Der Kracher in Gruppe F zwischen Portugal und Frankreich zum Ende der Gruppenphase endet mit einem 2:2.
Das Duell Europameister gegen Weltmeister und gleichzeitig die Neuauflage des EM-Finales 2016 ist von Anfang an ein Duell auf Augenhöhe. Portugal ist ab Mitte der ersten Hälfte einen Tick aktiver und geht nach Foul von Frankreich-Keeper Hugo Lloris durch einen Elfmeter in Führung. Der Torhüter trifft bei einer Faustabwehr Portugals Danilo Pereira am Kopf. Cristiano Ronaldo verwertet den Strafstoß sicher zu seinem vierten Turniertreffer (31.).
Kurz vor der Pause manövriert sich Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz endgültig in den Mittelpunkt des Geschehens. Nach einem harmlosen Laufduell zwischen Nelson Semedo und Kylian Mbappe entscheidet der Spanier auf Elfmeter - eine umstrittene Entscheidung, die aber auch dem VAR-Check standhält. Team-Rückkehrer Karim Benzema lässt sich die Chance nicht entgehen und erzielt seinen ersten EURO-Treffer (45.).
Frankreich startet dann in Halbzeit zwei, wie es Halbzeit eins beendet hat: mit einem Benzema-Tor. Einen herrlichen Pass von Paul Pogba setzt Benzema per Innenstange ins Netz (48.).
Der Ausgleich für Portugal fällt dann, wie soll es anders sein, wieder durch einen Elfmeter. Ronaldo schießt Jules Kounde an den Arm und Lahoz entscheidet zum dritten Mal auf Strafstoß. Ronaldo egalisiert mit seinem 109. Tor im Nationaltrikot den Bestwert des Iraners Ali Daei.
Das Remis beschert Frankreich den Gruppensieg, Portugal steigt als Dritter auf.
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Elfer-Orgie nimmt ihren Lauf
Die Franzosen hatten das Achtelfinal-Ticket schon zuvor sicher, für die Portugiesen stand daher viel mehr auf dem Spiel. Sie hatten bei einem Ronaldo-Kopfball auch die erste Möglichkeit, der fiel aber zentral auf Frankreich-Tormann Hugo Lloris aus (6.). Auf der anderen Seite musste sich Portugals Goalie Rui Patricio bei einem Mbappe-Abschluss auszeichnen (16.).
Dessen Gegenüber rückte in der 27. Minute neuerlich in den Mittelpunkt, traf bei einem Klärungsversuch mit der Faust und dem Ellbogen Danilo im Strafraum im Gesicht und verursachte einen Elfmeter. Mit Gelb war er gut bedient, gegen den Schuss von Ronaldo war er machtlos. Der Routinier traf damit im siebenten Anlauf erstmals gegen Frankreich.
Kurz vor der Pause schlug die "Equipe Tricolore" via Strafstoß zurück. Nach Foul von Nelson Semedo an Mbappe zeigte sich Benzema vom Elfmeterpunkt nervenstark. Im Gegensatz zu seinem Comeback vor Turnierbeginn, wo er noch einen Elfmeter verschossen hatte. Gleich nach Wiederbeginn wurde der Real-Stürmer einmal mehr mit einem Lochpass von Paul Pogba überragend bedient und besorgte via Innenstange das 2:1.
Portugal-Glück in der Nachspielzeit
Ronaldo köpfelte fast im Gegenzug daneben (49.). Sein zweiter Treffer war damit aber nur aufgeschoben. Nach seiner Hereingabe und einem Kounde-Handspiel gab es neuerlich Elfmeter und wieder versenkte der Juventus-Star selbst den Ball im linken Eck.
Da den Portugiesen ein Punkt fix reichte, waren sie in der Folge vor allem darauf bedacht, das Ergebnis über die Zeit zu bringen. Frankreich diktierte das Geschehen und drückte auf den Siegestreffer, hatte dabei aber auch Pech. Ein herrlicher Pogba-Weitschuss wurde von Patricio sensationell an die Latte gelenkt, zudem parierte der Tormann auch den Nachschuss von Antoine Griezmann sehenswert (67.).
In der Nachspielzeit wurde ein Elfmeter der Franzosen nicht gegeben, eine sehr strittige Entscheidung. Damit gewann Frankreich erstmals nicht, wenn Benzema getroffen hat. Zuvor hatte es da 22 Siege gegeben.