news

Adeyemi schießt Salzburg zu CL-Sieg über Lille

Erneuter Elfer-Wahnsinn! "Bullen" ringen den französischen Meister nieder.

Adeyemi schießt Salzburg zu CL-Sieg über Lille Foto: © GEPA

Der FC Red Bull Salzburg ist in dieser Saison weiterhin einfach nicht zu biegen! Die "Bullen" feiern am 2. Spieltag der Champions-League-Gruppenphase einen sensationellen 2:1-Heimsieg gegen OSC Lille.

Salzburg findet in der ersten Halbzeit etwas schleppend in die Partie, hält den französischen Meister, der selbst nicht viele Chancen vorfindet, aber gut in Schach.

Nach einer halben Stunde wird wieder mal ein Elfmeter zum Dosenöffner. Wie schon im ersten Spiel gegen Sevilla holt Karim Adeyemi den Strafstoß heraus. Abermals schnappt sich der 19-jährige Deutsche den Ball, dieses Mal netzt er aber auch ein (35.).

Salzburg spielt daraufhin deutlich befreiter auf. Rasmus Kristensen, der einen Kopfball nur an die Stange setzt und Maxmilian Wöber, der den Nachschuss knapp am Tor vorbeischießt, lassen die große Doppel-Chance auf das 2:0 liegen.

Kurz nach Wiederbeginn holt Maximilian Wöber den nächsten Elfmeter heraus, indem er per Freistoß ein Handspiel provoziert. Wieder tritt Karim Adeyemi an und trifft staubtrocken in die Mitte des Tors (53.).

Lille gelingt jedoch nur kurze Zeit später der Anschlusstreffer. Burak Yilmaz zimmert einen Freistoß aus spitzem Winkel aufs kurze Eck, Philipp Köhn sieht bei seiner Abwehraktion nicht gut aus, kann das 2:1 nicht mehr verhindern (62.).

Salzburg lässt daraufhin aber trotzdem nichts mehr anbrennen, verteidigt den Sieg sicher nach Hause.

Die Mozartstädter setzen sich somit auch mit vier Punkten an die Spitze der Gruppe G. Dahinter lauern der VfL Wolfsburg und der FC Sevilla mit je zwei Punkten. Die beiden trennen sich am Mittwoch 1:1.

Renato Steffen bringt die "Wölfe" in Führung (49.). Joshua Guilavogui fliegt kurz vor Spielende mit Gelb-Rot vom Platz, Ivan Rakitic kann das Spiel in weiterer Folge vom Elfmeter-Punkt noch ausgleichen (86.).

UEFA Champions League - Spielplan >>>

UEFA Champions League - Tabellen >>>

Adeyemi gibt den Dosenöffner

Weil Abwehrchef Maximilian Wöber wieder rechtzeitig fit geworden war, musste Jaissle im personell ausgedünnten Defensivzentrum nicht auf die Paarung Bernardo/Jerome Onguene zurückgreifen. Wöber agierte also an der Seite von Onguene, der wiederum den lange verletzten Oumar Solet vertrat. Es war eine von zwei Veränderungen im Vergleich zum 1:1 gegen Sevilla. Die zweite: Im Sturm agierte diesmal Noah Okafor anstelle Benjamin Seskos gemeinsam mit Adeyemi.

Vor 24.207 Zuschauern entspann sich ein flottes Duell zweier recht diszipliniert agierender Teams, die sich wenig Raum ließen. Echte Chancen waren Mangelware, einmal prüfte Okafor die Aufmerksamkeit von LOSC-Goalie Ivo Grbic (12.), der erst bei einem Adeyemi-Flachschuss etwas mehr gefordert war (26.). Lille verzeichnete einzig Kopfbälle der beiden Innenverteidiger Sven Botman (23.) und Kapitän Jose Fonte (25.) neben das Tor. Die Lille-Offensive um Oldie Yilmaz (36) machte trotz eines leichten Plus in Sachen Ballbesitz keinen Stich.

Bald nach Halbstundenfrist war es dann Adeyemi, der mit seiner Schnelligkeit einmal mehr den Unterschied machte. Infolge eines schnellen Konters über Aaronson konnte Sven Botman den pfeilschnellen Deutschen nur mit einem Foul im Strafraum vom runden Leder trennen, auch wenn die Elferentscheidung Schiedsrichter Halil Meler nicht leicht fiel. Denn Botman traf Adeyemis Oberschenkel nur knapp bevor er den Ball spielte.

Elfmeter diesmal auf Salzburgs Seite

Nach langer Konsultation der VAR-Bilder zeigte der Türke schließlich auf den "Punkt", Adeyemi stellte auf 1:0. Auch wenn Grbic am links oben geschossenen Strafstoß noch dran war: Das Deja-vu vom Sevilla-Spiel, als er seinen ersten Elfer vergeigte, blieb ihm diesmal erspart. Quasi als Bonus stellte der DFB-Teamkicker einen Rekord von Arjen Robben mit dem vierten herausgeholten Elfer (dreimal in Sevilla) in einer CL-Saison ein.

Lille drohte nach dem Heim-0:0 gegen Wolfsburg die nächste Enttäuschung, Salzburg hätte die Partie sogar noch vor der Pause fast vorentschieden: In einer Doppelchance scheiterte erst Rasmus Kristensen mit einem Köpfler an die Stange, im Nachsetzen traf Wöber das Außennetz (41.). Und in der Nachspielzeit wurde ein aussichtsreicher Adeyemi-Schuss von Fonte am Fünfer geblockt.

Salzburg wollte nach Seitenwechsel keine Zweifel aufkommen lassen und belohnte sich nach einer frühen Drangphase. Diesmal war der Elfer sofort klar, der sich wegdrehende Yilmaz hatte einen Wöber-Freistoß klar mit dem Ellbogen berührt. Bei seinem zweiten Versuch düpierte Adeyemi Grbic schließlich mit einem feinsäuberlichen Schuss in die Tormitte, die Partie schien gelaufen.

Doch Köhn machte sie noch einmal spannend. Einen halbhoch geschossenen Freistoß bugsierte sich der 23-Jährige selbst ins Tor, die Hausherren rangen nur ganz kurz um ihre Fassung. Lille tauchte - nach einigen Wechseln in der Offensive deutlich belebt - öfter vorne auf, verzeichnete aber bis zum Abpfiff keine einzige gute Einschussmöglichkeit. Auch im Finish ließ sich Salzburg nicht mehr düpieren und spielte den Sieg mit großem Kampfgeist souverän nach Hause.

Kommentare