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Rekordtransfer bis Armenien-Legionär: YL-Torschützenkönige

Aus der Youth League gingen eine Menge Talente hervor. Doch wie erging es den Kickern, die in den letzten elf Jahren am häufigsten trafen?

Rekordtransfer bis Armenien-Legionär: YL-Torschützenkönige Foto: © GEPA/getty

In seiner elfjährigen Geschichte brachte die UEFA Youth League schon einige Topspieler heraus.

Einst liefen heutige Stars wie Christopher Nkunku, Joao Felix, Rafael Leao oder Xavi Simons in dem Bewerb auf. Den Titel des Torschützenkönigs konnten sich diese vier Spieler allerdings nicht sichern.

Es waren andere Talente, meist mit einem heute weniger klingenden Namen, die sich im Jugend-Bewerb als echte Tor-Ungeheuer herausstellten.

LAOLA1 hat sich die Karrieren der bisherigen Torschützenkönige der UEFA Youth League genauer angeschaut.

Eine Einteilung stellte sich durchaus als schwierig heraus, entwickelte sich doch kein Youth-League-Torschützenkönig (bisher) zum absoluten Weltklasse-Kicker oder gar Topstar. Deshalb wurde ein wenig niedriger angesetzt, wobei zu betonen ist: Einige Stürmer brachten es durchaus zu einer ansehnlichen Karriere.

Auf alle Fälle (noch) nicht gescheitert

Torschützenkönig der Saison 2014/2015: Dominic Solanke, damaliger Klub: FC Chelsea

Aktueller Verein: Tottenham, Marktwert: 65 Millionen Euro

Lange schien es so, als würde aus dem Engländer eine weitere gescheiterte Stürmerhoffnung werden.

Solanke im Dress der Tottenham Hotspurs
Foto: © getty

Bei Liverpool funktionierte Solanke so gar nicht. In seinen letzten beiden Saisons bei Bournemouth nahm er aber Fahrt auf und empfiehl sich so für Tottenham, das im Sommer über 64 Millionen für den Angreifer auf den Tisch legte.

Damit wurde Solanke der Rekord-Einkauf der Spurs. Mit sieben Toren aus 18 Premier-League-Spielen lieferte der aktuell verletzte Angreifer eine solide Ausbeute.

2019/2020: Goncalo Ramos, Benfica Lissabon 

Heute: Paris Saint-Germain, MW: 50 Millionen Euro

Dem Portugiesen gelang der Sprung zu einem Topklub. 65 Millionen Euro zahlte PSG für Ramus, der allerdings nur Rotationsspieler bei den Parisern ist.

Mit seinen 50 Millionen Euro hat der Frankreich-Legionär übrigens knapp vor Solanke (45 Mio.) den höchsten Marktwert aller ehemaligen Youth-League-Torschützenkönige. 

2019/2020: Roberto Piccoli, Atalanta Bergamo

Heute: Cagliari Calcio, MW: 6 Millionen Euro

Piccoli bei seinem Ex-Klub Lecce
Foto: © getty

Der Italiener steht bis heute bei seinem Jugendklub unter Vertrag, absolvierte aber nur 15 Partien für die Atalanta. In den letzten Jahren wurde Piccoli mehrfach ausgeliehen. Nach Leih-Aufenthalten bei La Spezia, Genoa, Hellas Verona, Empoli und Lecce kickt der 24-Jährige aktuell bei Cagliari.

Ganz aufgegeben haben dürfte Bergamo das einstige Talent nicht, immerhin kehrt Piccoli zu Saisonende wieder zu seinem Stammverein zurück. 

2023/2024: Rodrigo Mora, FC Porto / Amin Chiakha, FC Kopenhagen

Heute: Mora (Porto, MW: 10 Millionen Euro), Chiakha (Kopenhagen, MW: 550.000 Euro) 

Bei der letztjährigen Ausgabe der Youth League erzielten zwei Spieler die meisten Tore. Mora und Chiakha hatten aber von allen Spielern in dieser Liste am wenigsten Zeit für die nächsten Karriereschritte. 

Beide Kicker sind bei ihren Klubs geblieben, wobei vor allem Mora schon jetzt für Furore sorgt. Der 17-jährige Zehner steuerte für die Porto-Profis in der Liga bereits sechs Scorer bei - und das in nur 303 Spielminuten. Dadurch besitzt der Portugiese bereits einen Marktwert von 10 Millionen Euro.

Chiakha hatte in dieser Spielzeit international schon den ein oder anderen Glanzmoment. In drei Conference-League-Partien gelangen ihm schon drei Treffer - inklusive Doppelpack gegen Basaksehir in nur zwei Minuten. In der Liga kommt der Algerier hingegen nur auf wenige Kurzeinsätze. 

Vom Juwel zum Mitläufer

2013/2014: Munir El Haddadi, FC Barcelona

Heute: CD Leganes, MW: 2 Millionen Euro

Munir gegen Ex-Klub Barcelona
Foto: © getty

Das einstige Barca-Talent ist mittlerweile 29 Jahre alt und kickt bei Leganes. Der marokkanische Teamspieler hielt sein Versprechen nicht ein - und ist damit einer von vielen gescheiterten Messi-Nachfolgern.

Nach einigen Leihstationen wurde er schließlich im Jänner 2019 für etwas mehr als 1 Million Euro an FC Sevilla abgegeben. Seitdem läuft Munir bei spanischen Mittelklasse-Klubs auf.

2021/2022: Roko Simic, Red Bull Salzburg / Mads Hansen und Aral Simsir, beide: FC Midtjylland  

Heute: Simic (Cardiff City, MW: 3,5 Millionen Euro), Hansen (SK Brann, MW: 1 Million Euro), Simsir (Midtjylland, MW: 2,5 Millionen Euro)  

Nachdem die Youth League im Vorjahr coronabedingt pausiert hatte, teilten sich in der Saison 2021/22 gleich drei Spieler die Torjägerkrone. Der damalige Salzburg-Stürmer Simsic wurde von seinem neuen Klub Cardiff direkt nach Belgien verliehen, kam aber nur auf vier Kurzeinsätze und ist momentan mit einer Verletzung raus.

Während Simsir noch bei Midtjylland kickt, wechselte Hansen erst vor Kurzem ablösefrei zum SK Brann nach Norwegen.  

2022/2023: Mexx Meerdink, AZ Alkmaar / Bilal Mazhar, Panathinaikos Athen

Heute: Meerdink (Alkmaar, MW: 2,5 Millionen Euro), Mazhar (Lamia, MW: 200.000 Euro)

Beim Niederländer tat sich seit dieser Spielzeit nicht viel. 2024 wurde Meerdink an Vitesse ausgeliehen und spielt diese Saison zumindest regelmäßig - wenn auch zumeist als Joker - für Alkmaar. Der 21-Jährige netzte schon sechsmal in der Eredivisie. Mazhar wagte im Sommer 2024 den Sprung nach Portugal - ein Halbjahr später war der Ägypter aber wieder zurück in Griechenland.

In der Versenkung verschwunden

2015/2016: Roberto Nunez, Atletico Madrid

Heute: vereinslos, MW: 25.000 Euro  

Nunez im YL-Viertelfinale gegen Chelsea
Foto: © getty

Einer der unbekanntesten Namen in dieser Liste. Die YL-Kampagne 2015/2016 war das einzige Highlight in der Karriere des Spaniers, den es über Antwerpen und die Zweitvertretung von Las Palmas schließlich in die vierte spanische Liga verschlug. Seit Ende Jänner 2025 steht das einstige Atletico-Talent ohne Klub da. 

2016/2017: Jordi Mboula, FC Barcelona / Kaj Sierhuis, Ajax Amsterdam

Heute: Mboula (Gil Vicente, MW: 1 Million Euro), Sierhuis (Fortuna Sittard, 1,8 Millionen Euro)

Als sich die Salzburger den Titel der Youth League holten, wurden Barcas Mboula und Ajax' Sierhuis mit einem Treffer mehr als Hannes Wolf die Torschützenkönige. Alle drei erreichten bis heute die Höhen, von denen man nach dieser Spielzeit hätte ausgehen können.

Aber: Mboula kickt für den portugiesischen Mittelständler Gil Vicente, Sierhuis steht beim Eredivise-Klub Sittard unter Vertrag, absolvierte in dieser Saison verletzungsbedingt aber noch kein Pflichtspiel.

2017/2018: Ivan Ignatjev, FK Krasnodar

Heute: Urartu Erewan, MW: 700.000 Euro

In nur fünf Partien netzte der Russe zehnmal. Eineinhalb Jahre später folgte auch deshalb der Schritt zu Rubin Kazan, wo sich Ignatjev allerdings nicht durchsetzen konnte. Heute trifft der Knipser wieder am laufenden Band - allerdings für Urartu Erewan in der ersten armenischen Liga. 

2018/2019: Charlie Brown, FC Chelsea  

Heute: Accrington, MW: 125.000 Euro

Das ehemalige Chelsea-Talent spielte bis zuletzt bei Morecambe
Foto: © getty

Obwohl der Engländer gemeinsam mit Roberto Nunez und Borja Mayoral der Rekordtorschütze der Youth League ist, konnte er sich nie nachhaltig in einer Topliga durchsetzen.

Erst in der letzten Saison wurde Brown zum ersten Mal Stammspieler in einer Profimannschaft. Für Morecambe in der League Two traf er 2023/2024 fünfmal in 25 Spielen. Seit Beginn dieser Saison hat der 25-Jährige sein Stammleiberl aber wieder verloren und wechselte im Winter zu Abstiegskonkurrent Accrington. 


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