Trainer Zinedine Zidane ist nach dem spektakulären Turnaround Reals gegen Sporting Lissabon am Mittwochabend zum Auftakt der Champions League voll des Lobes für sein Team.
"Das ist Real Madrid und wir wissen, dass wir Dinge in einer Minute ändern können", meinte der Franzose nach dem 2:1-Sieg zur Presse. "Die Spieler haben alles gegeben und wurden belohnt."
Nach dem 0:1 durch Bruno César (47.) hatten Cristiano Ronaldo mit einem Pracht-Freistoß (89.) und Alvaro Morata (94.) für die Wende gesorgt.
"Wir können nicht jedes Spiel 5:0 gewinnen"
Zidane lobte die eingewechselten Morata und James Rodriguez, der den entscheidenden Kopfball-Treffer vorbereitet hatte. Auch Lucas Vazquez brachte neuen Schwung.
"Manchmal musst du etwas ändern und wir hatten Recht, es zu tun. Wenn du etwas änderst, dann muss es aus einem gewissen Grund geschehen. Diesmal hat es gut funktioniert", freute sich der Coach des Titelverteidigers.
"Wir können nicht jedes Spiel 5:0 gewinnen. Das geht nicht. Heute haben wir gelitten, aber den Sieg geholt", freute sich der 44-Jährige. "Die Fans mögen es so. Manchmal gehen sie heim und sagen, das war ja nur ein einfacher Sieg."
"Manchmal ist der Fußball nicht fair"
Zidane gab aber zu, dass man darüber streiten könne, ob das Resultat gerecht sei oder nicht.
Sieg-Torschütze Morata, der sein erstes wichtiges Tor seit seiner Rückkehr erzielt hatte, war diesbezüglich offenherziger: "Manchmal ist der Fußball nicht fair. Heute war er nicht fair, aber es war sehr wichtig zu gewinnen und wir haben es geschafft."
Ronaldo: "Können nicht so weich sein"
Kritischere Töne stimmte Ronaldo, der wieder einmal gegen einen Ex-Klub getroffen hatte, an.
"Für mich war die Leistung von Sporting keine Überraschung. Real Madrid ist so und Comebacks sind Teil dieses legendären Stadions. Das ist eine Warnung, dass wir nicht so weich sein können, denn andere Teams werden uns besiegen."
Der 31-Jährige, der sechs Jahre in seiner Jugend für Sporting gespielt hatte, wurde von den portugiesischen Fans gefeiert - sein Tor bejubelte er selbst allerdings wie erwartet nicht.
"Es ist ein Privileg, dass mir die Leute so viel Liebe geben und ich bin glücklich, dass der Präsident will, dass ich meine Karriere dort beende. Aber ich will meine Karriere in Madrid beenden, weil das der Klub ist, bei dem ich mein Herz habe."
Sporting taktisch stark
Gäste-Trainer Jorge Jesus war zerknirscht und zufrieden zugleich.
"Wir haben 85 Minuten mit großer taktischer Disziplin und positioneller Präzision abgeliefert. Wir waren nicht wirklich unter Druck. Madrid hatte bis zu Ronaldos Freistoß sehr wenige Chancen. Sporting hat ein großartiges Spiel gespielt. Uns fehlte nur ein wenig an Erfahrung. Wir haben gute Spieler, aber ihnen fehlt Erfahrung."