Er spielte einst für den FC Liverpool und Red Bull Salzburg - vor dem Champions-League-Duell am Mittwoch (ab 21 Uhr im LAOLA1-LIVE-Ticker) in England hält er "beiden Teams die Daumen": Einen Sieg des heimischen Serien-Meisters an der Anfield Road kann sich Österreichs ehemaliger Teamtormann Alexander Manninger aber nicht vorstellen.
"Wenn es eine Überraschung gibt, dann in Salzburg", erklärt der 42-jährige Fußball-Pensionist, der in diesen Tagen vorwiegend auf dem Golfplatz anzutreffen ist.
In der Saison 2016/17 - es sollte seine letzte sein - gelang Manninger zum "krönenden Abschluss" einer langen Karriere der Sprung zum englischen Rekordmeister.
Dass er nur als Dreier-Goalie hinter Loris Karius und Simon Mignolet fungieren sollte, war von Anfang an klar, dreimal schaffte er es immerhin auf die Bank - als bisher einziger Österreicher beim 18-fachen englischen Meister. "Ich bin dankbar, dass ich noch einmal zu dieser Chance gekommen bin, das hautnah mitzuerleben", sagt er gegenüber der APA.
Alex Manninger: "Jürgen Klopp ist ein Ausnahmecoach"
Manninger, in seiner Karriere für elf Proficlubs in Österreich, Deutschland, Italien und England aktiv, hat viele Trainer erlebt, u.a. Claudio Ranieri (Juventus), Roberto Mancini (Fiorentina) oder Arsene Wenger (Arsenal). Klopp jedenfalls sei ein Ausnahmecoach.
"Er ist ein Profi, hat bisher noch jeden Spieler besser gemacht, ein Motivator und sehr spielernahe. Er ist nicht der Chef, vor dem jeder auf die Knie geht, der Autorität ausstrahlen will. Er muss nicht jeden Tag den Boss verkörpern", erinnert sich Manninger.
"Er hat in jeder Besprechung gesagt, dass seine Tür immer offen ist. Darum machen die Spieler auch auf - der eine mehr, der andere weniger. Aber dieses Ambiente hat man in Liverpool deutlich gespürt."
"Leider werde ich 40", habe er 2017 zu Klopp gesagt, "weil da wächst etwas Riesiges. Umso schöner ist es jetzt, mitanzusehen, dass sich das tatsächlich so entwickelt hat", meint Manninger, dessen Ex-Team zwei Jahre nach seinem Karriereende bereits am CL-Thron saß. Und obwohl der Fußball in seinem aktuellen Leben kaum mehr eine Rolle spiele, blicke er dem Duell am Mittwoch mit Vorfreude entgegen: "Es wird eines von drei Spielen sein, die ich in den vergangenen zwei Jahren gesehen haben werde."
"Liverpool muss nach Niederlage in Neapel etwas machen..."
Die Chancen an der Anfield Road? "Es könnte eine Riesenerfahrung sein und ein super Spiel werden, ich glaube aber, dass die Adresse doch ein bisschen zu groß und stark ist. Liverpool hat die erste Partie (in Neapel, Anm.) verloren und muss etwas machen. Und das werden sie auch. Sie sind der Titelverteidiger. Das steht auf der Visitenkarte des Vereins, dass man sich nicht zufriedengibt. Ich bin aber sicher, dass Salzburg nicht enttäuschen wird", erläutert Manninger.
Zählbares könne es dann aber im Rückspiel geben.
Ob Manninger mit einer Rückkehr in den Fußball überrascht, bleibt wiederum abzuwarten."Ich wollte mit Absicht loslassen, von einem Beruf, der mich die ganze Zeit begleitet hat. Ich will der sein, der ich bin und der ich eigentlich immer war", betont der 33-fache ÖFB-Teamkicker, der in Salzburg lebt.
"Ich bin aber nicht völlig abgeneigt, etwas mit Fußball zu machen."