Manchester City ist am Boden.
Zum vierten Mal in Folge kommen die Citizens trotz Millionen-Einkäufen nicht über das Viertelfinale der Champions League hinaus. Der große Traum vom Titel bleibt ein Traum, die Verwirklichung muss weiterhin warten.
Wenig überraschend steht deshalb Trainer Pep Guardiola in der Kritik. Hat er das Spiel beim 1:3 gegen Olympique Lyon (Spielbericht >>>) vercoacht? Seine neuerliche Systemumstellung weg vom erfolgreichen 4-3-3 zu einer Dreierkette sorgte für Verwunderung - damit spiegelte er das System von Lyon.
Am Ende gibt er seinen Fehler bei "Sky" zu: "Wir haben verloren, also war der Plan nicht gut genug. Man muss eine Entscheidung treffen und versuchen, das Beste für die Mannschaft herauszuholen, die Qualitäten auszuschöpfen und die Schwächen zu kaschieren. Das war der Grund."
Ist Guardiola durch das neuerliche Verpassen des großen Ziels Champions-League-Titel bei Man City bereits gescheitert? Zumindest hat der Trainer schon im Vorfeld der Partie gesagt, dass viele Leute ihn als gescheitert ansehen werden, wenn er mit so einem Klub wie City wieder nicht den Titel holt. Sein Vertrag läuft nur mehr ein Jahr bis 2021.
"Wenn man den Titel nicht holt, ist man gescheitert"
Auf die Frage, ob er nun gescheitert ist, meint er: "Sicher! Ich muss das akzeptieren. Das war damals bei Bayern München auch so, weil ich nicht die Champions League gewonnen habe. Dann bin ich gescheitert. Juventus hat auch die Serie A gewonnen und ist in der CL out. Viele Trainer wollen die Champions League gewinnen. Wenn man nicht gewinnt, dann ist es ein Problem. Aber nur ein Team kann gewinnen. Ich liebe die Arbeit und den Druck, aber ich probiere immer, meine Arbeit bestmöglich zu machen."
Ob es diesmal ein Geniestreich war, die erfolgreich agierende City-Elf umzustellen und sich dadurch gewohnter Stärken zu berauben, sei dahingestellt. Torschütze Kevin de Bruyne, der zwischendurch für einen Hoffnungsschimmer sorgte, war nicht zufrieden.
"Der Coach hatte einen Plan, um etwas zu machen, aber wir haben nicht so viele Optionen und Räume gefunden. Zweite Halbzeit haben wir was geändert und ein gutes Spiel gemacht. Nach dem 1:1 müssen wir ein Tor machen und nach dem 2:1 auch. Dann haben wir Lyon ein Geschenk gemacht, dann war es vorbei."
Der Belgier weiter: "Wir haben es nicht gut genug gemacht." Vor allem der sonst auffällige Regisseur fand sich in der ersten Halbzeit durch die Systemumstellung nicht wirklich zurecht und war - anders als sonst - selten im Blickpunkt.
Zu der Frage, ob Guardiola bei City gescheitert ist, meint de Bruyne: "Als Man City musst du alles gewinnen. Wenn du das in einem Top-Spiel nicht schaffst, dann war es als Mannschaft nicht gut genug. Nächstes Jahr muss es besser werden." Nachsatz: "Wenn man den Titel nicht holt, dann ist man gescheitert."
Lyon-Matchwinner Dembele: "Wir müssen bereit sein für Bayern"
Guardiola schickte aber ein großes Kompliment an Lyon für eine bärenstarke Leistung. Die Franzosen können es kurz nach dem Abpfiff schon realisieren, welches Kunststück gelungen ist.
"Ja, wir müssen es glauben", gibt Matchwinner und Doppelpack-Schütze Moussa Dembele zu. "Wir freuen uns auf die nächste Runde. City ist ein guter Gegner, wir wussten, dass sie guten Fußball spielen. Wir mussten das Level hochhalten, um das Spiel zu gewinnen.
Dembele betont vor allem den guten Spirit und die harte Arbeit im Team von Rudi Garcia. Zwar war er enttäuscht, dass er anfangs nur auf der Bank Platz nehmen durfte, allerdings blieb er fokussiert und entschied die Partie mit zwei Treffern.
Die Vorfreude auf den FC Bayern ist groß: "Das wird eine harte Angelegenheit, das ist ein super Gegner. Das ist nicht neu, Bayern ist ein sehr großer Klub. Wir müssen bereit sein als Team."