Morgen Dienstag wird im Wiener Allianz-Stadion wohl nur ein Gast aus Prag frenetisch bejubelt werden. Antonin Panenka kehrt mit seinem Sohn und vier Freunden nach Hütteldorf zurück.
Der 72-jährige Tscheche ist in Prag und in Wien eine Legende. Als genialer Mittelfeldspieler erzielte er bei seinen 59 Länderspiel-Einsätzen für die Tschechoslowakei zwischen 1973 und 1982 insgesamt 17 Tore. Berühmtheit erlangte der Kunstschütze 1976 beim Finale der Europameisterschaft als er im Elfmeterschießen gegen Deutschland in "Panenka-Manier" den entscheidenden Penalty zum Sieg für sein Land verwertete.
Panenka lupfte den Ball nervenstark und mit viel Gefühl lässig in die Mitte des Tores, während der deutsche Goalie Sepp Maier ins rechte Eck abtauchte. Der "Panenka-Heber" war geboren, die Tschechoslowakei jubelte über den EM-Titel.
Mit 32 Jahren wechselte Panenka von Bohemians Prag, wo er von 1967 bis 1981 spielte, zu Rapid und schoß sich mit gefinkelten Freistoß-Toren in die Herzen der grün-weißen Fans. Panenka erlangte in seinen vier Jahren in Hütteldorf Kultstatus. Er erzielte in 127 Partien 63 Treffer für Rapid.
Gegen Sparta Prag sieht er seinen Ex-Verein nicht unbedingt in der Favoritenrolle. "Die Chancen stehen 50:50", erklärt Panenka im Interview mit der "Kronen Zeitung". Panenka sagt gegenüber der "Krone" aber auch: "Spartas Defensive ist die Chance von Rapid. Sie bekommen viele Tore. Abwehrchef Celustka ist zweikampf- und kopfballstark, aber nicht der Schnellste", analysiert Panenka, der am Dienstag auf einen 2:1-Sieg von Rapid tippt.
Große Stücke hält die Rapid-Legende (im Bild mit Pacult/l. und Krankl/M.) wie alle seine tschechischen Landsleute auf Super-Talent Adam Hlozek. "Der 18-Jährige ist das größte Talent des Landes, Adam hat eine große Zukunft vor sich", ist Panenka überzeugt und freut sich, dass er nach seiner Corona-Infektion wieder Fußball, Golf und Tennis spielen kann.