Endstand
3:2
2:1, 1:1
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Die zwei Gesichter des SK Sturm: "Es ist bitter"

Nach einer fulminanten Aufholjagd steht der SK Sturm in Lille am Ende ohne Punkte da. Die "Blackies" können aus der späten Niederlage dennoch Positives ziehen.

Die zwei Gesichter des SK Sturm: Foto: © GEPA

Der SK Sturm Graz muss am sechsten Spieltag der UEFA Champions League eine bittere 2:3-Niederlage bei OSC Lille einstecken (Hier nachlesen>>>).

Bitter, weil die Grazer nach einer verpatzen ersten Halbzeit fulminant aus der Kabine kommen und Lille an den Rand einer Niederlage drängen.

Achterbahnfahrt der Gefühle

Aber alles der Reihe nach. Die Mannschaft von Interimstrainer Jürgen Säumel agiert zu Spielbeginn zu passiv, wird teilweise von einem spielstarken Gegner erdrückt. 

Die logische Folge ist der Führungstreffer für Lille. Osame Sahraoui bringt den Gastgeber vor der Pause in Front (37.). Und die "Doggen" legen nach. Mitchell Bakker erhöht in der Nachspielzeit der ersten Hälfte auf 2:0 (45.+2).

Sturm agiert mit Fortdauer der Partie anstelle des ursprünglichen 4-4-2 in einem 4-2-3-1. Eine Systemumstellung, die sich bezahlt machen sollte. Kiteishvili münzt seinen Ärger über den Rückstand in einen kraftvollen Linksschuss um, verkürzt aus Sicht von Sturm noch vor der Halbzeit auf 1:2 (45.+4). Mit seinem ersten Champions League-Treffer ist der 28-Jährige erst der sechste Georgier, der in der Königsklasse trifft. 

Wie Säumel den Umschwung brachte

(Artikel wird unterhalb fortgeführt)

So geht es nach einer durchwachsenen ersten Spielhälfte für Sturm mit einem knappen Rückstand in die Pause. Ist es in der Kabine laut geworden? Sturms-Interimscoach Jürgen Säumel klärt im Interview mit "Canal+" auf: "Ich habe ruhig und sachlich die Dinge angesprochen. Vielleicht ein bisschen emotional."

Der 40-Jährige scheint dabei jedenfalls die richtigen Worte gefunden zu haben: "Ich habe bemerkt, dass die letzte Überzeugung gefehlt hat, dass wir vorne zu wenig Druck draufbringen. Das haben wir geschafft zu korrigieren und sind richtig gut aus der Halbzeit gekommen."

So gut, dass Mika Biereth nach sehenswerter Vorarbeit von William Böving mit seinem fünften Tor in den letzten fünf Spielen zum 2:2 ausgleicht (47.). Danach ist das Spiel auf Messers Schneide, es gibt (Halb-)Chancen auf beiden Seiten.

Erneuter Last Minute-K.O.

Die Grazer verlassen gegen Ende des letzten Pflichtspieles des Jahres ein wenig die Kräfte. In der 81. Minute ist es laut Jon Gorenc Stankovic aus Sicht von Sturm genau "ein bisschen, bisschen zu wenig". Ein Umstand, den der eben eingewechselte Haraldsson ausnutzt und mit einem satten Abschluss für den 3:2-Siegtreffer der Nordfranzosen sorgt.

Nach der Last-Minute-Niederlage in Dortmund überwiegt nach der nächsten späten Pleite für die "Blackies" in der Champions League die Enttäuschung. Die junge Mannschaft kann dennoch stolz auf sich sein, erklärt Stankovic: "Wir waren immer knapp dran. (...) Es ist bitter, aber trotzdem müssen wir weitermachen. Wir haben noch zwei Spiele."

Ähnlich sieht es Interimscoach Säumel: "Wir haben auch auf dem Niveau gezeigt, dass wir mithalten können. Das soll uns Auftrieb für die Zukunft geben."

Auch wenn die Grazer rechnerisch noch in die Playoffs zum Einzug in die Champions League K.O.-Phase einziehen können, ist ein Weiterkommen äußerst unwahrscheinlich. 

Der SK Sturm trifft Ende Jänner in der Ligaphase der Champions League noch auf Atalanta Bergamo (21.1.). Zum Abschluss empfangen die Grazer am 29.1. "zuhause" in Klagenfurt RB Leipzig. Ob Jürgen Säumel auch da an der Seitenlinie steht, wird man sehen.

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