Der FC Bayern München setzt im Viertelfinale der UEFA Champions League ein dickes Ausrufezeichen. Der deutsche Meister schießt den FC Barcelona mit einem historischen 8:2 ab und steht im Halbfinale von Lissabon.
Die Partie beginnt äußerst furios: Schon nach vier Minuten stellt Thomas Müller sehenswert die Führung für die Bayern her. Auch David Alabas Treffer in Minuten sieben kann sich sehen lassen, der ÖFB-Legionär trifft allerdings ins eigene Tor und besorgt Barca so den Ausgleich.
Die Bayern lassen sich aber nicht beirren, Ivan Perisic (22.), Serge Gnabry (28.) und erneut Müller (31.) stellen noch vor der Pause auf 1:4 aus Barca-Sicht.
Im zweiten Durchgang lässt Luis Suarez bei Barcelona kurz Hoffnung aufkommen (57.), die Bayern schlagen aber noch härter zurück: Joshua Kimmich stellt den alten Abstand her (63.) und Robert Lewandowski legt das 6:2 nach (82.). Für den Polen ist es bereits das 14. Tor in der laufenden Champions-League-Saison.
Zu allem Überfluss für die Katalanen trifft kurz vor Schluss auch noch der in Barcelona ausgebootete Philippe Coutinho im Doppelpack (85., 89.).
Die Bayern sind das erste Team, das in der K.o.-Phase der Champions League acht Treffer in einem Spiel erzielt.
David Alaba liefert trotz seines Eigentores eine gute Leistung ab, in Minute 52 wird er mit Gelb belangt.
Im Halbfinale der Champions League stehen die Bayern dem Sieger des Viertelfinales zwischen Manchester City und Olympique Lyon (Samstag, 21 Uhr im LIVE-Ticker) gegenüber.
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Barcas Stürmerdreigestirn aufgelöst
Bayern-Trainer Hansi Flick setzte vor leeren Tribünen im Estadio da Luz auf die zuletzt gegen Chelsea siegreiche Elf, das heißt mit Alaba als zentralem Abwehr-Organisator. Bei Barcelona saß Weltmeister Antoine Griezmann zu Beginn nur auf der Bank, Messi und Suarez starteten ganz vorne. Statt einer Dreierreihe im Angriff hatten die Katalanen so vier Mann im Mittelfeld, erst mit dem Wiederbeginn wurde Griezmann eingetauscht.
In einer von Anfang an lebendigen Partie gehörte die erste Chance Barcelona, da Suarez Manuel Neuer prüfte. Doch schon nach 180 Sekunden zappelte der Ball im Netz von dessen DFB-Torhüter-Konkurrenten Marc-Andre ter Stegen. Perisic flankte von links auf Müller, der etwas außerhalb des Strafraums postiert war.
Das Bayern-Urgestein spielte sofort volley auf Lewandowski weiter, der wieder für Müller abtropfen ließ - der ließ sich dann die Chance aus etwa 13 Metern nicht nehmen. Müller ist seit Freitag mit 113 Einsätzen übrigens alleiniger deutscher Rekordspieler in der Champions League.
Die Antwort von Barcelona kam prompt durch einen weiten Ball über die linke Angriffsseite, wo Jordi Alba Kimmich enteilte. Alaba rutschte in sein Zuspiel, was den Ball in einer unglücklichen Flugkurve über Neuer ins Tor segeln ließ. Seit einem kuriosen Eigentor in einem Test mit dem ÖFB-Team im Mai 2016 gegen Malta hatte der Wiener nicht mehr ungewollt in den eigenen Kasten getroffen.
Damals hatte es sich nach eigenen Angaben um sein erstes Eigentor gehandelt. Abgesehen von seinem Fauxpas bot der in einem Vertragspoker steckende Alaba aber erneut eine grundsolide Vorstellung.
Bayern ohne Gnade
Mit Chancen von Suarez (10.) und Messi (11./Stange) hatte der spanische Vizemeister dann aber nur kurz Oberwasser. Denn defensiv standen die Blau-Roten oft viel zu weit weg von den Gegenspielern, in den Zweikämpfen schwächelten sie eklatant. Somit folgte eine Demontage durch vorne eiskalte Bayern.
Nach einem Ballverlust im Mittelfeld und dem Pass vom agilen Gnabry traf erst Perisic mit links aus spitzem Winkel ins lange Eck. Einer ansatzlosen Vorlage von Leon Goretzka folgte ebenso trocken das 3:1 durch Gnabry selbst.
Kimmich fand kurz darauf Müller am Fünfer-Eck, der zum Doppelpack abstaubte. Nach einem furiosen Solo fand Alphonso Davies Kimmich in der Mitte, das war dann die Entscheidung. Goalgetter Lewandowski gelang per Kopf auch noch sein Tor, der eingewechselte Coutinho finalisierte schließlich mit zwei Treffern.
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