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Wie Säumel in Bergamo die Baustelle rechts hinten lösen will

Der Sturm-Coach muss auf Max Johnston verzichten und hat zwei Ideen im Kopf. Warum der "Kaltstart" aus der Winterpause auch ein Vorteil sein kann.

Wie Säumel in Bergamo die Baustelle rechts hinten lösen will Foto: © GEPA

Sturm Graz und Atalanta Bergamo. Man kennt sich, möchte man meinen. Immerhin spielten die "Blackies" in der Vorsaison, im Oktober und November 2023, in der Europa League gegen den späteren Champion.

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Nur, dass sich die Dinge mittlerweile geändert haben. Als Sturm zuletzt hier spielte, war das Gewiss Stadium noch eine Baustelle, mittlerweile erstrahlt es in vollem Glanz. Auch das Gesicht von Sturm hat sich seither geändert.

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An der Seitenlinie steht statt Chris Ilzer nun Jürgen Säumel, aus der damaligen Startaufstellung haben mittlerweile sechs Spieler Graz verlassen. Außerdem befinden sich die "Blackies" im Gegensatz zu den "Bergamaschi" nicht im Spielrhythmus.

Dass Atalanta im Rhythmus ist, sei freilich ein Vorteil, sagt Säumel, auch "weil man nicht weiß, wo man steht". Aber: "Dafür sind wir ausgerastet, wir kommen aus einer Pause und brennen auf das Spiel morgen".

Säumel muss erfinderisch sein

Auch in Sachen Aufstellung wird der 40-Jährige in die Trickkiste greifen müssen. Besonders herausfordernd ist die Lage für den Neo-Coach auf der rechten Abwehrseite. Max Johnston, der dort nach dem Gazibegovic-Abgang an sich gesetzt gewesen wäre, verletzte sich im Trainingslager in Catez.

Wird Malic gegen Atalanta ins kalte Wasser geworfen?
Foto: © GEPA

Für Säumel liegen zwei Optionen auf dem Tisch, wie er offenbart: Zum einen denkt der Coach an Jungspund Arjan Malic, der Innenverteidiger hat unter ihm bei Sturm II schon mehrmals rechts gespielt. "Das ist ja auch der Weg von Sturm, dass Spieler nachrücken, wenn etablierte Spieler ausfallen oder weggehen", betont er.

Die zweite Möglichkeit sei Emanuel Aiwu. "Er hat das unter Chris Ilzer auch schon gespielt hat. Er hätte die nötige Erfahrung und die Voraussetzung dafür", so Säumel.

Die gewohnte Rolle als Underdog

Fest steht, dass Sturm gegen den amtierenden Europa-League-Sieger der klare Underdog sein wird. Diese Rolle sei man gewohnt, wie Abwehrrecke Gregory Wüthrich betont. "Wir wollen gut ins neue Jahr starten, aggressiv und ungemütlich sein", meinte er vor dem Abflug aus Wien-Schwechat.

Auch sein Trainer schlägt in dieser Kerbe. Man wolle "mutig spielen, sich etwas zutrauen" gegen ein Atalanta, das für Säumel eine "absolute Top-Mannschaft" ist, die "physisch und technisch sehr stark ist" und "fast über den ganzen Platz Eins gegen Eins spielt".

Auf welche "Bergamaschi" es besonders zu achten gilt

Besonders hervor sticht bei den Lombarden das Offensiv-Trio um Ademola Lookman, Charles De Ketelaere und Mateo Retegui. Das seien "drei Spieler, die jederzeit den Unterschied ausmachen können", unterstreicht Säumel. "Für uns ist es eine tolle Erfahrung."

Für den Sturm-Coach ist es zudem eine Rückkehr in seine alte fußballerische Heimat. Der 40-Jährige spielte von 2008 bis 2011 in Italien für Brescia und Torino. Für ihn sei es ein besonderes Spiel, aber nicht, weil "ich vor 15 Jahren einmal gegen Atalanta gespielt habe", meint er. "Für mich ist es deswegen besonders, weil für Sturm Champions-League-Spiele etwas Besonderes sind."

Die Vorfreude auf die Partie ist aber davon unberührt eine große: "Ich freue mich auf die Atmosphäre morgen. Es ist ein tolles Stadion, mit tollen Fans." In dem knapp 25.000 frenetische Zuschauer dabei sein werden. Darunter 1.300 Sturm-Fans, die den Gästesektor bis zum Bersten befüllen werden.


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