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Profitiert Salzburg vom Ende der Auswärtstorregel?

Vor Playoff-Duell mit Bröndby: Ist Auswärtstorregel-Aus für Salzburg ein Vorteil?

Profitiert Salzburg vom Ende der Auswärtstorregel?

Seit vergangener Saison ist der FC Salzburg vom Fluch der Champions-League-Qualifikation befreit.

Die Mozartstädter versuchten zuvor elf Mal vergeblich, über den Qualifikations-Weg die "Königsklasse" zu erreichen, ehe ihnen dieses Unterfangen im letzten Herbst gegen Maccabi Tel Aviv erstmals gelang.

Pleiten, Pech und Pannen begleiteten die "Bullen" über ein Jahrzehnt in der Quali, und auch die Auswärtstorregel spielte Salzburg immer wieder böse mit.

Drei Mal schieden die Mozartstädter aufgrund der Auswärtstorregel in der Champions-League-Qualifikation aus, nie profitierten sie auf dem Weg in die "Königsklasse" davon.

Mittlerweile ist die Auswärtstorregel in allen UEFA-Bewerben Geschichte und vor dem 13. Quali-Anlauf der Salzburger gegen Bröndby IF (Dienstag, 21 Uhr im LIVE-Ticker) stellt sich die Frage, ob die "Bullen" vom umstrittenen Ende der 56 Jahre alten Regelung profitieren können.

LAOLA1 versucht, eine Antwort darauf zu finden, und wagt eine erste Analyse, welche Auswirkungen das Ende der Auswärtstorregel auf den internationalen Klubfußball bisher genommen hat.

Salzburgs Auswärtstorregel-Bilanz seit 2005:

Saison Duell Bewerb Hinspiel Rückspiel Gesamtscore Sieger
2011/12 FC Salzburg - Omonia Nikosia Europa-League-Qualifikation, Playoff 1:2 (a) 1:0 (h) 2:2 FC SALZBURG
2011/12 FC Salzburg - Paris Saint-Germain Europa League, Gruppenphase 1:3 (a) 2:0 (h) 3:3 FC SALZBURG
2012/13 FC Salzburg - F91 Düdelingen Champions-League-Qualifikation, 2. Runde 0:1 (a) 4:3 (h) 4:4 F91 Düdelingen
2017/18 FC Salzburg - HNK Rijeka Champions-League-Qualifikation, 3. Runde 1:1 (h) 0:0 (a) 1:1 HNK Rijeka
2018/19 FC Salzburg - Roter Stern Belgrad Champions-League-Qualifikation, Playoff 0:0 (a) 2:2 (h) 2:2 Roter Stern Belgrad

In der Europa League top...

Seit dem Red-Bull-Einstieg 2005 kam die Auswärtstorregel bei UEFA-Auftritten des FC Salzburg fünf Mal zum Zug. 2011/12 machten die "Bullen" erstmals Bekanntschaft mit der Auwärtstorregel, als sie im Playoff der Europa-League-Qualifikation Omonia Nikosia nach einem 1:2 auf Zypern dank eines blutjungen Martin Hinteregger mit 1:0 bezwingen und zum dritten Mal in die Gruppenphase der Europa League einziehen konnten.

Dort trafen die "Bullen" unter Ricardo Moniz gleich am ersten Spieltag auf das damals neureiche Paris Saint-Germain und unterlagen im Parc de Princes klar mit 1:3. Am fünften Spieltag gab es das Wiedersehen mit PSG in der Red Bull Arena, welches Salzburg dank des legendären Last-Minute-Treffers von Dusan Svento mit 2:0 gewinnen konnte. Dank der Auswärtstorregel, die auch in den Gruppenphasen der UEFA-Bewerbe als Tie-Breaker galt, stiegen die Mozartstädter in der Folge vor den punktegleichen Parisern ins Europa-League-Sechzehntelfinale auf.

...in der Champions-League-Quali flop

2018 scheiterte Salzburg aufgrund der Auswärtstorregel an Roter Stern Belgrad
Foto: © GEPA

In der Saison 2012/13 folgte die bisher größte Blamage in der Salzburger Klubgeschichte gegen Düdelingen. Dem luxemburgischen Meister unterlag der vom damaligen Neo-Coach Roger Schmidt trainierte österreichische Meister auswärts mit 0:1. Auch im Rückspiel lagen die "Bullen" lange Zeit zurück, gewannen dank einer spektakulären Aufholjagd zwar noch mit 4:3, was aufgrund der Auswärtstorregel allerdings nicht für einen Aufstieg in die dritte Runde der Champions-League-Qualifikation reichte.

Erst fünf Jahre später entschieden erneut Auswärtstore ein internationales Spiel mit Salzburger Beteiligung. Gegen HNK Rijeka verpatzte die Truppe von Marco Rose die erste Halbzeit der Drittrunden-Begegnung der Champions-League-Quali in der Red Bull Arena, rettete aber immerhin noch ein 1:1 im Hinspiel. Im Rückspiel in Kroatien rannten die "Bullen" 90 Minuten vergeblich an, wurden um einen regulären Treffer beraubt und mussten sich mit einem 0:0 Richtung Europa League verabschieden.

Am grausamsten spielte die Auswärtstorregel den Mozartstädtern im Sommer 2018 mit, als sie nach einem 0:0 bei Roter Stern Belgrad mit großen Erwartungen ins Rückspiel des Champions-League-Playoffs in der Red Bull Arena gingen. Trotz 2:0-Führung spielte Salzburg schlussendlich nur 2:2 und versemmelte die Champions-League-Quali zum elften und bis dato letzten Mal.

Sowohl gegen Düdelingen, Rijeka als auch Roter Stern gingen die "Bullen" als klarer Favorit ins jeweilige Duell und hätten ohne der Auswärtstorregel jeweils die Verlängerung erreicht. Darüber, was in den zusätzlichen 30 Minuten passiert wäre, lässt sich Jahre später nur schwer spekulieren. Unter Fußball-Experten gilt allerdings die allgemeine Meinung, dass in der Verlängerung stets das favorisierte Team im Vorteil ist, sei es aufgrund der Fitness der einzelnen Spieler oder der Tiefe des Kaders. In der Champions-League-Quali musste Salzburg bisher erst einmal in die Verlängerung gehen - 2016 gegen Dinamo Zagreb, als die "Bullen" mit einem Gesamtscore von 2:3 ausschieden.

Auswärtstorregel-Bilanz der anderen österreichischen Klubs seit 2005:

Saison Duell Bewerb Hinspiel Rückspiel Gesamtscore Sieger
2005/06 FC Pasching - Zenit St. Petersburg UEFA-Cup-Qualifikation, 2. Runde 2:2 (h) 1:1 (a) 3:3 Zenit St. Petersburg
2005/06 Austria Wien - Viking Stavanger UEFA-Cup, 1. Runde 0:1 (a) 2:1 (h) 2:2 Viking Stavanger
2009/10 Rapid Wien - Aston Villa Europa-League-Qualifikation, Playoff 1:0 (h) 1:2 (a) 2:2 RAPID WIEN
2011/12 SV Ried - Bröndby IF Europa-League-Qualifikation, 3. Runde 2:0 (h) 2:4 (a) 4:4 SV RIED
2012/13 SV Ried - Shakhtjor Soligorsk Europa-League-Qualifikation, 2. Runde 1:1 (a) 0:0 (h) 1:1 SV RIED
2014/15 SV Grödig - Zimbru Chisinau Europa-League-Qualifikation, 3. Runde 1:2 (h) 1:0 (a) 2:2 Zimbru Chisinau
2017/18 Austria Wien - NK Osijek Europa-League-Qualifikation, Playoff 2:1 (h) 0:1 (a) 2:2 AUSTRIA WIEN
2018/19 LASK - Besiktas Istanbul Europa-League-Qualifikation, 3. Runde 0:1 (a) 2:1 (h) 2:2 Besiktas

Gemischte österreichische Bilanz

Mit insgesamt sechs österreichischen Aufstiegen bei einem siebenfachen Ausscheiden aufgrund der Auswärtstorregel ist die rot-weiß-rote Auswärtstorregel-Bilanz in den letzten 16 Jahren knapp negativ, ein klarer Trend lässt sich allerdings nicht herauslesen.

Letztmals kam die Regelung bei einem Europacup-Spiel eines Bundesliga-Vertreters 2018 zum Tragen. Der LASK schied damals nur aufgrund eines Last-Minute-Treffers von Besiktas aus der Europa-League-Qualifikation aus. Die Linzer hatten beim 2:1-Sieg gegen die Istanbuler auf der Gugl eigentlich alles unter Kontrolle und hätten bei einer Verlängerung, die es ohne der Auswärtstorregel gegeben hätte, mit dem oberösterreichischen Publikum im Nacken wohl klare Vorteile auf einen Einzug ins Playoff gehabt.

Die Wiener Austria kam in den letzten 15 Jahren zwei Mal mit der Auswärtstorregel in Berührung: Einmal mit einem positiven Ausgang gegen Osijek 2017, einmal mit einem negativen Resultat 2005 gegen Viking Stavanger.

Rot-weiß-rote Sternstunden dank Auswärtstorregel

Nikica Jelavic schoß Rapid 2009 dank der Auswärtstorregel gegen Aston Villa weiter
Foto: © GEPA

Die SV Ried profitierte indes gleich zwei Mal von der Auswärtstorregel, wobei vor allem das Duell mit Bröndby im August 2011 in Erinnerung blieb

Die "Wikinger" brachen mit einem 2:0-Heimsieg im Gepäck nach Kopenhagen auf, verloren im Abschlusstraining in Dänemark Kapitän Oliver Glasner, dem ein Blutgerinnsel im Kopf operativ entfernt werden musste, und lagen im Rückspiel im Bröndby Stadion 20 Minuten vor Schluss 0:4 zurück. Den Innviertlern gelang allerdings in Form der beiden einstigen Youngsters Daniel Royer und Anel Hadzic eine späte Sensations-Aufholjagd und damit eine denkwürdige rot-weiß-rote Europacup-Nacht.

Für eine solche sorgte zwei Jahre zuvor auch der SK Rapid. Die Hütteldorfer trafen im Playoff zur Europa League 2009/10 auf den haushohen Favoriten Aston Villa aus der Premier League. Die Wiener rangen dem Team aus Birmingham im Hinspiel im Hanappi Stadion einen 1:0-Kampfsieg ab, mussten im Rückspiel in Villa Park allerdings einem 0:2-Rückstand hinterherlaufen. Pünktlich zum Start der Rapid-Viertelstunde netzte Nikica Jelavic zum entscheidenden Auswärtstor ein und bescherte Rapid damit die Gruppenphase sowie eine erinnerungswürdige grün-weiße Sternstunde.

Spezielle Momente wie diese, in denen der Underdog den großen Favoriten aufgrund der Auswärtstorregel sensationell schlägt, werden in Zukunft im Europacup fehlen.

Fairness über Emotion

Bei der Abschaffung der Auswärtstorregel spielte allerdings weniger die emotionale Komponente, sondern vor allem der Fairnessgedanke die entscheidende Rolle.

Die UEFA begründete das Aus der Auswärtstorregel damit, dass der Vorteil der Heimmannschaft aufgrund von normierten Platzgrößen, Rasenbedingungen und ähnlichen Faktoren in der heutigen Zeit auf ein Minimum zusammengeschrumpft sei. Lag die Verteilung von Heimsiegen Mitte der Siebziger noch bei 61%, 20% bei Remis und 19% bei Auswärtssiegen, sieht die Verteilung mittlerweile so aus: 47% Heimsiege, 23% Remis und 30% Auswärtssiege. Damals erzielte ein Heimteam im Schnitt pro Spiel 2,02 und ein Auswärtsteam 0,95 Tore, heute sind es durschnittlich 1,58 Heim- bei 1,15 Auswärts-Treffern, das geht aus einer UEFA-Aussendung hervor.

Ein weiterer Grund, warum die Auswärtstorregel Mitte der Sechziger eingeführt wurde, war, Auswärtsmannschaften zum Attackieren zu zwingen und so ein für die Zuseher attraktiveres Spiel zu kreieren. In der jüngeren Vergangenheit hatte die Regelung aber eher eine gegenteilige Wirkung. Auswärtsteams reagierten meist nur und machten oftmals nur das Nötigste. Dazu kommt: Viele Heimmannschaften gingen Hinspiele besonders vorsichtig an, um kein Auswärtstor zu riskieren.

Während in der Vergangenheit ein 0:0 im Hinspiel zuhause als gutes Ergebnis galt, wird dies ab nun anders sein. Kurzum: Heimteams werden - speziell in Hinspielen - offensiver und mutiger auftreten müssen.

Noch kein Toreffekt zu erkennen

Ob diese Annahme auch in der Realität Einzug findet, wird sich erst weisen. In der aktuellen Saison wurden bisher 335 Qualifikationsspiele in den drei verschiedenen UEFA-Bewerben ausgetragen. Dabei fielen 535 Heimtore, was einem Schnitt von ca. 1,6 im eigenen Stadion erzielten Treffern pro Spiel entspricht, und 361 Auswärtstore (durchschnittlich ca. 1,08 pro Spiel).

Zum Vergleich: Zum gleichen Zeitpunkt in der Saison 2019/20 wurden in 351 Qualifikationsspielen 561 Heimtore (ca. 1,6 pro Spiel) und 412 Auswärtstore (ca. 1,17 pro Spiel) erzielt. Dieser Vergleich ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, da diese Zahlen zwei Jahre alt sind. In der Saison 2020/21 wurde der Großteil der Qualifikationsspiele Corona-bedingt nur in einem Spiel ausgetragen. Zudem gab es 2019/20 noch keine Europa Conference League, weshalb zur Datengewinnung alle Qualifikationsspiele der Champions League und Europa League bis inklusive der dritten Runde herangezogen wurden.

Grundsätzlich lässt sich erkennen, dass sich zumindest auf dieser Ebene durch das Ende der Auswärtstorregel nicht viel verändert hat. Die von der UEFA erhoffte Steigerung an Heimtoren ist noch nicht eingetreten, dafür ist die Anzahl der Auswärtstore leicht zurückgegangen. Die Datenmenge an Qualifikationsspielen aus dieser Saison ist allerdings noch zu klein, um definitive Aussagen über die Auswirkung des Endes der Auswärtstorregel zu treffen.

Vergleich 2021/22 und 2019/20:

ECL-Quali 2021/22 (Stand nach Runde 3) EL-Quali 2021/22 (Stand nach Runde 3) CL-Quali 2021/22 (Stand nach Runde 3) EL-Quali 2019/20 (Stand nach Runde 3) CL-Quali 2019/20 (Stand nach Runde 3)
Spiele 238 16 81 272 79
Tore gesamt 637 46 213 758 215
Heimtore 382 26 127 442 119
Auswärtstore 255 20 86 316 96

Mehr als doppelt so viele Verlängerungen

Eine große Befürchtung vieler Fußball-Fans ist, dass durch den Wegfall der Auswärtstorregel viel mehr Spiele in die Verlängerung gehen könnten und dadurch Teams, welche das Rückspiel zuhause bestreiten dürfen, in Zukunft noch öfter 30 Minuten länger vor eigenem Publikum spielen können, was ein großer Vorteil sein kann. Auch bei einem etwaigen Elfmeterschießen könnten Heimfans eine gewichtige Rolle spielen.

Zwar lässt sich dieser Befürchtung mit dem Schicksal des Loses entgegnen - in allen K.o.-Spielen bis auf Champions-League-Achtelfinale sowie Europa-League- und Europa-Conference-League-Sechzehntelfinale, wird ausgelost, welches Team zuerst zuhause spielen kann. Dennoch kann eine mögliche Anhäufung von Verlängerungen zu Problemen führen. Auch hier könnten Nachteile für Underdogs entstehen, da es in UEFA-Bewerben mittlerweile möglich ist, in der Verlängerung ein sechstes Mal zu wechseln und Klubs mit größerer finanzieller Potenz sowie einem tieferen Kader dadurch im Vorteil sein werden.

Von den 166 Rückspielen in dieser Saison gingen bisher 27 in die Verlängerung (ca. 16,3%) und 14 in der Folge ins Elfmeterschießen (ca. 8,4%). Hier lässt sich ein signifikanter Unterschied zu der Auswärtstorregel-Ära feststellen. In den fünf Saisonen zwischen 2015/16 und 2019/20 (Saison 2020/21 wird Corona-bedingt erneut ausgeklammert) wurden ingesamt 941 Rückspiele von K.o.-Duellen in den verschiedenen Qualifikationsphasen ausgetragen, wovon nur 63 in einer Verlängerung (ca. 6,7%) und 26 in einem anschließenden Elfmeterschießen (ca. 2,8%) endeten.

K.o.-Duelle (Qualifikation) 2021/22 (Stand nach Runde 3) K.o.-Duelle (Qualifikation) 2015/16 - 2019/20 (insgesamt)
Anzahl 166 941
Verlängerung 27 (16,3%) 63 (6,7%)
Elfmeterschießen 14 (8,4%) 26 (2,8%)

Wenn man allerdings dazuaddiert, dass 79 Rückspiele durch die Auswärtstorregel in regulärer Spielzeit entschieden wurden (ca. 8,4%), kommt man auf einen Prozentsatz von ca. 15,1% an Rückspielen, die ohne der Auswärtstorregel eine Verlängerung nach sich gezogen hätten. Die Zahlen aus der aktuellen Saison (16,3%) sind nur unwesentlich höher.

Schlussendlich gilt es aus Salzburger Sicht zu klären, ob es tatsächlich ein Nachteil ist, das Rückspiel ohne Auswärtstorregel auswärts bestreiten zu müssen, wie von vielen angenommen. Diese Annahme lässt sich zumindest anhand der aktuellen Saison nicht bestätigen. In den 166 bisherigen Begegnungen setzte sich 86 Mal jenes Team durch, welches das Rückspiel auswärts bestritt (ca. 52%). In der Saison 2019/20 gelang dies bis zum selben Zeitpunkt nur 46,1% aller Mannschaften.

Dieser Unterschied ist signifikant, dennoch nicht allzu aussagekräftig, da die Datenlage aus dieser Saison schlicht noch zu dünn ist und es bei dieser Samplegröße ein Zufall der Auslosung sein könnte, dass stärkere Teams das Rückspiel öfters auswärts bestreiten mussten.

Vorteil für Salzburg? Schwer zu bestimmen

Es lässt sich nicht abschließend klären, ob das Ende der Auswärtstorregel dem FC Salzburg für das Duell mit dem schwer angeschlagenen Bröndby IF zum Vorteil oder Nachteil werden könnte. Die "Bullen" sind gut darin beraten, sich auf das Sportliche zu konzentrieren, ihre klare Favoritenrolle am Feld auszuspielen und sich nicht zu sehr mit der Vergangenheit, in der man gleich drei Mal aufgrund der Auswärtstorregel aus der Champions-League-Qualifikation ausschied, zu beschäftigen.

"Dadurch, dass wir es nicht beeinflussen können und die Regel, so wie sie jetzt ist, einfach akzeptieren müssen, mache ich mir überhaupt keine Gedanken darüber und habe sie mir davor auch nicht gemacht. Wir nehmen es so, wie es ist, und wir versuchen einfach, uns in den zwei Spielen gegen Bröndby durchzusetzen", gibt sich Salzburg-Coach Matthias Jaissle auf der Pressekonferenz vor dem Spiel bezüglich der Auswärtstorregel diplomatisch.

Fakt ist allerdings, dass die Mozartstädter ohne der Furcht, ein schwerwiegendes Auswärtstor kassieren zu müssen, in das Hinspiel gegen den dänischen Meister in der Red Bull Arena gehen und ihren Offensivfußball ohne Rücksicht auf Verluste ausleben können. In der Vergangenheit war dies nicht immer der Fall, wenn man etwa an das Playoff-Hinspiel gegen Malmö 2014 denkt. Die spektakuläre "Bullen"-Mannschaft von damals ging vor sieben Jahren nicht das letzte Risiko und wollte ein Auswärtstor auf alle Fälle vermeiden. Durch einen Slapstick-Gegentreffer reichte es für Salzburg damals dennoch nur zu einem 2:1-Sieg, im Rückspiel eine Woche drauf in Schweden verlor man anschließend 0:3.

Sollte Salzburg nicht bereits im Hinspiel alles klar machen, geht jedenfalls nicht die Welt unter. Der befürchtete Nachteil, das Hinspiel zuhause bestreiten zu müssen, lässt sich statistisch zumindest noch nicht als solcher belegen. Allerdings sollten die "Bullen" es vermeiden, in eine deutlich wahrscheinlich gewordenere Verlängerung zu gehen. Diese könnte vor einem ekstatischen dänischen Publikum zu einer ganz unangenehmen Aufgabe werden.

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