Die EURO 2020 endet für Polen bereits nach der Gruppenphase. Die Mannschaft um Topstar Robert Lewandowski verliert zum Abschluss der Gruppenphase gegen Schweden mit 2:3.
Der erste Treffer fällt bereits nach zwei Minuten und ist durchaus kurios. Alexander Isak wird am Sechzehner von Kamil Glik gestoppt, der Ball landet aber auf der Ferse des fallenden Isak und springt so perfekt in den Lauf von Emil Forsberg. Der Leipzig-Legionär schließt begünstigt vom Luftloch des polnischen Verteidigers Kamil Jozwiak trocken ins lange Eck ab. Für Forsberg ist es das zweite Tor im laufenden Turnier.
Polen wird in Durchgang eins nur einmal richtig gefährlich: Lewandowski kommt nach einer Ecke zweimal an den Kopfball, setzt diesen aber jeweils an die Querlatte. Vor allem den zweiten Versuch, Schweden-Keeper Robin Olsen sitzt geschlagen schon am Boden, muss der Weltfußballer eigentlich machen (18. Minute).
Nach Wiederanpfiff nimmt die Partie Fahrt auf. Forsberg trifft aus 16 Metern zur vermeintlichen Entscheidung (59.), Lewandowski gelingt per herrlichem Schlenzer von der linken Seite aber sofort wieder der Anschluss (61.).
Joker Jakub Swierczok trifft in der 66. Minute zum Ausgleich, steht bei seinem Treffer aber im Abseits. Schiedsrichter Michael Oliver gibt den Treffer zurecht nicht.
In der Schlussphase ist es dann aber doch soweit: Lewandowski steht nach Stellungsfehler der Schweden im Strafraum völlig frei, nimmt sich den Ball an und schiebt zum Ausgleich ein (84.). Polen drängt mit dem Mut der Verzweiflung auf den Sieg, kassiert in der Nachspielzeit aber sogar noch einen Treffer. Victor Claesson trifft zum 3:2 in letzter Minute (94.).
Polen verabschiedet sich als Gruppenletzter mit einem Punkt aus dem Turnier, Schweden steigt als Gruppensieger vor Spanien auf. Die Slowakei scheidet als derzeit schlechtester Gruppendritter fix aus. Das Torverhältnis ist nach der deutlichen Niederlage gegen Spanien zu schlecht.
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Blitztor bringt Schweden in Front
Schweden stellte mit einem Blitzstart früh die Weichen auf Sieg. Nach nur 82 Sekunden nutzte Forsberg eine grobe Desorientierung in der polnischen Verteidigung aus. Mit links schloss er äußerst platziert ins rechte untere Eck ab. Ein schnelleres EM-Tor schoss nur der Russe Dimitri Kiritschenko, der 2004 gegen Griechenland nach 67 Sekunden netzte.
In einer ansonsten chancenarmen und auch eher zerfahrenen Partie hatte Lewandowski eine Doppelchance auf den Ausgleich, scheiterte aber äußerst kurios. Nach einem Eckball köpfelte das Bayern-Aushängeschild zunächst an die Latte, nur um den Abpraller erneut per Kopf an die Latte zu lenken (17.). Erst spät in der ersten Halbzeit fanden die Polen eine weitere Gelegenheit vor. Einen guten Schuss von Piotr Zielinski wehrte Goalie Robin Olsen sehenswert ab (45+1.).
Nach Seitenwechsel kam mehr Schwung ins Match. Quaison scheiterte in der 50. Minute an Keeper Wojciech Szczesny, der Nachschuss von Forsberg wurde abgefälscht. Quasi im Gegenzug schloss Krychowiak gefährlich ab, abermals zeichnete sich Olsen mit einer Parade aus (52.). Das bereits siebente Eigentor bei dieser Endrunde hätte beinahe Krychowiak in der 57. Minute erzielt, eine von ihm abgelenkte Hereingabe ging nur knapp neben das Tor.
Lewandowski macht's nochmal spannend
Dafür sorgte Forsberg mit seinem zweiten Treffer für eine Vorentscheidung. Der kurz davor eingewechselte Dejan Kulusevski zog nach einem Angriff über rechts in die Mitte und bediente dort den zweifachen Torschützen, der den Ball ins rechte Eck schlenzte (59.). Doch quasi im Gegenzug vollendete Lewandowski einen Konter sehenswert ins lange Eck (61.).
In der 65. Minute war der polnische Jubel nur kurz, denn Jakub Swiercuk stand bei einem Treffer im Abseits, was auch durch den VAR bestätigt wurde. In der Schlussphase gelang doch noch der Ausgleich. Lewandowski wurde von der schwedischen Hintermannschaft bei einem Abschluss frei stehen gelassen und nutzte diese Gelegenheit eiskalt aus (84.). Den für den Aufstieg notwendigen Sieg erreichten die Polen in den letzten Minuten allerdings nicht mehr. Im Gegenteil: In der Nachspielzeit fixierte Claesson noch den schwedischen Sieg.