffen diese beide Mannschaften aufeinander. Wie sehr freuen Sie sich auf dieses Duell?

Jochen Sauer: Das Spiel ist natürlich etwas Besonderes für mich. Wobei ich sagen muss, im November 2020, als wir in der Gruppenphase gegen Salzburg gespielt haben, war ich auch schon dabei. Leider war es damals ein Geisterspiel. Es war zwar schön, ein paar ehemalige Kollegen zu treffen, aber ohne die Stimmung und die Atmosphäre, die man sonst bei internationalen Spielen aus Salzburg kennt, hat etwas gefehlt. Deswegen freue ich mich jetzt, ehemalige Kollegen und Spieler zu sehen und die Atmosphäre zu genießen.

LAOLA1: Das heißt, Sie werden vor Ort sein?

Sauer: Ja, genau. Bis vor ein paar Monaten hat meine Familie noch in Salzburg gelebt, ich bin immer hin und her gependelt. Deswegen habe ich noch einen engen Bezug zu Salzburg und mache schon mal gerne einen Ausflug dorthin (lächelt).

Christoph Freund, Ralf Rangnick und Jochen Sauer leiteten einst den Umbruch bei Salzburg ein
Foto: © GEPA

LAOLA1: Es ist jetzt bald zehn Jahre her, dass Sie in Salzburg angeheuert haben. Damals wurde der Verein teilweise für seine Transferpolitik belächelt, viel Geld ist für ältere Spieler in den Sand gesetzt worden. Auch sportlich sind die großen Erfolge zumindest international ausgeblieben. Mittlerweile ist Salzburg ein Champions-League-Achtelfinalist und nimmt Millionensummen am Transfermarkt ein. Wie stolz sind Sie, persönlich bei dieser Entwicklung maßgeblich mitgewirkt zu haben?

Sauer: Ich freue mich, dass wir damals eine erfolgreiche Strategie entwickelt haben, mit der wir den Klub in dieser Liga und mit diesen internationalen Ambitionen am konkurrenzfähigsten aufstellen konnten: Mit jungen entwicklungsfähigen Spielern. Diese Strategie ist noch heute zu sehen und trägt immer noch Jahr für Jahr Früchte. Es werden immer wieder Spieler erfolgreich entwickelt, immer wieder Spieler am Ende auch verkauft und trotzdem geht die sportliche Entwicklung stets voran mit der Qualifikation zur Champions League und der nun erstmaligen Qualifikation für die K.o.-Runde.

"Es macht mir Spaß zu sehen, dass wir offensichtlich damals eine Idee hatten, die vor allem von Sportdirektor Christoph Freund zehn Jahre gehalten und noch immer weiterentwickelt wird. Dass er an die Strategie geglaubt hat, absolut davon überzeugt war und, nachdem Ralf nach Leipzig gegangen ist und ich nach München, er diesen Weg weiterhin konsequent gegangen ist, spricht absolut für ihn."

Jochen Sauer über Christoph Freund

LAOLA1: Sie haben damals nach Ralf Rangnicks Abgang aus Salzburg im Sommer 2015 gemeinsam mit Christoph Freund dessen Agenden übernommen. Christoph Freund ist weiterhin beim Verein und wird aufgrund seiner erfolgreichen Arbeit immer wieder mit Vereinen aus Deutschland in Verbindung gebracht. Wie hoch schätzen Sie die Gewichtung ein, die Christoph Freund in der Erfolgsgeschichte von Salzburg momentan einnimmt?

Sauer: Es macht mir Spaß zu sehen, dass wir offensichtlich damals eine Idee hatten, die vor allem von Sportdirektor Christoph Freund, mit dem ich noch immer ein sehr enges und freundschaftliches Verhältnis pflege, zehn Jahre gehalten und noch immer weiterentwickelt wird. Natürlich hat er da eine Hauptrolle. Als ich mit Ralf 2012 angefangen habe, war Österreich für uns Neuland. Christoph hat uns als Sportkoordinator am Anfang sehr geholfen, seine Kenntnisse des österreichischen Fußballmarktes aufzunehmen. Es war wichtig zu wissen, wie die österreichischen Spieler ticken, wie die Liga tickt und was wir beachten müssen, um national das Ganze hinzubekommen. Ich glaube, dass er in den ersten Jahren in der Kombination zusammen mit Ralf, aber auch von 2015 bis 2017, als wir zu zweit das Ganze vorangetrieben haben, schon sehr viel beigetragen hat, aber auch sehr viel lernen konnte. Dass er an die Strategie geglaubt hat, absolut davon überzeugt war und, nachdem Ralf nach Leipzig gegangen ist und ich nach München, er diesen Weg weiterhin konsequent gegangen ist, spricht absolut für ihn.

Immer wieder musste Sauer mit Salzburg Rückschläge in der CL-Quali einstecken
Foto: © GEPA

LAOLA1: Die Champions League ist Ihnen mit Salzburg verwehrt geblieben. Kurz nach Ihrem Abgang 2017 aus Salzburg sind die großen Erfolge eingetreten. Wenige Monate danach war es der Youth-League-Sieg mit der U19, dann ein Jahr später das Europa-League-Halbfinale. Ärgern Sie sich, dass Sie nicht doch noch ein paar Jahre länger geblieben sind?

Sauer: Nein. In den fünf Jahren mussten wir immer wieder auch mit Enttäuschungen leben, vor allem wenn es um die Champions-League-Qualifikation ging. Es war dann für uns alle eine Herausforderung, wieder den Drive zu kriegen und voll anzugreifen. Aber ich kann sicher sagen, dass in meinen fünf Jahren dort viele Dinge erreicht worden sind. Wir haben den Verein nachhaltig restrukturiert und so auf sportliche Beine gestellt, dass es nachhaltig zu Erfolg führen kann. Natürlich, wenn man zurückschaut, denkt man: 'Mensch, hätte ich nicht auch mal Champions League spielen können?!' Aber auf der anderen Seite muss ich ehrlich sagen, dass ich mit einem guten Gefühl aus Salzburg weggegangen bin, weil ich die fünf Jahre unglaublich genossen habe. Deswegen überwiegt bei mir die Freude über die Erfolge von Salzburg – während und nach meiner Zeit.

LAOLA1: Nach Ihrem Aus in Salzburg gingen Sie nach München und übernahmen die Leitung des damals um 70 Millionen Euro neu gebauten Bayern-Campus. War der Wechsel in den Nachwuchsbereich der nächste logische Schritt, nachdem Sie in dieser Richtung viel Erfahrung in Salzburg sammeln konnten?

Sauer: Es ging mir darum, ein Projekt zu übernehmen, bei dem ich das Gefühl habe, etwas aufbauen zu können. Ich muss ehrlich sagen, das hat mir schon in Salzburg am meisten Spaß gemacht: Aufbauarbeit zu leisten, eine Vision zu haben und zu fragen: 'Okay, wo will man hinkommen?' Als die Anfrage von Bayern kam, den Nachwuchs zu übernehmen, sah ich für mich eine spannende Aufgabe. Natürlich hat dabei auch eine Rolle gespielt, dass ich aufgrund vieler Erfahrungen, die ich in Salzburg mit dem Aufbau von Nachwuchsspielern gemacht habe, das Gefühl hatte, meinen Beitrag leisten zu können, den Bayern-Nachwuchs auf eine andere Stufe zu bringen. Der Reiz der Aufgabe hat es dann am Ende ausgemacht und natürlich auch, dass es der FC Bayern München ist, einer der größten und erfolgreichsten Klubs der Welt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich bei einem anderen Klub in die Nachwuchsarbeit gegangen wäre.



Schon in Salzburg hat Sauer einen engen Draht zum Nachwuchs. Im Bild: Der damals 17-jährige Konrad Laimer
Foto: © GEPA

LAOLA1: Sie haben kurz nach ihrem Amtsantritt in München gesagt, der wichtigste Aspekt, den Sie aus Ihrer Arbeit in Salzburg mitnehmen konnten, ist es, einen roten Faden in der Ausbildung zu definieren. Ist Ihnen das bereits gelungen?

Sauer: Ich denke schon. Der Nachwuchs ist kein Thema, bei dem sich die Erfolge von heute auf morgen einstellen. Aber ich glaube, dass wir in den ersten nicht ganz fünf Jahren damit zufrieden sein können, wie wir uns entwickelt haben. Wir haben eine Spielidee entwickelt, die der DNA des FC Bayern München entspricht. Wir haben uns im Nachwuchs sehr stark daran orientiert, wie die Profimannschaft in den letzten zehn bis 15 Jahren gespielt hat, in welcher Art und Weise sie erfolgreich war. Auch unsere jungen Spieler etwas schneller und mit mehr Herausforderung zu fördern, ist uns sehr gut gelungen. Wir haben in jedem Jahrgang Spieler, die bereits eine Altersstufe höher spielen. Da habe ich mich bei den Erfahrungen vom FC Liefering bedient, Spieler aus der U18 oder der U19 im Profibereich Herrenfußball spielen zu lassen. Wir haben dieses Jahr bei der zweiten Mannschaft fast schon einen Altersschnitt wie beim FC Liefering. Unsere U19 ist beinahe schon eine U18, auch da verfolgen wir ein wenig dieses Modell. In diesen Aspekten sind wir in den letzten fünf Jahren deutliche Schritte weitergekommen. Es zeigt sich ja auch, dass junge Spieler nicht nur bei uns in der Profimannschaft Fuß fassen, sondern auch sehr viele Spieler in den deutschen Bundesligen spielen. Da gibt es noch einiges zu machen, aber ich glaube schon, dass wir auf einem guten Weg sind.

LAOLA1: Sie haben die Bayern Amateure schon angesprochen, die vor zwei Jahren Meister in der 3. Liga wurden und nur eine Saison später in die Regionalliga abstiegen. Auch in der Youth League hat es für die U19 der Bayern zuletzt Rückschläge gegeben mit einem Ausscheiden im Herbst als Gruppenletzter. Wie wichtig sind im Nachwuchs überhaupt sportliche Erfolge? Steht nicht viel mehr die Entwicklung von jungen Spielern im Vordergrund?

Sauer: Grundsätzlich muss man sagen: Die Zielsetzung des FC Bayern ist es, Profispieler auszubilden. Am besten für den FC Bayern München – und wenn das nicht gelingt, natürlich auf dem höchstmöglichen Level. Trotzdem ist es so, dass wir beim FC Bayern München sind. Jeder Spieler, der hier ausgebildet wird, muss in der Lage sein, Spiele und Titel zu gewinnen. Insofern war der Gewinn der Meisterschaft in der 3. Liga eine wertvolle Erfahrung, die unseren Spielern wahnsinnig half, dieses "Mia san mia"-Gen zu verinnerlichen. Man muss sich nur anschauen, wo die Spieler sind, die mit uns Meister in der 3. Liga geworden sind – ob das ein Angelo Stiller ist, der Stammspieler in Hoffenheim ist, oder auch ein Chris Richards in Hoffenheim. Woo-yeong Jeong ist Stammspieler in Freiburg. Auf der anderen Seite geht es uns in erster Linie um die Entwicklung. Nach so einer Saison mit der Meisterschaft war klar, dass Spieler den Verein verlassen, um den nächsten Schritt zu machen. Dann fängst du im Nachwuchs bei einer zweiten Mannschaft, immer wieder von vorne an. Am Ende des Tages ist beim FC Bayern München die Kombination wichtig. Spieler auszubilden und zu versuchen, immer den richtigen Entwicklungsschritt zu finden. Aber es geht bei uns auch darum, Spiele zu gewinnen.

LAOLA1: Der von Ihnen angesprochene Chris Richards ist an Hoffenheim verliehen. Auch sonst sind sehr viele Nachwuchsspieler der Bayern momentan verliehen, zwei davon auch nach Österreich - zu Austria Klagenfurt. Erst seit Kurzem der 18-jährige chinesische Torhüter Liu Shaoziyang sowie Alex Timossi Andersson, der im Herbst sehr gute Leistungen gebracht hat.

Sauer: Als Alex vergangenes Jahr zu Klagenfurt gegangen ist, hat er ein bisschen gebraucht, um sich einzugewöhnen, was ganz normal ist. Aber die Art und Weise, wie er jetzt im Herbst gespielt hat, entspricht der Erwartung, die wir an ihn haben: Bei einer Mannschaft wie Austria Klagenfurt den Unterschied auszumachen und zu den Spielern zu gehören, die es Klagenfurt als Aufsteiger ermöglichen, ein Spiel zu gewinnen. Ich glaube, das ist letztendlich das, was wir uns von diesen Leihen erhoffen: Dass die Spieler am Ende des Tages in den Mannschaften zu Schlüsselspielern werden und dann entweder – und das ist der Optimalfall – beim FC Bayern die Möglichkeit bekommen sich zu beweisen, oder, wenn der Schritt zu groß ist, zu einem anderen Verein in einer Profiliga in Deutschland oder einer anderen großen Liga in Europa zu wechseln. Das trauen wir auch Liu Shaoziyang zu. Er hat sich ein halbes Jahr bei uns den nötigen Schliff abgeholt. Er hat mit unseren Torhütern und Trainern der U19 und U23 auf Topniveau trainiert und am Ende des Tages war die Analyse unseres Torwartkoordinators Tom Starke, dass er auf jeden Fall das Potenzial hat, in einer Profiliga zu spielen. Aufgrund der guten Beziehung zu Klagenfurt gab es die Möglichkeit, ihm dort zunächst über die zweite Mannschaft und hoffentlich nächste Saison bei den Profis Spielpraxis zu geben. Bei ihm ist es die gleiche Zielsetzung: Wir hoffen, dass wir ihn irgendwann mal in einer der höchsten Ligen Europas sehen werden. Auf dem Weg unterstützt uns Klagenfurt sehr gut, darüber freuen wir uns.

"Es war das Ziel, in den ersten fünf Jahren eine deutlich verbesserte Situation im Vergleich zu jener davor herzustellen. Wir haben immer wieder sehr gut ausgebildete, talentierte Spieler, die oben mittrainieren und mithalten können. Das ist jetzt beginnend mit Musiala und sicher auch nachhaltig mit Stanisic gelungen."

Sauer über den Nachwuchs-Output der Bayern

LAOLA1: Ihr erstes Ziel wird allerdings immer bleiben, Spieler für die erste Mannschaft des FC Bayern München auszubilden. Lange Zeit ist nach David Alaba kein Spieler aus dem Bayern-Nachwuchs in die erste Mannschaft hochgestoßen und hat sich durchsetzen können. Jetzt ist mit Jamal Musiala schon seit über einem Jahr ein sehr junger, talentierter Spieler dabei. In dieser Saison haben mit Josip Stanisic, Malik Tillman, Lucas Copado oder Paul Wanner außerdem viele Nachwuchsspieler debütiert.

Sauer: Es war das Ziel, in den ersten fünf Jahren eine deutlich verbesserte Situation im Vergleich zu jener davor herzustellen. Wir haben immer wieder sehr gut ausgebildete, talentierte Spieler, die oben mittrainieren und mithalten können. Das ist jetzt beginnend mit Musiala und sicher auch nachhaltig mit Stanisic gelungen. Ich glaube, dass genau das die Zielsetzung ist, die alle vom FC Bayern an uns hier am Campus stellen. Mit Julian Nagelsmann haben wir jetzt einen Trainer, der selbst aus dem Nachwuchs kommt und sehr lange dort als Trainer gearbeitet hat. Er weiß sehr genau, wann er jungen Spieler die Chance geben kann. Wenn es so weitergeht, wie es im letzten Jahr war und auch in dieser Saison ist, können wir wirklich zufrieden und auch ein wenig stolz sein.

LAOLA1: Ich möchte noch etwas genauer auf Paul Wanner eingehen. Er hat neben dem deutschen auch den österreichischen Pass und ist daher aus österreichischer Sicht natürlich sehr interessant. Ist er vielleicht das momentan größte Talent, welches aus dem Bayern-Nachwuchs kommt?

Sauer: Das ist schwer zu sagen, wir haben viele sehr gute Spieler. Aber klar, Paul gehört zu den Spielern am Campus, die großes Potenzial haben. Er hat auch für die deutschen Jugendnationalmannschaften schon sehr gute Leistungen gebracht. Er hat dann nach Weihnachten, als die Profis ihre Corona-Problematik hatten, oben mittrainiert. Wenn du als 16-, 17-Jähriger die Chance kriegst, dich zu zeigen, dann musst du da sein und einfach versuchen, auf dich aufmerksam zu machen. Da muss man Paul ein Kompliment aussprechen: Er hat das mit Nachdruck getan. Er hat mit einer großen Unbekümmertheit angefangen, bei den Profis mitzutrainieren, hat sich bewiesen, und am Ende des Tages gab es die Belohnung, jetzt öfter oben dabei zu sein und im Training dem Profikader zugeteilt zu sein.

ÖFB-U19-Teamspieler Emilian Metu ist momentan im Kader der Bayern-Amateure
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LAOLA1: Mit Emilian Metu spielt ein aktueller ÖFB-U19-Teamspieler bei den Bayern Amateuren. Welche Vision hatten Sie bei ihm, als er letztes Jahr aus St. Pölten verpflichtet wurde?

Sauer: Seit meiner Zeit in Salzburg achte ich bei Spielern, die nominell noch Jugendspieler sind, immer darauf, wie sie sich im Profibereich machen. Letzten Winter hatten wir zwei, drei Testspieler beim SKN St. Pölten im Probetraining. Ich habe mir mehrere Trainingseinheiten gemeinsam mit unseren Scouts angeschaut, und da ist uns Emilian als 2003er aufgefallen: Seine athletischen Voraussetzungen, seine Größe, seine Abgeklärtheit im Training. Er hat einen sehr ruhigen und wenig nervösen Eindruck gemacht. Das hat uns beeindruckt. Wir hatten auf der Position keinen Spieler in dem Jahrgang mit solchen Voraussetzungen. Wir sind mit seiner Entwicklung zufrieden. Auch bei ihm bin ich zuversichtlich, dass wir einen richtig guten Spieler ausbilden, der in der Zukunft hoffentlich bei uns, oder irgendwo anders in der deutschen Bundesliga Fuß fassen kann und hoffentlich irgendwann in der österreichischen A-Nationalmannschaft auftaucht (lächelt).

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