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Ilzer: Kein Gefallen für Trainer-Fuchs Lucescu

Welchen Fehler Sturm nicht machen will und was all das mit Krokodilen zu tun hat.

Ilzer: Kein Gefallen für Trainer-Fuchs Lucescu Foto: © GEPA

Selbstbewusst ja, überschwänglich nein.

Mit einem Liga-Sieg gegen den FC Red Bull Salzburg im Gepäck reist der SK Sturm zum Start in die Mission Champions League.

Am Mittwoch gastieren die Grazer im polnischen Lodz zum Quali-Hinspiel der dritten Runde gegen Dynamo Kiew (20 Uhr im LIVE-Ticker).

"Wir können eine breite Brust mitnehmen, aber wenn wir dort überschwänglich antreten, würde das dem alten Trainer-Fuchs so richtig in die Karten spielen. Diesen Fehler werden wir nicht machen", verspricht Christian Ilzer.

Auf den Sturm-Coach wartet ein wahres Generationen-Duell, schließlich ist Dynamo-Trainer Mircea Lucescu bereits 77 Jahre alt und hat neben diversen nationalen Titeln auch einen Europacup-Sieg (Anm: UEFA-Cup 2009 mit Shakhtar Donetsk) im Lebenslauf stehen.

Salzburg kostete Kraft

Da die Partie erst am Mittwoch stattfindet, haben die Steirer einen Bonus-Tag an Pause. Mit dem Schlusspfiff gegen Salzburg begann quasi die Vorbereitung auf das europäische Abenteuer.

"So ein Sieg kostet Kraft in den Beinen, aber vor allem auch mentale Kraft, denn wir mussten gegen Salzburg absolut am Punkt sein. Du musst klar sein im Kopf, darfst nicht so viele Gedanken reinlassen, musst im Moment sein. Denn wenn du in irgendeiner Phase des Spiels gedanklich abschweifst, würde Salzburg dieses leichte Nachlassen sofort ausnutzen", erläutert Ilzer.

Dass das samstägliche Erfolgserlebnis Substanz gekostet hat, ist zwar Fakt, es darf jedoch keine zu große Sache sein: "Das ist unser Programm in den kommenden Monaten. Wir werden jeden dritten, vierten Tag spielen, daher brauchen wir einen super Rhythmus."

Krokodile beißen zu und lassen wieder aus

Dem 44-Jährigen gefällt dabei ein Bild, das "Sky"-Experte Alfred Tatar in einer seiner Analysen gezeichnet hat: "Er meinte, jedes Krokodil, das zubeißt, muss auch auslassen, um wieder zubeißen zu können. Das ist sehr stimmig."

Auch die Sturm-Spieler mussten nach dem Triumph gegen den Serienmeister "richtig auslassen", sprich sich körperlich und mental erholen: "Dann gilt es wieder eine super Spannung aufzubauen mit Höhepunkt Mittwoch 20 Uhr. Dann wird es wieder möglich sein, so eine Leistung abzurufen."

Ilzer setzt gerne auf einen recht fixen Stamm. Dass im Herbst wieder mehr rotiert werden muss, liegt jedoch auf der Hand.

Duell Dante vs. Schnegg

"Wir werden in den nächsten Wochen den gesamtem Kader brauchen. Wir haben in der Vorbereitung darauf hingearbeitet, dass auch der gesamte Kader spielbereit ist", so Ilzer.

Besagter Kader scheint in dieser Spielzeit breiter aufgestellt zu sein als in der vergangenen Saison. So zeichnet sich auf der Linksverteidiger-Position etwa ein spannender Zweikampf zwischen Neuzugang David Schnegg und dem bisherigen Platzhirsch Amadou Dante ab.

"Amadou Dante hat gegen Salzburg eine super Leistung gebracht. Ich sehe, dass er am Anschlag trainiert und wirklich alles aus sich rausholt, was in ihm drinnensteckt. David Schnegg macht das genauso. Daher habe ich hier eine Luxus-Situation", erklärt der Sturm-Coach.

Das Fehlen von Jantscher und Kiteishvili kompensiert

Derzeit gelingt es auch, das Fehlen von Jakob Jantscher und Otar Kiteishvili zu kompensieren.

"Oft kommt automatisch die Frage, wie sehr die beiden unserem Spiel fehlen. Aber ich denke, dass wir gegen Salzburg gezeigt haben, dass wir sie kompensieren können, auch wenn sie unbestritten zwei Unterschiedspieler sind. Wenn sie wieder fit sind, haben sie natürlich einen Platz in der Mannschaft und das Potenzial, uns entscheidend zu helfen."

Was zählt, ist allerdings das Wissen, Ausfälle verkraften zu können: "Bei so vielen Spielen besteht immer wieder die Möglichkeit, dass man den einen oder anderen Spieler vorgeben muss. Über die Saison gesehen, müssen wir es einfach schaffen, immer wieder gewisse Spieler zu ersetzen."

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