Bondscoach Frank De Boer tritt mit sofortiger Wirkung zurück

Nach dem blamablen EM-Achtelfinal-Aus gegen Tschechien (0:2) ließ Frank de Boer seine Zukunft als Bondscoach noch offen. Nur wenige Tage später erklärt der 51-Jährige auf eigenen Wunsch und mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt. Das gibt der niederländische Fußballverband nach eingehenden Gesprächen mit de Boer bekannt.

"Im Vorfeld der Gespräche habe ich mich entschieden, nicht als Bondscoach weiterzumachen. Das EM-Ziel wurde nicht erreicht, das ist klar", wird der ehemalige Weltklasse-Verteidiger zitiert.

De Boer übernahm erst im vergangenen September das Zepter der Elftal, geriet aber aufgrund seiner defensiv veranlagten Spielweise bereits im Vorfeld der EURO unter Druck. Nach einer souveränen Gruppenphase mit drei Siegen, unter anderem einen gegen das ÖFB-Team, schied Oranje im Achtelfinale sang- und klanglos gegen Tschechien aus.

Der 51-Jährige sagt: "Als mir 2020 das Amt des Bondscoaches anvertraut wurde, fand ich das eine Ehre und Herausforderung. Ich war mir aber auch des Drucks bewusst, der von meiner Ernennung an auf mich zukommen würde. Dieser Druck nimmt jetzt erst recht zu und das ist weder für mich, noch für das Team eine gesunde Grundlage auf dem Weg zur WM-Qualifikation. Ich möchte allen danken, vor allem den Fans und den Spielern."

Nico-Jan Hoogma, Sportdirektor der Niederlande, erklärt: "Trotz aller Bemühungen wurde das Ziel, mindestens das EM-Viertelfinale zu erreichen, nicht geschafft. Wir hatten auf eine bessere Europameisterschaft gehofft. Nun befinden wir uns auf der Suche nach einem Nachfolger, denn am 1. September spielen wir in Oslo ein wichtiges WM-Quali-Spiel gegen Norwegen."