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Sag niemals nie: Die größten Comebacks der CL-Geschichte

Der FC Liverpool muss am Mittwoch in Madrid das Unmögliche möglich machen. Die CL-Historie hat aber bereits gezeigt, dass so einige Wunder möglich sind.

Sag niemals nie: Die größten Comebacks der CL-Geschichte Foto: © getty

Die Champions League biegt dieser Tage wieder in die heiße Phase ein, wo um jede Ecke das nächste Wunder lauern kann.

Zugegeben: Die Achtelfinal-Duelle zwischen Real Madrid und dem FC Liverpool sowie zwischen SSC Napoli und Eintracht Frankfurt, die beide mit ihren Rückspielen am Mittwoch (jeweils ab 21:00 Uhr im LIVE-Ticker) abgeschlossen werden, scheinen nach den ersten 90 Minuten wie klare Angelegenheiten auszusehen - dass sich allerdinge nie ein Klub zu sicher sein kann, hat die Geschichte der "Königsklasse" merhmals eindrucksvoll bewiesen.

Gerade Napoli (2:0-Sieg im Hinspiel) muss auf der Hut sein. Einen Vorsprung von zwei Toren nach dem Hinspiel noch aus der Hand zu geben, ist nichts Außergewöhnliches - ganze zehn Mal war das bereits der Fall.

Etwas schwerer hat es da schon der FC Liverpool, der in Madrid eine 2:6-Niederlage drehen muss. Schwierig? Definitiv! Unmöglich? Keineswegs! Das hat die Geschichte gezeigt...

Um zu verdeutlichen, dass selbst in aussichtslos scheinenden Rückspielen bis zuletzt Spannung drinnen sein kann, hat LAOLA1 nochmal die größten Comebacks der Champions-League-Historie für euch zusammengefasst:

Rückstand: 2 Tore

Achtelfinale 2018/19

Manchester United - Paris Saint-Germain 0:2
Paris Saint-Germain - Manchester United 1:3

 

Rashford jubelt über den Aufstieg
Foto: © getty

Das erste Comeback auf dieser Liste ist vielleicht ein Stück weit über die anderen Spiele, bei denen ein Zwei-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel noch gedreht wurde, zu stellen. Der Grund? Manchester United war das einzige Team, das es je geschafft hat, einen Rückstand dieser Größenordnung auswärts zu drehen.

Das Hinspiel im Old Trafford konnte PSG dank Toren von Kimpembe (53.) und Mbappe (60.) noch mit 2:0 für sich entscheiden. In Paris hatte dann jedoch Manchester United das bessere Ende für sich. Nach Toren von Lukaku (3., 30.) und Bernat (12.) führten die "Red Devils" kurz vor Schluss noch mit 2:1, brauchten aber unbedingt noch ein Tor, um aufzusteigen. Dieses folgte dann letztich in buchstäblich letzter Minute. Rashford versenkte in der vierten Minute der Nachspielzeit einen Elfmeter zum 3:1 für Manchester - und eliminierte damit im gleichen Atemzug PSG.


Achtelfinale 2018/19

Atletico Madrid - Juventus Turin 2:0
Juventus Turin - Atletico Madrid 3:0

Noch in der gleichen Saison wie Manchester United machte auch Juventus Turin ein eindrucksvolles Comeback perfekt. Gimenez (78.) und Godin (83.) sorgten im Hinspiel noch für einen komfortablen Polster für Atletico Madrid. Das Rückspiel stand dann jedoch ganz im Zeichen eines Superstars. Cristiano Ronaldo wurde zum großen Helden der "Alten Dame", entschied das Achtelfinal-Duell per Dreierpack (27., 49., 86./E) quasi im Alleingang.

 


Viertelfinale 2015/16

VfL Wolfsburg - Real Madrid 2:0
Real Madrid - VfL Wolfsburg 3:0

2016 sah es fast so aus, als wäre der VfL Wolfsburg drauf und dran, Real Madrid aus der "Königsklasse" zu werfen. Rodriguez (18.) und Arnold (25.) ließen die Wolfsburger nach einem 2:0-Heimsieg im Hinspiel bereits vom ganz großen Coup träumen, ehe im Santiago Bernabeu doch noch alles schieflief. Wieder führte kein Weg an Cristiano Ronaldo vorbei - auch im Real-Trikot gelang es dem Portugiesen, einen 0:2-Rückstand noch "alleine" umzudrehen. Dieses Mal war der VfL Wolfsburg der Leidtragende.


Viertelfinale 2014/15

FC Porto - FC Bayern München 3:1
FC Bayern München - FC Porto 6:1

Bayern fegt über Porto hinweg
Foto: © getty

Das größte Comeback in der Champions-League-Geschichte des FC Bayern fand am 21. April 2015 statt. Die Ausgangslage für die Bayern sah nach der 1:3-Niederlage in Porto alles andere als rosig aus. Quaresma (3./E, 10.) und Martinez (65.) sorgten für den Sieg der Portugiesen, immerhin gelang Thiago (28.) noch das wichtige Auswärtstor.

Im Rückspiel präsentierten die Bayern dann ein anderes Gesicht: Thiago (14.), Boateng (22.), Lewandowski (27., 40.), Müller (36.) und Xabi Alonso (88.) sorgten für ein Schützenfest, das die Münchner noch ins Halbfinale befördern sollte. Daran konnte auch das zwischenzeitliche 1:5 durch Martinez (73.) nichts ändern.


Viertelfinale 2013/14

Paris Saint-Germain - FC Chelsea 3:1
FC Chelsea - Paris Saint-Germain 2:0

Es war das zweite Mal in der Klubgeschichte des FC Chelsea, dass die "Blues" einen Zwei-Tore-Rückstand in der K.o.-Phase der Champions League noch in einen Aufstieg ummünzen konnten. Lavezzi (3.), David Luiz (61.) und Pastore (90+3.) brachten PSG eigentlich in eine gute Ausgangslage. Das Auswärtstor von Hazard (27.) verschaffte Chelsea jedoch Hoffnung. An der Stamford Bridge gelang dann letztlich auch der Turnaround: Schürrle (32.) und Ba (86.) schickten Chelsea mit ihren Toren letztlich doch noch ins Halbfinale.


Achtelfinale 2013/14

Olympiakos Piräus - Manchester United 2:0
Manchester United - Olympiakos Piräus 3:0

Es wäre eine Überraschung gewesen, hätte Manchester United sich im Champions-League-Achtelfinale 2014 Olympiakos beugen müssen. Nach den Hinspiel-Toren von Dominguez (38.) und Campbell (54.) kamen die "Red Devils" auch so richtig ins Zittern, im Old Trafford bügelte United seinen Fehler aber wieder aus. Es war der Abend des Robin van Persie, der gleich alle drei Tore beisteuerte (25./E, 45+1., 51.) und Manchester United so vor einer kleinen Blamage bewahrte.


Achtelfinale 2012/13

AC Milan - FC Barcelona 2:0
FC Barcelona - AC Milan 4:0

Messi bejubelt sein Tor
Foto: © getty

 

Der AC Milan durfte sich 2013 berechtigte Hoffnungen machen, den FC Barcelona aus der "Königsklasse" zu kicken. Dank Toren von Boateng (57.) und Muntari (81.) führten die "Rossoneri" das Achtelfinal-Duell nach dem Hinspiel mit 2:0 an. Im Rückspiel ließ dann jedoch Barcelona seine Muskeln spielen. Messi (5., 40.) sorgte noch in der ersten Halbzeit für den Ausgleich. In Durchgang zwei schossen Villa (55.) und Alba (90+2) die "Blaugrana" dann doch noch relativ souverän ins Viertelfinale.


Achtelfinale 2011/12

SSC Napoli - FC Chelsea 3:1
FC Chelsea - SSC Napoli 4:1 n.V.

Es war das erste K.o.-Duell des FC Chelsea auf dem Weg zum Champions-League-Titel 2011/12. Und schon im Achtelfinale zeigte sich, dass alles ganz anders kommen hätte können. Zwar brachte Mata (27.) die "Blues" in Neapel noch in Front, Lavezzi (38., 65.) und Cavani (45.) sorgten jedoch für das Hinspiel-Ergebnis von 3:1 für Napoli.

In London verschafften zunächst Drogba (28.) und Terry (47.) Chelsea wieder Hoffnung, ehe Inler (55.) kurze Zeit später doch wieder für Napoli verkürzte. Immerhin gelang es Lampard (75./E), die Engländer noch in die Verlängerung zu schießen. Dort wurde dann Ivanovic (105.) zum großen Helden der "Blues" und hielt so den großen Traum vom ersten "Königsklassen"-Titel der Klub-Geschichte aufrecht.

 


Viertelfinale 2003/04

Real Madrid - AS Monaco 4:2
AS Monaco - Real Madrid 3:1

2004 musste die AS Monaco auf dem Weg ins Champions-League-Finale ein schwieriges Comeback stemmen, nachdem man sich auswärts bei Real Madrid ein 2:4 einfing. Helguera (51.), Zidane (70.), Figo (77.) und Ronaldo (81.) sorgten für die Real-Treffer. Die Ausgangslage war schwer, dank der zwei Auswärtstore von Squillaci (43.) und Morientes (83.) aber auch nicht unmöglich.

Im Fürstentum stellte Monaco dann alles auf den Kopf: Zunächst brachte Raul (36.) die Madrilenen noch in Führung, Giuly (45., 66.) und Morientes (48.) schossen die Monegassen dank der Auswärtstorregel aber noch ins Halbfinale.

 


Viertelfinale 1999/2000

FC Chelsea - FC Barcelona 3:1
FC Barcelona - FC Chelsea 5:1 n.V.

Barcelona musste sich im Jahr 2000 weit strecken, um nicht im Viertelfinale gegen den FC Chelsea auszuscheiden. Zola (30.) und Flo (34., 38.) brachten den "Blues" im Hinspiel einen schönen Polster ein. Figos Auswärtstor (64.) machte die Angelegenheit für den FC Barcelona im Rückspiel aber alles andere als unmöglich.

Im Camp Nou trafen zunächst Rivaldo (24.) und Figo (45.) für Barca, ehe Flo (60.) wieder auf 2:1 verkürzte. Dani Garcia (83.) brachte die Partie in der Schlussphase aber immerhin noch in die Verlängerug. Da gab es dann keinen Weg mehr vorbei an Barcelona. Rivaldo (99.) und Kluivert (104.) machten den Aufstieg ins Halbfinale letztlich perfekt.


Rückstand: 3 Tore

Halbfinale 2018/19

FC Barcelona - FC Liverpool 3:0
FC Liverpool - FC Barcelona 4:0

Der FC Barcelona war zwar einige Male auf der "richtigen" Seite legendärer Champions-League-Comebacks, musste aber genauso die andere Seite der Medaille kennenlernen - zuletzt im Halbfinale der Saison 2018/19.

Origi bejubelt den Siegtreffer
Foto: © getty

Nach dem 3:0-Heimsieg über den FC Liverpool im Hinspiel - Tore von Suarez (26.) und Messi (75., 82.) sah es eigentlich so aus, als könnten die Katalanen bereits für das "Königsklassen"-Endspiel planen - doch der FC Liverpool hatte andere Pläne.

Origi (7.) verschaffte den Anhängern der "Reds" früh Hoffnung. Ein Doppelschlag durch Wijnaldum (54., 56.) sorgte zu Beginn der zweiten Halbzeit dann auch für den Gleichstand. Ein Ecken-Geniestreich von Alexander-Arnold, abgeschlossen von Origi (79.), sorgte letztlich sogar für den Finaleinzug, wo dann auch der erste Titel der Klopp-Ära fixiert wurde.


Viertelfinale 2017/18

FC Barcelona - AS Roma 4:1
AS Roma - FC Barcelona 3:0

Auch in der Saison 2017/18 hat der FC Barcelona einen Drei-Tore-Vorsprung noch aus der Hand gegeben - damals gegen die AS Roma. Eigentore von De Rossi (38.) und Manolas (55.) verhalfen den Katalanen im Camp Nou zunächst zu einer 2:0-Führung. Pique (59.) und Suarez (87.) sorgten letztlich für den klaren Hinspiel-Sieg. Dzeko (80.) markierte zwischenzeitlich immerhin noch den Anschlusstreffer.

In Rom spielte der Spielverlauf dann aber ganz den "Giallorossi" in die Karten. Schon früh in der Partie stellte Dzeko (6.) auf 1:0. Ein verwandelter Elfmeter von De Rossi (58.) brachte das zweite Tor. Das Wunder machte dann letztlich Manolas perfekt (82.). Dank der Auswärtstorregel war der Aufstieg ins Halbfinale letztlich geritzt. Dort war für die Roma allerdings gegen Liverpool Endstation.


Viertelfinale 2003/04

AC Milan - Deportivo La Coruna 4:1
Deportivo La Coruna - AC Milan 4:0

La Corunas Valeron und Victor
Foto: © getty

Mittlerweile ist La Coruna nur mehr in der 3. Liga Spaniens aktiv, zu Beginn der Jahrtausendwende war Deportivo La Coruna jedoch einer der heißesten Klubs Spanien. Doch auch in der Champions League hinterließen sie ihre Spuren. 

Nach dem Viertelfinal-Hinspiel 2004 gegen den großen AC Milan, der im Vorjahr noch die Champions League für sich entscheiden konnte, sah es eher so aus, als müsste sich La Coruna mit einem Aus vertrösten. Pandiani (11.) brachte die Spanier zwar in Front, Kaka (45., 49.), Shevchenko (46.) und Pirlo (53.) drehten die Partie jedoch zugunsten der "Rossoneri".

Im Rückspiel zeigte La Coruna jedoch sein bestes Gesicht: Schon zur Pause stand es dank Treffern von Pandiani (5.), Valeron (35.) und Luque (44.) 3:0. Fran (76.) machte das bis dato größte Comeback der Champions-League-Geschichte letzten Endes perfekt.  


Rückstand: 4 Tore

Achtelfinale - 2016/17

Paris Saint-Germain - FC Barcelona 4:0
FC Barcelona - Paris Saint-Germain 6:1

Das größte Comeback der Champions-League-Geschichte ereignete sich am 8. März 2017. Schauplatz: Camp Nou.

Alles sah danach aus, als bräuchte PSG für das Achtelfinal-Rückspiel nur noch nach Barcelona fliegen und den beträchtlichen 4:0-Vorsprung, den man sich im Hinspiel dank Toren von Di Maria (18., 55.), Draxler (40.) und Cavani (71.) herausarbeitete, locker nach Hause spielen - doch gekommen ist es anders.

Barca machte von Beginn weg Betrieb: Nach 50 Minuten führte man dank Suarez (3.), einem Kurzawa-Eigentor (40.) und einem Messi-Elfer (50.) schon 3:0. Auch der Anschlusstreffer durch Cavani (62.) warf die Katalanen nicht aus der Bahn. Eine furiose Schlussoffensive, die in Toren von Neymar (88., 90+1./E) und Sergi Roberto (90+5.) mündete, machte das größte Comeback der Champions-League-Geschichte perfekt.

 

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