Beim FC Bayern ist Feuer am Dach.
Am 2. Spieltag der Champions League gehen die Münchner bei Paris St. Germain mit 0:3 unter. Für den deutschen Rekordmeister ist es die höchste Niederlage in der (ersten) Gruppenphase der "Königklasse".
Nach dem 2:2 gegen den VfL Wolfsburg in der deutschen Bundesliga ist es der zweite Dämpfer in wenigen Tagen. Kritik wird vor allem an Trainer Carlo Ancelotti laut: Ausgerechnet im Spitzenspiel bei PSG lässt der Italiener mit Mats Hummels, Franck Ribery und Arjen Robben drei eigentlich gesetzte Spieler auf der Ersatzbank.
Ancelotti verteidigt Aufstellung
Er selbst sagt nach dem Spiel, dass die Startelf nicht riskant gewesen sei. "Ich denke viel nach, um die beste Aufstellung zu machen. Es war eine gute Aufstellung, aber das Spiel lief gegen uns. Mir ist klar, dass es Kritik geben wird – aber ich stehe zu meiner Entscheidung", so Ancelotti nach dem Spiel bei "Sky".
Laut ihm sei der frühe Gegentreffer entscheidend gewesen: "Danach haben wir nicht die richtige Balance gefunden. Wir hatten Chancen, waren aber nicht gefährlich genug. Ihre Konter konnten wir nicht kontrollieren."
Vor allem sein Verhältnis zu Ribery soll äußerst angespannt sein. Der Franzose schmorte in Paris 90 Minuten lang auf der Bank. Ancelotti will sich nicht auf Diskussionen einlassen: "Ich habe kein Problem mit ihm, jeder Spieler muss manchmal auf die Bank."
Robben: Keine Kritik am Trainer
Robben will nach der bitteren Pleite nicht noch weiter Öl ins Feuer gießen. "Die Aufstellung ist Sache des Trainers. Jedes Wort dazu ist eines zu viel. Wir brauchen Ruhe und müssen zusammenhalten", so der Niederländer.
"Du kannst nicht immer dagegen halten. Wir wussten vor dem Spiel, dass PSG im Konter stark ist. Da musst du in der Defensive gut stehen. Aber du kannst es eben nicht immer verhindern", übt er nur durch die Blume Selbstkritik. "Zeitweise hätten wir es besser machen müssen."
"Die Aufstellung ist Sache des Trainers. Jedes Wort dazu ist eines zu viel. Wir brauchen Ruhe und müssen zusammenhalten."
"Es hat etwas nicht gestimmt. Ein 0:3 in der Champions League sind wir nicht gewohnt, das ist nicht der FC Bayern."
Alaba-Comeback geht in die Hose
Erfreuliche Nachrichten gab es bereits vor dem Spiel von der Verletzungs-Front: David Alaba, der sich Anfang September im WM-Qualifikationsspiel gegen Georgien eine Verletzung am Kapselband-Apparat des linken Sprunggelenks zugezogen hatte, konnte in Paris sein Comeback feiern.
Der 25-jährige Wiener hatte mit der Weltklasse-Offensive des Scheich-Klubs zu kämpfen, Shootingstar Kylian Mbappe machte dem Linksfuß immer wieder das Leben schwer. Speziell vor dem dritten Gegentor machte Alaba keine gute Figur.
Stellt sich die Frage, ob der ÖFB-Legionär nach seiner Verletzungspause vielleicht zu früh wieder aufgestellt wurde - ein weiterer Kritikpunkt, den sich Ancelotti gefallen lassen muss. Die Unkenrufe werden jedenfalls immer lauter.