Meister Red Bull Salzburg geht zuversichtlich ins Rückspiel um den Einzug in die Champions League am Mittwoch (21 Uhr, LIVE im LAOLA1-Ticker) gegen Roter Stern Belgrad. Selbstvertrauen schöpfen die Bullen im Gegensatz zu ihren zehn bisher vergeblichen Anläufen auf die Königsklasse aus ihren positiven Erfahrungen von Entscheidungsspielen in der vergangenen, erfolgreichen Europa-League-Saison.
"Wir sind sicher nicht nervös, weil es 0:0 steht und wir jetzt daheim spielen", betont Kapitän Andreas Ulmer im Gespräch mit der APA.
"Wir wissen, was wir können und welche Qualität wir haben." Erfahrung sei keine Frage des Alters, meint der 32-Jährige. "Wir haben das vorige Saison in den K.o.-Spielen sehr gut gemacht - egal ob jung oder alt. Wir waren sehr fokussiert, sehr klar."
Freude über Lainer-Verbleib
Auch im Heimspiel gegen Belgrad gilt es, kühlen Kopf zu bewahren. Im Frühjahr landeten die Salzburger in der Europa League gegen Real Sociedad (2:1), Lazio Rom (4:2) und beim Halbfinal-Out gegen Olympique Marseille (2:1 n.V.) Heimsiege, gegen Borussia Dortmund brachten sie zu Hause ein 0:0 über die Zeit. "Wir haben gute Erfahrungen und Erinnerungen. Das ist viel wert", meinte Ulmer.
Zumal die Mannschaft im Gegensatz zu den vergangenen Jahren in weiten Teilen zusammengeblieben ist. Zwar verließen Duje Caleta-Car und Valon Berisha den Serienmeister, für Stefan Lainer oder Diadie Samassekou wurden aber selbst kolportierte zweistellige Millionen-Ablösen abgelehnt. "Es freut mich, dass Stevie weiterhin da ist. Er ist ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft", sagte Ulmer über seinen ÖFB-Teamkollegen Lainer.
Besonders groß ist die Bedeutung des Verbleibs von Marco Rose - möglicherweise auch ein Trumpf auf dem Weg in die Königsklasse. "Man braucht immer eine gewisse Zeit, bis Trainer und Mannschaft richtig zusammenarbeiten. Weil wir uns schon gekannt haben, sind wir auf einem ganz anderen Level in die Vorbereitung eingestiegen", erklärte Ulmer. "Wir haben viel miteinander erlebt, wir haben eine Geschichte. Und wir haben uns auch weiterentwickelt."
Er selbst ist im Sommer in die Kapitänsrolle geschlüpft. Geändert hat sich dadurch laut eigenen Angaben nicht viel. "Ich bin deswegen nicht lauter oder leiser. Wenn es etwas gegeben hat, habe ich das auch schon vorher angesprochen - ob mit oder ohne Kapitänsschleife", sagte der Oberösterreicher. "Wir sind erwachsene Menschen, da sollte man kommunizieren können. Wir haben eine sehr gute Truppe, da gibt es keine Ausreißer."
Zehnjähriges Jubiläum im Winter
Über die Chance, Salzburg als erster Kapitän der Red-Bull-Ära in eine Champions-League-Partie führen zu können, hat Ulmer laut eigenen Angaben noch nicht wirklich nachgedacht. "Das wäre bestimmt ein schönes Gefühl, aber davor haben wir noch ein wichtiges Spiel zu gewinnen." Die Vorfreude auf Mittwoch sei da. "Und auch ein bisschen positive Anspannung."
Ulmer spielt seit Jänner 2009 in Salzburg, wie Rose hat er sich im Sommer bis 2020 an den Club gebunden. Im Winter begeht der Linksverteidiger sein zehnjähriges Jubiläum. Bei acht der zehn bisherigen Anläufe auf die Champions League seit dem Red-Bull-Einstieg 2005 war er dabei. Der Einzug in die Königsklasse hätte auch für ihn einen hohen Stellenwert. "Ich war noch nie dort, habe es aber schon oft probiert reinzukommen. Ein paar Champions-League-Spiele auf meiner Visitenkarte würden mich schon freuen."
Dort hat Ulmer bisher fünf Länderspiele stehen, am Dienstag sollte er auch im Kader von Teamchef Franco Foda für die Länderspiele gegen Schweden (6. September) und in Bosnien (11. September) aufscheinen. Vorerst zählt aber nur das Rückspiel gegen Roter Stern. Ulmer erwartet einen ähnlichen Auftritt der Serben wie vergangene Woche. "Sie werden schnell umschalten und schnell in die Spitze spielen, da müssen wir wachsam sein. Wir wollen das Spiel kontrollieren und nach vorne spielen. Wir brauchen einen Sieg."