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Ilzer: "Haben an Klagenfurt extrem gute Erinnerungen"

Sturm Graz muss im ersten Heimspiel der CL-Ligaphase auf einige wichtige Leistungsträger verzichten. Cheftrainer Ilzer hofft dennoch auf einen Punktgewinn.

Ilzer: Foto: © GEPA

Mit Personalsorgen, aber auch reichlich Vorfreude blickt Fußball-Doublesieger Sturm Graz auf das erste Heimspiel in der Champions League seit mehr als 23 Jahren.

Genau 8.610 Tage mussten die Sturm-Fans auf die Rückkehr der Königsklasse nach Österreich warten, am Mittwoch (21:00 Uhr im LIVE-Ticker und auf Canal+) empfängt der Meister im Klagenfurter Wörthersee Stadion den FC Brügge. Gegen den belgischen Champion wollen die Steirer nach der 1:2-Auftaktniederlage bei Stade Brest unbedingt punkten.

Einfach wird es jedenfalls nicht, zumal mehrere Leistungsträger der Meistersaison ausfallen. Abwehrchef Gregory Wüthrich zog sich in Frankreich eine Verletzung der Kapsel-Band-Strukturen zu und fehlt noch länger.

Kapitän Jon Gorenc Stankovic musste die Generalprobe am Samstag bei Blau-Weiß Linz (2:1) mit einem Trümmerbruch des Speichenköpfchens vorzeitig beenden, der defensive Stabilisator im Grazer Mittelfeld fällt bis zu zehn Wochen aus. Zudem ist Defensiv-Allrounder Dimitri Lavalée nach seiner Gelb-Roten Karte gegen Brest gesperrt, womit wohl Niklas Geyrhofer in die Startelf rücken wird.

Gute Erinnerungen an Klagenfurt

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Umso wichtiger ist für Christian Ilzer die Unterstützung der Fans im Ausweichquartier, ähnlich wie bei den erfolgreichen Finalduellen im ÖFB-Cup gegen Rapid in den vergangenen beiden Saisonen.

"Wir haben an Klagenfurt extrem gute Erinnerungen und dort zwei Titel geholt. Wir werden eine Atmosphäre kreieren, die einer Bühne Champions League würdig ist", kündigte Sturms Trainer an. Die Anhänger müssen wegen der fehlenden Stadiontauglichkeit in Liebenau nach Kärnten reisen, dort sollen aber ähnlich denkwürdige Europacup-Nächte zelebriert werden wie vor einem Vierteljahrhundert unter Ivica Osim.

Mehr als 24.200 Tickets (von 28.000 möglichen) wurden im Vorfeld bereits verkauft. Nun sieht Ilzer seine Mannschaft in der Pflicht. "Wir müssen unseren Beitrag leisten, damit der Abend sehr schön wird", betonte der Coach.

Sturm habe das Potenzial, auch in diesem Jahr wieder "eine sehr gute Truppe" zu werden. "Wir sind auf einem Weg und diesen Prozess begleiten gute und weniger gute Phasen. Wichtig ist, dass wir den Fokus nicht verlieren."

Rückkehr an die Tabellenspitze

Mit dem Sieg in Linz kletterte Sturm nach acht Runden wieder an die Bundesliga-Tabellenspitze, Vizemeister Salzburg liegt mit zwei weniger ausgetragenen Spielen aber nur drei Punkte zurück. Spielerisch ist die Ilzer-Truppe in der laufenden Saison allerdings noch auf der Suche nach der Meisterform.

"Im Großen und Ganzen war es ein Schritt nach vorne", sagte Jusuf Gazibegovic in Oberösterreich zuversichtlich. Mit Brügge warte nun ein anderer Gegner als Brest, mit einem anderen Spielstil. "Wenn wir unser Spiel auf den Platz bekommen, dann können wir etwas mitnehmen, aber wir brauchen natürlich einen guten Tag", betonte der Außenverteidiger.

Die Belgier gingen zum Champions-League-Auftakt gegen Borussia Dortmund nach drei Gegentoren in der Schlussphase mit einer 0:3-Niederlage vom Platz.

In der Liga rangiert die Mannschaft von Trainer Nicky Hayen nach neun Runden auf Tabellenplatz vier, am Samstag kam Brügge in Charleroi auch wegen einer langen Unterzahl nicht über ein 1:1 hinaus. Trotz einer Sieglos-Serie von drei Pflichtspielen ist Brügge, in der Vorsaison mit einem Punkt Vorsprung Meister, leicht zu favorisieren.

International erfahrene Spieler

Denn im Kader befinden sich mehrere international erfahrene Spieler wie der Däne Andreas Skov Olsen, der Nigerianer Raphael Onyedika oder der schwedische Teamstürmer Gustaf Nilsson, der im Sommer nach Brügge wechselte.

Die Belgier hatten reichlich Budget für Verpflichtungen zur Verfügung, nachdem Stürmer Igor Thiago (33 Mio. Euro/zu Brentford) und Flügelspieler Antonio Nusa (21 Mio. Euro/zu Leipzig) für insgesamt 54 Millionen Euro verkauft worden waren. Etwas mehr als die Hälfte der Einnahmen wurden wieder reinvestiert.

Anders als Stade Brest setzt Brügge weniger auf die körperliche Härte, vielmehr wollen die Belgier um Kapitän Hans Vanaken spielerische Akzente setzen. In der Champions League ist Brügge ein Dauergast, seit 2016/17 waren die Blau-Schwarzen bis auf zwei Ausnahmen immer in der Königsklasse vertreten.

In der Vorsaison kam in der Conference League erst im Halbfinale das Aus. In der Vergangenheit wurde ein Österreicher in Brügge zur Legende: Unter Trainer Ernst Happel kam der Klub ins Finale des UEFA-Pokals (1976) sowie des Europapokals der Landesmeister (1978), beide Male triumphierte aber Liverpool.

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