Südamerikas Fußball-Fans fiebern dem Traumduell Brasilien gegen Argentinien im Halbfinale der Copa America entgegen.
Ebenfalls in der Vorschlussrunde der Südamerika-Meisterschaft steht Titelverteidiger Chile nach einem gewonnenen Elferkrimi gegen Kolumbien. Das letzte Viertelfinale wird heute Abend, ab 21 Uhr, zwischen Uruguay und Peru (bei DAZN und im Live-Ticker) ausgespielt.
Die Auswahl Chiles präsentiert sich wieder einmal nervenstark vom Punkt: Der amtierende Champion gewann bereits die Finalspiele 2015 und 2016 jeweils gegen Argentinien im Elfmeterschießen.
"Unser Team ist selbstbewusst, wenn es zum Elfmeterschießen kommt. Wir haben zwei Finali auf diese Art gewonnen, das gibt uns Energie", erklärt Charles Aranguiz, dessen vermeintlicher Treffer zum 1:0 (15.) nach einer vom Video-Assistenten bemerkten Abseitsstellung einige Sekunden vor dem Tor aberkannt wurde.
Alexis Sanchez verwertet entscheidenden Elfmeter
Chile ist in Sao Paulo die bessere Mannschaft, feiert folgerichtig auch einen Treffer von Arturo Vidal in der 70. Minute. Doch der Video-Schiedsrichter annulliert den Treffer erneut. Dieses Mal ist ein Handspiel von "Vorlagengeber" Guillermo Maripan vorangegangen. Es musst das Elfmeterschießen entscheiden. Alexis Sanchez verwertet wie vor vier Jahren den entscheidenden letzten Versuch.
Kolumbiens William Tesillo setzt unmittelbar davor den versuchten Kunstschuss vorbei.
"Es ist schwierig, du marschierst mit 100 km/h und bekommst zwei Tore annulliert", sagt Barcelona-Star Vidal danach. "Aber wir haben unsere Köpfe nicht hängen lassen. Der Sieg ist verdient."
Die ruppige (35 Fouls), aber hochstehende Partie wird mit 20-minütiger Verspätung angepfiffen, da der chilenische Teambus im berühmt-berüchtigten Verkehr Sao Paulos hängenblieb.
Messi: "Sind angekommen, um gegen Brasilien zu bestehen!"
Zuvor war Argentinien nach einem relativ ungefährdeten 2:0 gegen Venezuela Gastgeber Brasilien ins Halbfinale gefolgt.
"Wir sind angekommen, um gegen Brasilien bestehen zu können. Wir müssen aber sehr konzentriert sein", betonte Superstar Lionel Messi. Im Maracana-Stadion von Rio brachte Lautaro Martinez den Favoriten schon in der 10. Minute in Front. In der zweiten Halbzeit machte Giovani Lo Celso (75.) alles klar.
Nach dem Zittern um ein Weiterkommen in der Gruppenphase wartet auf die Argentinier nun in Brasilien die heuer vermeintlich größte Hürde. "Wir haben Respekt vor ihnen", versicherte Messi vor dem Spiel gegen den Erzrivalen, der sich nun in Messis Weg zum so ersehnten ersten großen Titel mit der "Albiceleste" stellt.
So richtig zufrieden ist der fünffache Weltfußballer mit seinem bisherigen Turnierverlauf nicht. "Es ist nicht meine beste Copa", sagte der seit kurzem 32-Jährige. "Aber das Wichtige ist, dass wir gewonnen haben."
Gute Zusammenarbeit unter Teamchef Lionel Scaloni
Während es bei der WM vor einem Jahr Spannungen zwischen dem damaligen Teamchef Jorge Sampaoli und Führungsspielern wie Messi gegeben hat, würde man mit dem derzeitigen Trainer Lionel Scaloni vereint zusammenarbeiten, erzählte Messi.
Der Coach habe menschlich eine feine Truppe zusammengestellt. Messi: "Wir haben ein Ziel und arbeiten Hand in Hand."