So groß die Euphorie beim LASK ist, so groß ist naturgemäß der Frust beim FC Basel über das Aus in der Champions-League-Qualifikation.
Trainer Marcel Koller gratuliert den Oberösterreichern fair ("Sie haben es nach zwei Spielen verdient") und sieht den Hauptgrund für das Aus vor allem in der Heimniederlage vergangene Woche:
"Wir haben im Heimspiel einfach zu wenig gemacht, da waren wir zu schläfrig. Wenn man ins Champions-League-Playoff möchte, wird es schwierig, wenn man es nur im Rückspiel recht gut umsetzt. Wir haben diesmal besser nach vorne gespielt und haben mehr Widerstand gezeigt. Wir hatten die eine oder andere Möglichkeit, schlussendlich hat es nicht gereicht."
Für den 58-Jährigen sei es eine Premiere, binnen einer Woche zwei Gegentore aus abgefälschten Schüssen zu bekommen: "Das passiert, war aber leider schlecht für uns. Ich denke, wir hätten auch einen Elfmeter bekommen sollen, der nicht gepfiffen wurde. Summa summarum ist das alles zu viel, um weiterzukommen."
Respekt vor der Entwicklung des LASK
Nach dem Ausgleich des FC Basel in der Schlussphase mussten die Linzer noch einmal ein wenig zittern. Hätten die Eidgenossen bereits vor der Pause eine ihrer Großchancen genutzt, hätte der Spielverlauf für sie ein günstigerer werden können.
"Das ist sehr gut umgesetzt und schwierig zu bespielen. Da braucht man viel Technik, viel Ruhe und natürlich auch viel Konsequenz."
Letztlich setzten sich die LASK-Tugenden durch und der frühere ÖFB-Teamchef zieht den Hut vor diesen - vor allem jedoch vor der Entwicklung der Oberösterreicher in den vergangenen Jahren:
"Als ich in Österreich war, war der LASK noch in der 2. Liga. Was in den letzten Jahren mit dem Aufstieg und dem zweiten Platz im letzten Jahr passiert ist, war von außen betrachtet schon überraschend - aber eben mit System, mit Konsequenz und mit Geschlossenheit umgesetzt. Wie sie in diesen zwei Spielen gegen uns aufgetreten sind, war schon im letzten Jahr so und ist es immer noch so. Das ist sehr gut umgesetzt und schwierig zu bespielen. Da braucht man viel Technik, viel Ruhe und natürlich auch viel Konsequenz - und das über zwei Spiele. Das haben wir nicht hingekriegt, der LASK dafür sehr gut in den beiden Spielen."
Auch gegen Brügge etwas möglich
In der Schweiz wurde der LASK vor den Duellen mit Basel kleingeredet, unter anderem von Ex-Rapid-Sportchef Fredy Bickel. Koller glaubt nicht, dass dies zu kontraproduktiv gewesen ist und versichert: "Ich habe versucht, den LASK so zu präsentieren, dass es schwierig wird."
Der LASK trifft nun auf den FC Brügge, gegen den natürlich auch der FC Basel gerne gespielt hätte. "Es wird natürlich immer enger. Brügge ist eine Top-Truppe. Aber wenn sie so spielen, also kompakt und aggressiv, und das werden sie weiter tun, ist sicher etwas möglich", traut Koller dem LASK die CL-Sensation zu.
Für ihn selbst war es nach der 0:3-Pleite mit Österreich gegen die Elfenbeinküste in einem Testspiel 2012 die zweite Niederlage im zweiten Spiel auf der Linzer Gugl.
Diesen Umstand nimmt Koller mit Galgenhumor: "Das Stadion wird jetzt eh neu gebaut."