Dänemark Dänemark DEN
Finnland Finnland FIN
Endstand
0:1
0:0, 0:1
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Dänemark reagiert geschlossen: Alle für Eriksen

Ein verpatzter EURO-Auftakt mit bitterem Beigeschmack für die Dänen.

Der heutige Samstag war ein Tag zum Vergessen für den dänischen Fußball. Auf das Drama um Christian Eriksen folgte der in sportlicher Hinsicht verpatzte Auftakt in die Gruppe B der Eurpameisterschafts-Endrunde.

Trotz einer weitgehenden Überlegenheit, müssen sich die Dänen im heimischen Parken Stadion von Kopenhagen schlussendlich gegen EM-Debütanten und Außenseiter Finnland knapp mit 0:1 geschlagen geben (Spielbericht >>).

Dass dieses Spiel, gegen Erwarten so mancher, überhaupt noch fortgesetzt wurde, ist Christian Eriksen selbst zu verdanken. Laut Medienberichten soll der Däne via Facetime aus dem Krankenhaus ausgerichtet haben, man möge die Partie doch noch zu Ende spielen. Die UEFA betonte, das Spiel sei "auf Wunsch beider Mannschaften" fortgesetzt worden.

Der dänische Fußball-Verband vermeldete kurz davor, dass Eriksens Zustand stabil sei, nachdem dieser auf dem Spielfeld vor den Augen eines Millionenpublikums reanimiert werden musste "Er ist wach und für weitere Untersuchungen im Krankenhaus", so der dänische Verband.

"Die Einheit der Fußball-Familie ist stark"

Der Schock nach diesem medizinischen Notfall saß tief in den Knochen. Binnen weniger Minuten schickten diverse Klubs aus aller Welt, Fußballprofis und auch andere Persönlichkeiten Genesungswünsche an den Inter-Profi (hier nachzulesen >>>).

"Momente wie diese relativieren alles im Leben. Ich wünsche Christian eine vollständige und schnelle Erholung und bete, dass seine Familie Stärke und Glauben hat. In solchen Zeiten ist die Einheit der Fußball-Familie so stark", so UEFA-Präsident Aleksander Ceferin.

Die Highlights im VIDEO:

(Text wird unter dem VIDEO fortgesetzt)

"Haben es geschafft, Christian zurückzuholen"

Dänemarks Cheftrainer Kasper Hjulmand findet nach dem Schlusspfiff reflektierte Worte zu der schwierigen Lage: "Wir haben es geschafft, Christian zurückzuholen. Er hat mit mir gesprochen, bevor er ins Krankenhaus gebracht wurde. Wir wurden heute daran erinnert, was das Wichtigste im Leben ist: Gesundheit. Dass man Leute um sich herum hat, die einem nah sind."

Weiters gibt er einen Einblick in die Optionen, die in der zwischenzeitlichen Kirsensitzung der beiden Teams samt der Unparteiischen zur Debatte standen. "Wir hatten zwei Optionen: Das Spiel fortzusetzen oder morgen um 12.00 Uhr zu spielen. Jeder wollte heute weiterspielen. Was die Spieler geleistet haben, war unglaublich. Die Spieler waren sich sicher, heute nicht mehr schlafen zu können. Es war besser, zu sagen: Wir bringen es jetzt hinter uns", so der 49-Jährige.

"Schwierig, wieder aufs Feld zu gehen"

Für den Siegestreffer der Finnen zeigte sich der 26-jährige Joel Pohjanpalo verantwortlich. Der Stürmer, der aktuell von Bayer Leverkusen an Union Berlin verliehen ist, findet folgende Worte im Interview nach dem EM-Premieren-Sieg Finnlands: "Es war schwierig für uns, wieder auf das Feld zu gehen und ich kann mir vorstellen, wie hart es erst für die Dänen sein musste."

Zelebriert hat der Angreifer sein Goldtor verständlicherweise aber nicht allzu ausgelassen. "Wenn man ein Tor schießt, ist immer der erste Reflex, zu jubeln. Mir war aber schnell klar, dass das heute nicht angebracht ist", kommentiert Pohjanpalo seinen verhaltenen Jubel.

"Das ist ein großer Sieg für uns, aber das Wichtigste ist: Es geht Christian gut. Er wollte, dass wir weiterspielen. Das dänische Team und wir haben diesen Wunsch respektiert", ordnet der Goalgetter abschließend diesen Auftaktsieg ein.

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