Die Würfel sind gefallen - beziehungsweise die Lose gezogen. Österreichs Nationalteam wird bei der paneuropäischen Europameisterschaft im kommenden Jahr in Gruppe C auf die Niederlande und die Ukraine treffen. Dazu kommt noch ein Gegner aus dem Nations-League-Playoff.
Grundsätzlich wird es ein Gegner aus Kosovo, Nordmazedonien, Georgien oder Weißrussland. Qualifiziert sich aber Rumänien über das Playoff, werden die Rumänen in die ÖFB-Gruppe gelost, da sie als Mitausrichter Heimrecht in Bukarest hätten. Österreich wird in Amsterdam und eben Bukarest seine Gruppenspiele absolvieren.
Dieser dritte Kontrahent ist also bis März die große Unbekannte für Franco Foda und sein Team. Immerhin startet Österreich am 14. Juni (18 Uhr) in Bukarest gegen diesen Qualifikanten in die Endrunde.
Die ÖFB-Spitze zeigt sich jedenfalls nach der Auslosung zufrieden.
Klares Ziel
"Wir haben eine sehr starke Gruppe erwischt", sagt Teamchef Franco Foda in einer ersten Reaktion. Der Deutsche sieht, wenig überraschend, die Niederlande als den "Topfavoriten". Aber: "Bei der EURO ist alles möglich, kleine Details werden entscheiden. Wir werden alles unternehmen, um ins Achtelfinale aufzusteigen", gibt er ein Versprechen ab.
Um sich unnötige Rechnerei zu ersparen und in die Runde der letzten 16 Teams aufzusteigen, müssten Alaba, Arnautovic und Co. zumindest Zweiter in der Gruppe werden. Zusätzlich steigen auch die vier besten Gruppendritten auf.
Die exakten Spieltermine stehen fest! #EURO2020
— ÖFB - oefb.at (@oefb1904) November 30, 2019
14. Juni 2020, 18:00 Uhr: vs.
14. Juni 2020, 21:00 Uhr: vs.
18. Juni 2020, 15:00 Uhr: vs.
18. Juni 2020, 21:00 Uhr: vs.
22. Juni 2020, 18:00 Uhr: vs.
22. Juni 2020, 18:00 Uhr: vs. pic.twitter.com/0Ffk2JtRaH
"Sowohl die Gegner als auch die Wegstrecken hätten schlimmer kommen können"
"Ich denke, man kann mit der Auslosung zufrieden sein. Sowohl die Gegner als auch die Wegstrecken hätten schlimmer kommen können", zieht auch ÖFB-Präsident Leo Windtner ein positives Fazit.
Nach dem Auftakt gegen den Playoffsieger geht es für Österreich am 18. Juni (21 Uhr) in Amsterdam gegen die Niederlande zu einem richtigen Auswärtsspiel. Das letzte Match der Gruppe steigt am 22. Juni (18 Uhr) gegen die Ukraine erneut in der rumänischen Hauptstadt.
"Ein gewisser Unsicherheitsfaktor ist, ob sich Rumänien qualifiziert und in der Folge dessen zu uns in die Gruppe kommt. Das würde die Situation sicherlich noch etwas verändern", sieht der ÖFB-Boss noch einen gewissen X-Faktor in der Gruppe.
Ukraine gefährlicher Außenseiter
Doch auch wenn die Gruppe noch nicht vollständig ist, die beiden bereits bekannten gegnerischen Nationen haben es in sich. Die Niederlande, die zuletzt die EM 2016 und die WM 2018 verpassten, besitzen eines der talentiertesten Teams Europas.
Mit Liverpool-Abwehrboss Virgil van Dijk, seinem Partner in der Innenverteidigung Matthijs de Ligt (Juventus) sowie Barcas Mittelfeldmotor Frenkie de Jong hat "Oranje" unheimliche Qualität in ihrem Kader. In der Qualifikation schlossen die Niederländer auf Platz zwei hinter Erzrivale Deutschland ab. In der Nations League verlor man erst das Finale gegen Europameister Portugal.
Aber auch vor der Ukraine heißt es Vorsicht. Das weiß auch der Teamchef: "Die Ukraine blieb in der Quali ungeschlagen, hat Portugal und Serbien hinter sich gelassen", warnt Franco Foda.
Seitdem der ehemlige Klasse-Stürmer Andrij Shevchenko das Amt des ukrainischen Teamchefs übernommen hat, geht es aufwärts. In der Qualifikation gab es in acht Partien sechs Siege und zwei Remis. Der größte Star der Osteuropäer ist sicherlich ihr Trainer, der 2004 Europas Fußballer des Jahres wurde. Aktuell wird das Team von West Hams Andrij Yarmolenko angeführt.
ÖFB prüft drei Camps
"Alle teilnehmenden Nationen haben ein hohes Niveau. Wir können nur reüssieren, wenn wir unser Leistungsmaximum abrufen", weiß auch ÖFB-Präsident Windtner. Verstecken muss sich Österreich aber sicherlich nicht. Das sieht auch der ukrainische Teamchef so: "Österreich hat sehr gute Spieler wie Alaba oder Arnautovic. Sie sind ein starkes Team, das man nicht unterschätzen darf", so Shevchenko.
Um am 14. Juni dann bestens vorbereitet in das Turnier zu starten, werden beim ÖFB nun drei mögliche Trainingslager geprüft. So sei ein Teamcamp in der Nähe von Bukarest, in der Nähe von Amsterdam oder auch direkt in Österreich möglich, wie ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold am "ORF"-Mikrofon bestätigt.
Bis dahin wissen Franco Foda, sein Team und alle Fans des ÖFB-Teams auch, wer der Auftaktgegner sein wird.