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Ismael teilt gegen Schweizer Kritiker aus

Häme und Freude beim LASK nach Auswärtssieg in Basel:

Ismael teilt gegen Schweizer Kritiker aus Foto: © GEPA

Die Ausgangslage war klar: Der kleine LASK aus Oberösterreich kommt zum übermächtigen FC Basel, um sich eine Lehrstunde auf internationalem Boden abzuholen.

So oder zumindest so ähnlich dürfte sich die Situation vor dem Aufeinandertreffen der beiden Vizemeister aus der Schweiz und Österreich für einige Fußball-Kenner der Eidgenossen dargestellt haben. 90 Minuten später ist man etwas klüger und der LASK nach einem 2:1-Auswärtssieg (Spielbericht>>>) im St. Jakob-Park mit einem Fuß im CL-Playoff.

Für Valerien Ismael ist sein Europacup-Debüt als Trainer damit mehr als geglückt, der Franzose empfindet nach Abpfiff vor allem Genugtuung:

"Nicht schlecht für Mannschaft, die nichts kann"

Auf die Frage im "ORF", ob Ismael denn ob der Wahnsinns-Leistung seiner Mannschaft überrascht sei, muss der 43-Jährige schmunzeln: "Überrascht bin ich nicht. Ich glaube eher, in der Schweiz sind sie überrascht."

"Das war gar nicht so schlecht für eine Mannschaft, die nichts kann", fügt der Franzose in Anspielung auf die Aussagen von Ex-Rapid-Sportchef Fredy Bickel, der LASK sei spielerisch zu schwach, um gegen Basel zu bestehen, an.

Neben Seitenhieben hat Ismael aber vor allem Lob für seine Linzer über: "Kompliment an unsere Mannschaft, wir sind immer nachgegangen, haben immer versucht, nachzusetzen."

Drei Spiele in sechs Tagen

Der LASK legte im St. Jakob-Park los, wie aus der Pistole geschossen. Auch das frühe Out von Christian Ramsebner, der wohl eine Muskelverletzung nach einem riskanten Tackling davontrug, bremste die Oberösterreicher nicht. "Dass sich Ramsebner verletzt hat, ist wirklich bitter für uns", ärgert sich Ismael dennoch über den Ausfall des Innenverteidigers, der nachdem er gestützt vom Feld geführt werden musste, wohl längere Zeit ausfällt.

Für den LASK geht es im Moment nämlich Schlag auf Schlag. Bereits am Samstag wartet die Admira in der dritten Bundesliga-Runde, schon am Dienstag steht das Rückspiel gegen Basel auf der Linzer Gugl an.

"Es geht jetzt darum, sich zu erholen und genau so einen Fight in Linz abzuliefern – nur dieses Mal mit unseren Fans im Rücken", gibt sich Ismael nicht nur angesichts der Ausgangslage nach Spiel eins optimistisch.

"Haben noch nichts geschafft"

Auch Gernot Trauner, der wieder einmal eine Top-Leistung ablieferte und diese mit dem Treffer zum 1:0 krönte, freut sich: "Wir können heute sehr zufrieden sein, haben uns eine sehr gute Ausgangsposition geschaffen."

Dennoch warnt der Kapitän: "Es ist erst die Hälfte vorbei, nächste Woche wartet noch eine sehr, sehr harte Aufgabe auf uns. Wir haben noch nichts geschafft."

Ähnlich sieht es Assist-König Peter Michorl, der ein ums andere Mal gefährliche Standards in den Basler Strafraum schlug: " Es war ein verdienter Auswärtssieg. Aber es ist erst eine Halbzeit, es warten noch schwierige 90 Minuten auf der Gugl, die hoffentlich voll sein wird. Basel wird versuchen, den Spieß umzudrehen, aber wir werden gewappnet sein."

Koller glaubt noch an den Aufstieg

Im Lager der Basler ist die Stimmung naturgemäß etwas getrübter. Die eigene schwache Leistung wird vor allem mit einer starken des österreichischen Gegners erklärt:

"Wir haben uns extrem schwer getan. Sie haben das gut gemacht, haben uns angepresst und wir haben nicht die Mittel gefunden, das auszuspielen", erklärt FCB-Keeper Jonas Omlin, der bei beiden Gegentreffern nichts zu halten hatte.

Auch Unglücksrabe Eray Cömert, der den Ball zum 2:0 für den LASK ins eigene Tor ablenkte, weiß, wieso gegen Österreichs Vizemeister wenig ging: "Wir haben gewusst, sie spielen sehr kompakt und brutal aggressiv. Damit haben wir ein Problem gehabt." Gegessen ist der Käse für den Schweizer aber noch nicht: "Wenn wir in Linz so spielen, wie in den letzten 15 Minuten, gibt es noch was zu holen."

Auch FCB-Coach Marcel Koller denkt noch gar nicht daran, das rot-blaue Handtuch zu werfen: "Wir müssen uns steigern und wacher sein am Dienstag. Das Duell wird in zwei Spielen entschieden. Wir müssen in Linz anders auftreten, die Chance auf ein Weiterkommen ist noch da."

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