Der Rassismus-Eklat der argentinischen Nationalmannschaft wird um ein Kapitel reicher.
Nach dem Triumph in der Copa America tauchte ein Video aus dem argentinischen Mannschaftsbus auf, in dem Enzo Fernandez & Co. das französische Nationalteam mit rassistischen Gesängen diffamiert hatten.
Mittlerweile leitete der Weltverband FIFA eine Untersuchung ein. Fernandez-Klub FC Chelsea kündigte ein internes Disziplinarverfahren gegen seinen Spieler an. Der 23-jährige Mittelfeldakteur hat sich mittlerweile in den sozialen Medien für das Video entschuldigt.
Der französische Verband reagierte empört und verurteilte die "rassistischen und diskriminierenden" Äußerungen.
Unterstützung für argentinische Spieler
Eine Entschuldigung forderte auch der argentinische Sportstaatssekretär Julio Garro. Der Politiker sagte dem Radiosender "Urbana Play", dass das Video ein "schlechtes Licht" auf Argentinien werfe. "Ich glaube, der Kapitän und der Präsident der AFA sollten in diesem Fall um Verzeihung bitten." Ob Messi in dem Bus war, als das Video aufgenommen wurde, ist nicht zu erkennen.
Die Aussage hat Konsequenzen. Die Spieler der "Albiceleste" erfahren in ihrer Heimat eine Menge Unterstützung. "Argentinien ist ein souveränes und freies Land. Wir hatten nie Kolonien oder Bürger zweiter Klasse. Wir haben nie jemandem unsere Lebensweise aufgezwungen. Aber wir werden auch nicht dulden, dass man das mit uns tut", schrieb die argentinische Vizepräsidentin Victoria Villarruel auf "X".
Des Weiteren heißt es: "Kein kolonialistisches Land wird uns einschüchtern, weil wir ein Lied singen oder die Wahrheiten sagen, die sie nicht wahrhaben wollen. Genug der gespielten Empörung, ihr Heuchler. Enzo, ich unterstütze dich, Messi, danke für alles!"
"Aus diesem Grund ist Julio Garro nicht mehr Staatssekretär für Sport"
Garro, der eine Messi-Entschuldigung sehen wollte, ruderte nach seiner ursprünglichen Aussage zwar zurück und schrieb auf "X": "Ich bestreite kategorisch, dass ich Messi aufgefordert habe, sich zu entschuldigen. Das wäre respektlos gegenüber jemandem, der uns ständig mit seinen menschlichen und sportlichen Qualitäten beehrt." Garro wurde in der Folge dennoch entlassen.
"Das Präsidialamt teilt mit, dass keine Regierung der argentinischen Nationalmannschaft, die Weltmeister und zweifacher Amerikameister ist, oder irgendeinem anderen Bürger vorschreiben kann, was er zu sagen, zu denken oder zu tun hat. Aus diesem Grund ist Julio Garro nicht mehr Staatssekretär für Sport", schrieb das Büro des Präsidenten auf "X".
Garro reagierte in der Folge nochmals und entschuldigte sich in den sozialen Medien. "Es tut mir sehr leid, wenn mein Kommentar jemanden beleidigt hat, das war nie meine Absicht, und deshalb stelle ich meinen Rücktritt zur Verfügung."