14 Elfmeter wurden in der Gruppenphase der laufenden Fußball-Europameisterschaft bereits gegeben, zwei mehr als im gesamten Turnier 2016.
Für Roberto Rosetti, Vorsitzender der UEFA-Schiedsrichterkommission, liegt das weniger an großzügigen Entscheidungen, als an dem effektiven Einsatz des Videobeweises. "Vor dem VAR-Projekt (Videoschiedsrichter) gab es viele, viele Fouls, die übersehen wurden", sagte der Italiener bei einem Mediengespräch.
Jetzt sei es unmöglich, klare Fouls, etwa einen Tritt auf den Fuß, zu übersehen, fuhr Rosetti fort. Trotzdem sollten Elfmeter nicht leichtfertig gegeben werden, sagte der Ex-Schiedsrichter: "Elfmeter sind etwas Wichtiges im Fußball, wir wollen klare Elfmeter, klare Fouls der Verteidiger." Leichte, "marginale" Kontakte sollten nicht geahndet werden, ergänzte der 53-Jährige.
VAR-Nutzung bei EM sehr zufriedenstellend
Mit den Entscheidungen bei dieser EM zeigte sich der Schiedsrichter-Chef zufrieden, sprach aber auch Schwierigkeiten an: "Wir kennen die Stärken, aber auch die Schwächen, es ist kein einfaches Projekt. Wir wissen, was durch inkorrekte Nutzung in einigen Ländern passiert ist." Die Video-Checks im Turnier seien schneller und weniger störend gewesen als bei anderen Wettbewerben, sagte Rosetti.
Bisher wurden bei der EM 179 VAR-Checks durchgeführt, zwölfmal wurde eine Entscheidung korrigiert, darunter fünfmal durch eine Überprüfung auf dem Feld (on-field review). 91,6 Prozent der Erstentscheidungen seien demnach korrekt gewesen. Von den 14 Elfmetern wurden übrigens sechs verschossen, Spanien scheiterte gleich zweimal vom Punkt.