Showdown um das Achtelfinale in Gruppe B der EURO 2020!
Wer folgt Belgien in die Runde der letzten 16 Teams? Russland (ein Sieg, eine Niederlage, drei Punkte), Finnland (ein Sieg, eine Niederlage, drei Punkte) und Dänemark (zwei Niederlagen, null Punkte) haben noch alle Chancen, wobei die Dänen auf dem Papier kurz vor dem Ausscheiden stehen.
Dennoch ist es nicht unrealistisch, dass sie am letzten Spieltag der EM-Vorrunde in der Tabelle noch an Russland und Finnland vorbeiziehen.
Russland trifft am Montag ab 21:00 Uhr auf Dänemark, zur selben Zeit duelliert sich Finnland mit Belgien (beide Partien im LIVE-TICKER).
Dänemark setzt auf den Heimvorteil
Dass der Co-Gastgeber Dänemark nach zwei Niederlagen immer noch fest an sein Weiterkommen glaubt, hat vor allem etwas mit dem Faktor Heimvorteil zu tun. Denn auch das dritte und entscheidende Gruppenspiel findet wieder in der Hauptstadt Kopenhagen statt.
Einmal noch Gänsehaut-Atmosphäre, einmal noch eine Stimmung, über die der dänische Tormann Kasper Schmeichel sagen kann: "Es sollen nur 25.000 Zuschauer sein, aber es hört sich wie 75.000 an."
Das enge Parken Stadion ist der Ort, an dem während des ersten Spiels gegen Finnland (0:1) der dänische Spielmacher Christian Eriksen kollabierte. Und auch der Ort, an dem die dänischen Fans ihrer Mannschaft bei der letztlich unglücklichen 1:2-Niederlage gegen Belgien eine hochemotionale Rückkehr bereiteten.
"Es ist unglaublich, dass wir nach den Leistungen, die wir in den ersten beiden Spielen gezeigt haben, noch ohne Punkte dastehen. Es liegt nun an uns, das zu ändern. Ich habe ein gutes Gefühl", sagt Teamchef Kasper Hjulmand. "Wir sind bereit für eine magische Nacht."
Eriksen hat mittlerweile das Krankenhaus verlassen und gleich danach seine Teamkollegen besucht. Mittelfeldmann Christian Nörgaard betont: "Das gibt uns vor dem Russland-Spiel noch einmal einen großen Schub."
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Nur drei Punkte können den Dänen helfen
Dass Dänemark noch an sein Weiterkommen glaubt, hat aber auch mit dem kommenden Gegner zu tun.
Zwar haben die Russen nach dem 1:0-Heimsieg über Finnland den Dänen voraus, dass sie ihr Weiterkommen selbst regeln können, doch so spielfreudig wie noch bei der Heim-WM präsentiert sich die vom ehemaligen FC-Wacker-Goalie Stanislaw Tschertschessow betreute "Sbornaja" nicht.
Mittelstürmer Artjom Dsjuba ist aber immer für ein Tor gut, sein nächstes würde ihn mit Russlands Rekordtorschützen Alexander Kerschakow (30 Tore) gleichziehen lassen.
Ein Sieg gegen Russland und eine finnische Niederlage mit mehr als einem Tor Abstand zeitgleich gegen Belgien würden für den Europameister von 1992 noch den Sprung auf Platz zwei und die Qualifikation für das Achtelfinale bedeuten.
Finnland: Von Gruppensieg bis Aus alles möglich
Schon ein Punkt garantiert Belgien den Gruppensieg. Der Weltranglisten-Erste wird das Spiel gegen Finnland nutzen, um seinen zuletzt angeschlagenen Stars Spielpraxis zu geben. Kapitän Eden Hazard, Kevin de Bruyne und Axel Witsel werden in der Startelf stehen, verrät Trainer Roberto Martinez.
Hazard, der 2018 Belgiens überragender Spieler auf dem Weg zu WM-Rang drei gewesen war, ist laut Martinez wieder fast der Alte. "Lange Zeit hat sein Körper immer wieder Reaktionen gezeigt. Aber das ist jetzt vorbei. Ich sehe ihn befreit. Er ist körperlich wieder stark", sagt Martinez über seinen Star von Real Madrid, der gegen Dänemark (2:1) zuletzt gemeinsam mit De Bruyne in der Jokerrolle überzeugte. Bruder Thorgan Hazard wird gegen Finnland wegen einer Knieblessur fehlen.
Der Gegner sieht "das größte Spiel der finnischen Fußball-Geschichte" auf sich zukommen, wie Teamchef Markku Kanerva sagt. Als großer Außenseiter ins Turnier gestartet, ist für den EM-Neuling nach dem 1:0-Sieg gegen Dänemark und dem 0:1 gegen Russland der Gruppensieg genauso möglich wie ein Ausscheiden auf Platz vier.
Die Spieler glauben an die Achtelfinal-Chance. "Wir haben schon vor dem Turnier gesagt, dass wir hierher gehören. Und unser Ziel bleibt weiter, das Turnier fortzusetzen. Wir haben im letzten Spiel alles dazu in der Hand", sagt der Mittelfeldspieler Rob Lod.
Kanerva hält fest: "Ein Remis reicht uns wahrscheinlich für den Aufstieg. Der große Traum ist in unseren eigenen Händen. Es ist schön, dass wir diese Chance haben."