Endstand
2:1
1:1, 1:0
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Ilzer: Warum Brest "um das eine Tor besser" als Sturm war

Der österreichische Double-Sieger verliert sein Champions-League-Comeback in der Bretagne und Abwehrchef Wüthrich. Nach dem Spiel macht sich Ernüchterung breit.

Ilzer: Warum Brest Foto: © GEPA

Es war ein gebrauchter Tag für Österreichs Double-Sieger beim ersten Spiel im neuen Champions-League-Ligamodus.

Die Mannschaft von Christian Ilzer verliert in Guingamp gegen Stade Brest mit 1:2 (Zum Spielbericht>>>). 

Die Grazer Talfahrt beginnt schon nach wenigen Minuten: Sturms Abwehrchef Gregory Wüthrich verletzt sich nach einem Zweikampf am Knie und muss abtransportiert werden. Über die Schwere der Verletzung kann anhand der TV-Bilder nur Böses erahnt werden.

Jusuf Gazibegovic zeigt sich nach dem Spiel bei "Sky" geschockt: "Das ist die schrecklichste Nachricht des Tages. Mir müssen die Daumen drücken, dass bei Gregy (Wüthrich, Anm.) alles passt."

Auch Christian Ilzer steckt der Schock in den Knochen: "Der gesamte Verein leidet mit Gregy."

Sturm ärgert sich über "unnötige Gegentore"

Auch danach läuft das Spiel nicht nach Plan. Seedy Jatta erzielt das vermeintliche 1:0, doch das Tor zählt aufgrund einer knappen Abseitsposition nicht (14.).

Für die Steirer geht es weiter bergab. Brest erzielt nach 23 Minuten das erste CL-Tor der Vereinsgeschichte und geht mit 1:0 in Führung. Just einer Phase, in der die Grazer gut im Spiel sind, kassieren die Steirer ein "unnötiges Tor", ärgert sich Jon-Gorenc Stankovic nach dem Spiel. 

Kurz vor dem Pausenpfiff ein Hoffnungsschimmer: William Böving reißt ein Schuss ab, der von Edmilson Fernandes unhaltbar zum Ausgleich ins eigene Tor abgefälscht wird (45.).

Brest zeigt sich in der Folge abgebrüht und geht nach schöner Vorarbeit von Ajorque durch Sima im zweite Durchgang erneut in Führung (56.). 


CL-Einzelkritik zu Stade Brest gegen Sturm Graz


Gazibegovic: "War mehr drinnen"

Der SK Sturm kommt danach nicht mehr richtig in die Gänge.

Für Gazibegovic, der nach der Verletzung von Wüthrich auf die linke Abwehrseite wanderte, war dennoch "viel mehr drinnen". Das Problem: "Wir hatten viel Raum auf den Seiten, den wir nicht gut genutzt haben."

Räume, die der Gegner aus der Bretagne zu nutzen wusste und die Grazer immer wieder geschickt vom eigenen Tor fern halten konnte.

Eine Eigenschaft, die auch Sturm-Coach Ilzer ein Lob abringt: "Stade Brest war um das eine Tor besser (...) Wir finden schon die Momente, wo wir das Spiel so gestalten hätten können, dass wir hier was mitnehmen. Aber Stade Brest spielt ein extrem intensives Spiel, das uns zu Fehlern gezwungen hat."

Kartenregen von Guingamp

Wie sehr die Nordfranzosen Österreichs CL-Vertreter unter Druck setzten, zeigt ein Blick auf die Statistik. 23 Fouls stehen auf Seite der Grazer, dabei gab es sechs gelbe Karten. Zwei davon für Dimitri Lavalee, der in der Schlussphase auch noch mit Gelb-Rot vom Platz flog (88.).

Ein Ausschluss mit Folgen. Nach der Verletzung von Abwehrchef Wüthrich wird auch Innenverteidiger Lavalee im nächsten CL-Duell gegen seine Landsmänner aus Brügge fehlen.

Beim Ausschluss von Lavalee gibt es wohl keine zwei Meinungen, bei der Schiedsrichterleistung insgesamt aber schon. Zumindest, wenn es Christian Ilzer geht: "Mir gefällt die Entwicklung nicht, wenn jedes Foul eine gelbe Karte ist. So wie er (Schiedsrichter Nick Walsh, Anm.) heute fast jedes Foul auf beiden Seiten mit einer gelben Karte geahndet hat, ist eine falsche Entwicklung in der Denkrichtung."

Was bleibt unterm Strich übrig? Ilzer: "Wir haben einiges gelernt. Das müssen wir uns jetzt noch in Ruhe genau anschauen und den Jungs die richtigen Lernpunkte weitergeben."

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