Chile steht im Finale des Confed Cup!
Die Südamerikaner setzen sich im Halbfinale mit 3:0 nach Elfmeterschießen gegen Europameister Portugal durch. Nach der regulären Spielzeit steht es 0:0, auch in der Verlängerung fallen keine Treffer. In der 119. Minute scheitern Vidal und Rodriguez mit einer Doppel-Chance an der Stange bzw. Latte.
Im Elfmeterschießen avanciert Chiles Torhüter Claudio Bravo zum Helden - der Schlussmann hält alle drei Elfer der Portugiesen, während alle drei Chilenen verwandeln.
Portugal startet gut
Vidal eröffnet das Elfmeterschießen und trifft sicher, Quaresma scheitert an Bravo. Aranguiz verwertet ebenfalls, ehe auch Moutinho am Manchester-City-Goalie verzweifelt. Nachdem Sanchez auf 3:0 stellt, versagen auch Nani die Nerven - Bravo pariert erneut.
Im Finale bekommt es Chile mit dem Sieger des zweiten Halbfinales Deutschland gegen Mexiko zu tun.
Anders als noch beim EM-Triumph setzten die Portugiesen zu Beginn nicht auf ihren abwartenden Ergebnisfußball, stattdessen gingen beide Teams in der Anfangsphase volles Tempo. Und die Superstars sorgten als Vorbereiter für die ersten Glanzmomente. Nach feinem Pass von Alexis Sanchez scheiterte Eduardo Vargas an Portugals Keeper Rui Patricio (5.), stand dabei aber ohnehin leicht im Abseits. Nur eine Minute später vergab auf der anderen Seite Andre Silva aus kürzester Distanz gegen Claudio Bravo nach Querpass von Ronaldo.
Ausfälle bei Portugal machen sich bemerkbar
Immer wieder suchten die Portugiesen in der Anfangsphase ihren Kapitän über die linke Seite, doch die Tempoläufe scheiterten häufig am aufmerksamen Mauricio Isla. Der Cagliari-Rechtsverteidiger kämpfte, rannte, riss, wenn nötig - nach gut 25 Minuten winkte Ronaldo das erste Mal entnervt ab.
Doch trotz der Sonderbewacherrolle fand Isla auch die Freiheiten, sich in den Angriff einzuschalten. Seine Flanke konnte Charles Aranguiz jedoch per Kopf nicht zur Führung nutzen (28.). Wenig später rutschte ihm nach einem missglückten Vidal-Fallrückzieher der Ball über den Rist. Langsam machten sich die Umbaumaßnahmen in der portugiesischen Abwehr bemerkbar: Raphael Guerreiro fehlte weiterhin mit einer Knöchelverletzung, der gelbgesperrte Innenverteidiger Pepe wurde von Jose Fonte ersetzt.
Bei Chile übernahm Vidal wie schon gegen Deutschland (1:1) die Position im Zentrum der Dreier-Angriffsreihe, ließ sich immer wieder zurückfallen. Doch nur selten konnte der Copa-America-Champion von 2015 und 2016 ein intensives Pressing wie noch im Duell mit dem Weltmeister aufziehen - die Strapazen der langen Saison waren Vidal und Co. deutlich anzusehen.
Chile im Spiel mit Pech
In der zweiten Hälfte hatte Vidal die erste Torchance, köpfelte aber über das Tor (54.). Drei Minuten später scheiterte Vargas mit einem Seitfallzieher am stark reagierenden Rui Patricio. Im Gegenzug schoss Ronaldo aus spitzem Winkel zu unplatziert, später flog sein Kopfball am Tor vorbei (85.).
Die Torchancen konnten jedoch nicht über die zum Teil sehr überschaubare Spielgeschwindigkeit hinwegtäuschen. An das hohe Tempo der ersten Minuten knüpften die beiden ältesten Teams des Turniers nicht mehr an und schleppten sich in die Verlängerung. Dort hatte Sanchez in der 95. Minute die große Möglichkeit zum ersten Treffer, köpfelte jedoch wenige Zentimeter neben das Tor.
Kurz vor Schluss ahndete der iranische Schiedsrichter Alireza Faghani zunächst ein Foul von Fonte an Francisco Silva im Strafraum nicht, dann trafen Vidal und Rodriguez nur Pfosten und Latte. So musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen.