Beim LASK hat sich Frust aufgestaut.
Nicht nur aufgrund der Fehlentscheidung durch VAR, welche die 0:1-Heimniederlage im CL-Playoff-Hinspiel gegen Club Brügge bedeutete (Spielbericht >>>)
Auch die Unflexibilität der österreichischen Bundesliga stößt auf viel Kritik. Kurz nach dem Schlusspfiff übte LASK-Mittelfeldmotor Peter Michorl doch heftige Kritik an der Liga.
Auslöser war die Tatsache, dass die belgische Liga Club Brügge am kommenden Wochenende spielfrei gibt, damit diese sich auf die Champions League konzentrieren kann.
Laut "Krone" will LASK-Boss Siegmund Gruber daher auch eine Verschiebung des für Samstag (17 Uhr) angesetzten Liga-Spiels der Linzer gegen Rapid beantragen. Die Chancen, dass die Partie tatsächlich verschoben wird, stehen aber wohl gering, denn in Österreich wäre das aktuell nur möglich, wenn Gegner und TV-Partner einer Verlegung zustimmen.
Es ist also davon auszugehen, dass der LASK am Samstag beim SK Rapid antreten muss. "Wir müssen es sowieso nehmen, wie es kommt. Es hilft ja nichts. Wenn der österreichische Verband meint, zwei Champions-League-Teilnehmer wären einer zu viel, dann ist es halt so", poltert Michorl und kann die Entscheidung nicht nachvollziehen.
"Belgien legt mehr Wert auf CL als Österreich"
Im Spielrhythmus zu bleiben, ist für den 24-Jährigen kein Argument für die Beibehaltung des Spieltermins gegen Rapid. Seiner Meinung nach, verschiebt der belgische Verband nicht umsonst den Spielplan für Brügge.
"Es ist immer die Frage, was besser ist. Der belgische Verband setzt auf die Champions League, will zwei Vereine dort drin haben. In Österreich schaut man da nicht drauf, aber es hilft eh nichts. Wir nehmen alles, wie es kommt. Und man kann sich sicher sein, dass der LASK in beiden Spielen auf Sieg spielt."
Mit dem Nachsatz: "In Belgien wird scheinbar mehr Wert auf die Champions League gelegt als in Österreich." Für Michorl hingegen wäre die Königsklasse die vorläufige Krönung.
Den ganzen Tag hatte er bereits Gänsehaut, auch im Stadion als dann die Hymne erstmals ertönte, stand er eigenen Angaben zu Folge mit einem Grinser da.
Trainer Ismael geht gelassen mit Spielplan um
Auch deshalb hätte er sich gerne länger auf das Rückspiel vorbereitet, ohne dazwischen im Top-Spiel auf Rapid zu treffen. Aber der Mittelfeldspieler gibt sich sportlich.
"Was willst du machen? Wir werden am Samstag alles daran setzen, bei Rapid zu gewinnen. Wir sind sicher in der Lage, dort auch einen Auswärtssieg zu holen und dann werden wir alle Kräfte bündeln, dass wir in Brügge in die Champions League einziehen."
Trainer Valerien Ismael sieht das Thema eher gelassener und setzt auf die Karte "im Spielrhythmus zu bleiben".
"Wir sind im Rhythmus und wollen uns nicht ablenken lassen. Wir können rotieren, haben viele Möglichkeiten, uns zu erholen. Wir haben auch so stark rotiert, dass es die Jungs auch in so einer intensiven Phase verkraften können", ist sich der Franzose sicher, sieht aber schon einen Vorteil für die Belgier.
"Brügge hat alles auf seiner Seite, um weiterzukommen. Wenn wir weiterkommen sollten, dann dürfen sie sich nicht beschweren. Aber das Thema spielt keine Rolle für mich." Für Michorl jedoch schon.