Die Tür zur Champions-League-Gruppenphase hat sich für den SK Sturm Graz nach der 0:1-Hinspiel-Niederlage gegen Dynamo Kiev in der dritten Qualifikationsrunde zwar etwas geschlossen (Spielbericht), ganz zu ist sie aber noch lange nicht.
"Kiew liegt sicher in unserer Reichweite. Es ist bitter, dass wir das Spiel verloren haben. Wenn wir 0:0 gespielt hätten, hätten wir im Rückspiel aber auch ein Tor gebraucht. In einem Heimspiel ist zudem vieles möglich. Fifty-fifty sind unsere Chancen zwar nicht mehr, wir werden uns aber einen Plan zurechtlegen, um ins Playoff zu kommen", meint Kapitän Stefan Hierländer kurz nach Schlusspfiff im ORF-Interview.
Die Enttäuschung in der Mannschaft ist nach der Niederlage freilich groß. Kurz vor dem Siegtreffer durch Olexandr Karavaev in der 28. Minute hatten schließlich auch die Steirer zwei gute Möglichkeiten durch Rasmus Höjlund.
Hierländer: "Wir sind enttäuscht"
"Wir sind enttäuscht. Wir wollten natürlich das Spiel gewinnen, um eine gute Ausgangssituation für das Rückspiel zu haben, das ist uns nicht gelungen. Wir haben uns in den ersten Minuten schwer getan, dann aber zwei gute Chancen gehabt, die wir leider nicht genutzt haben. Im Gegenzug haben wir das 0:1 gekriegt", so Hierländer.
"Auf dem Niveau ist es nach einem Rückstand schwierig. Kiew hat es gut gemacht, hat Qualität in den eigenen Reihen, trotzdem ist es nur ein Tor, das aufzuholen ist. Wir gehen doch optimistisch in das Heimspiel." Dieses steigt am kommenden Donnerstag (20:30 Uhr).
Teamkollege Manprit Sarkaria sieht es ähnlich: "Wir haben ein Tor bekommen und jetzt spielen wir daheim. Da können wir es besser machen. Man hat in Halbzeit eins gesehen, dass wir zu Chancen kommen können- im Rückspiel müssen wir sie jetzt auch nützen."
Coach Ilzer traut seiner Mannschaft noch den Aufstieg zu
Und auch Coach Christian Ilzer traut seiner Mannschaft allemal noch den Aufstieg ins Champions-League-Playoff zu: "Mit dem Ergebnis können wir absolut arbeiten, denn wir haben gesagt, wir wollen mit einem Ergebnis wegfahren, mit dem wir noch alle Chancen auf den Aufstieg haben. Mit dem Wegfall der Auswärtstorregel musst du ein Spiel gewinnen, das werden wir vor unseren Fans am Dienstag mit aller Vehemenz versuchen."
Freilich ärgert auch den Sturm-Betreuer die mangelhafte Chancenverwertung. Denn nur wenn man vor dem Tor kaltblütiger agiere, könne man so einen Gegner auch schlagen.
"War auf keinen Fall eine schlechte Leistung"
"Man hat gesehen, dass wir gegen eine erfahrene, absolute Klassemannschaft gespielt haben, die uns einfach dann schon überlegen war und deshalb auch verdient 1:0 gewonnen hat. Wir haben aber auch zwei Topchancen gehabt, die muss man halt gegen so einen Topgegner nützen, um noch ein besseres Ergebnis mitzunehmen", sagte der Steirer.
"Es war auf keinen Fall eine schlechte Leistung von uns", betont Ilzer. "Im Vergleich zu unserem Sieg über Salzburg am vergangenen Wochenende hat uns heute aber ein bisschen die Power und die Dynamik gefehlt."
"Grundsätzlich hatten wir nach einer schwierigen Anfangsphase sehr gute 25 Minuten. Die erste Halbzeit war bis zum 0:1 absolut in Ordnung. Das Gegentor hat uns etwas verunsichert. Kiev hat dann auch seine Klasse gezeigt und eine enorme Kontrolle gehabt. Kiev wollte uns in Hälfte zwei einschläfern und hat auf Konter gelauert. Uns hat dann die Qualität gefehlt, Lösungen zu finden. Wir glauben aber immer noch an die Sensation", freut sich Ilzer schon auf das Rückspiel am Dienstag.