Und wieder nichts.
Wie bereits vor zwei Wochen gegen Sporting Lissabon zeigte Sturm Graz in der Champions League bei Borussia Dortmund eine hoch engagierte Leistung, die letztlich nicht belohnt wurde. Ein Tor von Donyell Malen entschied die Partie mit 1:0 für den BVB (zum Spielbericht>>>).
Aus den Sturm-Kickern sprach nach der Partie Enttäuschung und Stolz gleichermaßen. “Wir wollten den Fans heute zumindest einen Punkt schenken”, meinte der eingewechselte Niklas Geyrhofer.
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
Und wahrlich war man knapp dran, denn der letztlich entscheidende Treffer der Borussen fiel in der 86. Minute und hatte sich nicht zwingend abgezeichnet, geht es nach Coach Christian Ilzer.
Das sind die Noten für die Sturm-Kicker>>>
"In der zweiten Halbzeit war es so, dass wir fast das gefährlichere Team waren", meinte er. "Wir haben es nicht schlecht gemacht, gut den Ball laufen gelassen und gute Konter gefahren", erklärt Geyrhofer.
Der eine Fehler zu viel
Es sei, sagt Ilzer, am Ende eben "der eine Fehler zu viel" gewesen, der durch Malen bestraft wurde. "In solchen Situationen macht er in 99 von 100 Fällen das Tor", rekapitulierte Kjell Scherpen.
Den "einen Fehler zu viel" beging in jenem Fall der ansonsten gefällige Emanuel Aiwu, der den Treffer mit einem Fehlpass einleitete. "Dass der Pass keine gute Entscheidung war, das weiß er", nahm Ilzer seinen Innenverteidiger in Schutz. "Auf diesem Level wird dieser Fehler bestraft. Jetzt müssen wir ihn aufrichten, uns gemeinsam aufrichten", so der Coach der "Blackies", der auch ein Lob von seinem Pendant Nuri Sahin einheimste.
"Irgendwann habe ich gedacht, die müssen aufhören zu pressen. Aber die haben einfach nicht aufgehört, also Respekt"
Dieser lobte Ilzer dafür, wie er die Mannschaft eingestellt hatte, das habe er ihm "auch persönlich gesagt", erklärte er.
Weiter, immer weiter
"Das war schon extrem intensiv. Irgendwann habe ich gedacht, die müssen aufhören zu pressen. Aber die haben einfach nicht aufgehört, also Respekt", so Sahin auf LAOLA1-Nachfrage.
Auch Sportdirektor Sebastian Kehl meinte gegenüber LAOLA1, dass sich die Sturm-Elf "sehr, sehr gut angestellt" habe. "Aber trotzdem bleiben die Punkte hier und das ist das entscheidende", so Kehl, der unter dem Strich einen verdienten Sieg gesehen haben will.
Balsam für die geschundenen Grazer Seelen, stehen die Sterier nach der vierten Niederlage im vierten Spiel weiter ohne Punkte da. Die Tendenz aber stimmt. "Wenn du hier so eine Leistung bringst, dann weißt du natürlich, dass diese Mannschaft viel erreichen kann", zeigte sich Scherpen stolz.
Von der Dortmunder in die Profertil-Arena
Die nächste Herausforderung wird nun sein, die Spannung in der Mannschaft hochzuhalten, auf die "Blackies" wartet gewissermaßen ein "Kulturschock". Spielte man am Dienstag noch im mit 81.365 Zuschauern knallvollen BVB-Stadion, gastiert man am Samstag in Hartberg.
"Wir wollen für einen guten Abschluss vor der Länderspielpause sorgen", gibt Scherpen die Marschrichtung vor. Immerhin sind dort die Wege kürzer als in Dortmund. "Das macht es ein bisschen einfacher für uns", entkommt dem Sturm-Keeper dann doch noch ein Lächeln.
Zurecht, denn Sturm hat Dortmund alles abverlangt. Das sieht auch Jusuf Gazibegovic so: "Wir machen von Spiel zu Spiel Schritte nach vorne, es war ein Auftritt, wo man mit erhobenem Kopf rausgehen kann", meint der Außenverteidiger abschließend.