Endstand
2:2
1:1, 1:1
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Portugal: Schwierige Phase? "Haben gut reagiert"

Cristiano Ronaldo und Karim Benzema waren die Männer des letzten Gruppenspiels.

Cristiano Ronaldo schreibt weiter Geschichte. Mit seinem Elfmeter-Doppelpack beim 2:2 der Portugiesen gegen Frankreich erreicht er einen historischen Wert. 109 Treffer im Nationaltrikot schaffte vor ihm nur der Iraner Ali Daei. Treffer 110 und der alleinige Rekord sind für den Superstar von Juventus Turin aber wohl nur eine Frage der Zeit.

Der 23.6.2021 wird überhaupt als geschichtsträchtiger Tag der EURO-Historie in Erinnerung bleiben. 18 Tore an einem Spieltag gab es in der Geschichte des europäischen Fußball-Vergleichskampfs noch nie. Bisher waren 14 Treffer das höchste der Gefühle.

Zum Drüberstreuen sackt Ronaldo als erster Portugiese, der in allen Gruppenspielen trifft, den nächsten Rekord ein. Und auch für Portugal geht eine unglaubliche Serie weiter. Die Mannschaft von Teamchef Fernando Santos schafft zum achten Mal den Einzug in die K.o.-Phase. Bei acht EURO-Teilnahmen also eine perfekte Ausbeute. 

Dass man den Aufstieg als Gruppendritter dem neuen Modus zu verdanken hat, wird im Lager des Titelverteidigers wohl niemanden interessieren, immerhin zeigte man gegen den Weltmeister aus Frankreich eine gute Leistung.

Teamchef Fernando Santos lobte seine Mannschaft: "Was mir richtig gut gefallen hat, war die gute Arbeit des Teams als Kollektiv. Nach dem Spiel gegen Deutschland habe ich gesagt, dass wir wieder einfach unsere eigene Leistung auf den Platz bringen müssen. Wir waren stark, konstant und hatten einen großartigen Spirit. Wir können uns noch weiterentwickeln."

Der Fokus wurde gleich auf das kommende Achtelfinale gelegt. Debütant Dalot: "Wir werden Zeit haben, Belgien zu analysieren, aber das Wichtigste ist jetzt, dass wir unsere Batterien wieder aufladen. Wir haben wenig Zeit zum Ausruhen, aber wir müssen uns erholen, damit die Mannschaft für das Spiel am Sonntag bereit ist, und das werden wir mit Sicherheit sein."

 

Frankreich hat "beste Position"

Zufrieden war nach Abpfiff in Budapest auch Frankreich-Teamchef Didier Deschamps, der aber von einem harten Kampf sprach. Das Leben habe man sich aber selbst schwer gemacht. "Wir haben ihnen die zwei Tore aus Fehlern geschenkt."

Mittelfeld-Taktgeber Paul Pogba sparte nicht mit Selbstkritik: "Wir sind zufrieden und das Wichtigste war, die Gruppe zu gewinnen. Das haben wir in einer Gruppe geschafft, die nicht einfach war. Wir wissen, dass wir uns verbessern müssen.

Der Gruppensieg beschert "Les Bleus" eine gute Ausgangslage. "Es bedeutet, dass wir an der Spitze sind und das ist die beste Position. Wir werden es zu schätzen wissen und uns jetzt erholen, da ein neuer Wettbewerb beginnt", so Deschamps.

Benzema: "Land erwartet viel von mir"

Ein neuer Wettbewerb ist die EURO 2020 auch für Superstar Karim Benzema, der nach langer Absenz vor dem Turnier von Deschamps wieder in den Kader von "Les Bleus" berufen wurde. 

Im dritten Gruppenspiel gelangen ihm nach 2085 Tagen endlich die ersten Treffer. Für den zuletzt schon etwas in der Kritik stehenden Stürmer ein kleiner Befreiungsschlag: "Ich habe keine Zweifel gehabt, aber ich merke natürlich, dass das ganze Land sehr viel von mir erwartet. Das ist normal, nach fünf, sechs Jahren in denen ich nicht dabei war. Heute sind mir die Tore gelungen, das werde ich genießen."

Mit der Leistung des Teams war auch Benzema zufrieden und zollte außerdem Gegner Portugal viel Respekt: "Es war ein großartiges Spiel gegen eine großartige Mannschaft. Portugal kennen wir sehr gut. Es war intensiv, wir hatten Chancen, Tore und haben immer versucht zu Chancen zu kommen."

(Text wird nach VIDEO fortgesetzt)

Die Highlights des Spitzenspiels Portugal - Frankreich:

Auf Portugal wartet die nächste schwere Aufgabe

Während Frankreich als Gruppensieger mit der Schweiz einen vermeintlich leichten Gegner vor der Brust hat, muss Portugal als Dritter der Gruppe F zu einem Gruppensieger. Mit Belgien wartet nach Deutschland und Frankreich bereits die dritte Spitzenmannschaft auf Ronaldo und Co. Santos streute dem kommenden Gegner Rosen: "Belgien ist die Nummer eins der Welt, uns erwartet eine sehr starker Gegner."

Angst und Bange ist dem Titelverteidiger aber keineswegs. Vielmehr verwies man auf die aufsteigende Formkurve. Der eingewechselte Palhinha: "Das Deutschland-Spiel diente als Lektion. Die Mannschaft hat sich sehr verbessert, sie verteidigt kompakter, ist besser mit dem Ball umgegangen, und das hat sich heute gezeigt."

"Wir sind Europameister"

Die Reaktion nach der 2:4-Abfuhr gegen Deutschland war gegen den amtierenden Weltmeister tatsächlich bemerkenswert. In der Neuauflage des EM-Finales von 2016 zeigte sich Portugal selbstbewusster und sorgte vorne immer wieder für Gefahr. Auch der harte Elfmeter kurz vor der Pause und das zweite Benzema-Tor kurz danach brachte die Mannschaft in einem kuriosen Spiel mit drei Elfmetern nicht aus der Ruhe.

Mittelfeldmann Ruben Neves: "Wir sind Europameister. Wir wussten, dass wir es besser machen können. Das Wichtigste ist, dass wir in der nächsten Runde sind. Wir haben eine schwierige Phase durchgemacht, wir haben gut reagiert. Frankreich war nie obenauf, wir haben das Spiel gut kontrolliert."

Gegen Belgien gilt es jetzt an die gute Leistung anzuschließen. Im schwierigeren Turnierast ist aber ab dem Achtelfinale jedes Spiel ein vorgezogenes Finale. Besonders motivieren wird das Rekordjäger Ronaldo. Dessen nächste Mission: Tor 110.

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