Gleich drei ÖFB-Teamspieler wollen mit ihren Klubs am Dienstag den Grundstein für den Einzug ins Halbfinale der UEFA Champions-League legen.
Konrad Laimer empfängt mit Bayern München den italienischen Meister und Tabellenführer Inter Mailand (ab 21.00 Uhr im LIVE-Ticker>>>), bei dem Marko Arnautovic auf einen Einsatz hoffen darf.
David Alaba wird im Viertelfinal-Hinspiel von Real Madrid bei Arsenal aller Voraussicht nach erneut auf der Ersatzbank sitzen (ab 21.00 Uhr im LIVE-Ticker>>>).
Bei den Bayern brennt vor allem die Frage, ob Thomas Müller im ersten Spiel nach der Ankündigung seines Abschiedes mit Saisonende in der Startformation steht.
Die Münchner müssen mit dem am Oberschenkel verletzten Jamal Musiala ihren vielleicht wichtigsten Offensivspieler vorgeben. Bei der Generalprobe gegen Augsburg (3:1) tauschte Trainer Vincent Kompany nach Musialas Blessur den 13 Jahre älteren Müller für den 22-Jährigen ein.
Müller brennt auf die Partie, nachdem die Bayern seinen Vertrag nach 25 Jahren Klubzugehörigkeit im Sommer nicht mehr verlängern. Er will die Tür zu einem "Finale dahoam" am 31. Mai "so richtig aufstoßen". Wenn er beginnt, würde es Müller sogar als Kapitän tun.
Der Fan-Liebling wäre gerne länger in München geblieben. "Zwischen mir und dem Klub bleibt nichts Negatives hängen", behauptete Müller am Dienstag in einem Instagram-Video. "Wir schauen nach vorne und sind voll auf einer Spur. Man muss sich nicht immer einig sein im Leben, um trotzdem voll auf einer Welle zu reiten."
Ersatz für Musiala gesucht
(Beitrag wird unter Video fortgesetzt)
Musiala ist für die Bayern in jedem Fall schwer zu ersetzen - ob mit oder ohne Müller. "Die Jungs, die anfangen gegen Inter, werden auch talentvolle Spieler sein", entgegnete Kompany.
"Mit der richtigen Mentalität, mit dem vollen Fokus können wir jedem Team wehtun", ergänzte Stürmerstar Harry Kane, der in der Königsklasse in elf Saisonspielen bereits zehnmal getroffen hat. Der Engländer stellt sich aber auf "ein hartes Spiel" ein.
Die Bayern, bei denen Laimer erneut die Rolle als Rechtsverteidiger bekleiden dürfte, haben in den vergangenen 22 CL-Heimpartien nicht verloren. Dazu haben sie sich zuletzt viermal in Folge in K.o.-Duellen mit italienischen Klubs durchgesetzt.
Neben Musiala müssen sie in der entscheidenden Saisonphase mit Torhüter Manuel Neuer sowie den langzeitverletzten Abwehrspielern Dayot Upamecano, Hiroki Ito und Alphonso Davies allerdings noch weitere wichtige Kräfte vorgeben.
Inter will mit der stärksten Defensive im Bewerb dagegenhalten. Der Finalist von 2023 hat in den zehn bisherigen CL-Saisonspielen erst zwei Gegentore kassiert. Kapitän Lautaro Martinez und sein Sturmkollege Marcus Thuram sind fit, womit Arnautovic nach dem Ausfall von Mehdi Taremi (Adduktorenprobleme) die Rolle als erster "Joker" bleiben dürfte.
"Es erfüllt uns mit Stolz, dass wir Anfang April immer noch um alle Titel kämpfen", verwies Trainer Simone Inzaghi auch auf Meisterschaft und Cup.
Real nicht in Topform
Arsenal war im Vorjahr im Viertelfinale an den Bayern gescheitert. Diesmal baut sich der Titelverteidiger vor den Londonern auf. "Wir sind bereit, sie zu schlagen", versicherte Arsenal-Coach Mikel Arteta. "Das ist die Bühne, auf der wir sein wollen, wo Arsenal konstant sein muss."
Tatsächlich steht der Klub in der Königsklasse erst zum zweiten Mal seit 2010 in der Runde der letzten acht. "Das ist eine große Chance, unsere eigene Geschichte zu schreiben", sagte Arteta vor dem Duell mit seinen spanischen Landsleuten.
Real kommt nicht in Topform. In den jüngsten drei Pflichtspielen kassierten Alaba und Co. nicht weniger als acht Gegentore, im spanischen Titelrennen setzte es am Samstag mit einer 1:2-Heimpleite gegen Valencia einen empfindlichen Rückschlag.
"Wir müssen in der Defensive solider sein - und vor dem Tor effektiver", meinte Trainer Carlo Ancelotti, dessen Vertrauen in Alaba nach dessen langer Verletzung zuletzt enden wollend war. Gegen Valencia spielte der ÖFB-Star eine Viertelstunde, im CL-Achtelfinale gegen den Stadtrivalen Atletico keine einzige Minute.
Ein Sieg in London wäre Reals 200. in der Champions League (seit 1992). Der Rekordsieger aus Madrid trifft zum fünften Mal in Serie im Viertelfinale auf einen englischen Klub. Liverpool, Chelsea (2x) und Manchester City bissen sich allesamt die Zähne aus. Das bisher einzige K.o.-Duell im Achtelfinale 2006 entschied aber Arsenal für sich.
Die "Gunners" setzen nicht nur auf ihre Heimstärke in Europa (16 Partien in Folge nicht verloren), sondern auch auf Bukayo Saka. Der Offensivstar ist nach drei Monaten Verletzungspause zu Monatsbeginn zurückgekehrt, bisher aber noch nicht in der Startformation gestanden.