Sonntag in Berlin. Kein Training für die ÖFB-Kicker, sie fahren stattdessen an einen See. Die Medienabteilung hat uns netterweise schon am Vortag gesagt, dass wir am Trainingsplatz diesmal nicht willkommen seien. Später wissen wir auch, warum, weil da ja nichts passiert ist.
Ein seltener freier Vormittag. "Google Maps" zeigt mir zehn Minuten zu Fuß entfernt einen "Thai Markt" an, klingt nett, also hin. Dort angekommen erwarten mich gerade mal sieben Essensstände, wenig spektakulär. Und 10 Uhr ist mir für Thai-Essen dann doch noch eine Spur zu früh.
Nur ein paar Meter entfernt entdecke ich einen Flohmarkt. Es gibt wertlosen Ramsch, viele alte Fotoapparate und Schmuck.
Außerdem jede Menge Bücher. "Hitlers Helfer", "Hitlers Frauen", Albert Speers Autobiographie, Leni Riefenstahl in Namibia. Schwere Kost, muss nicht sein.
Doch auch leichte Literatur lockt. "Sexrebellen" klingt vielversprechend, beim Kochbuch "Auf Zack mit Hack" hätte ich dann fast zugeschlagen. Irgendwie hat es sich zumindest ins Unterbewusstsein eingebrannt, am Abend hole ich mir einen Burger.
Sport ist hier eher Nebensache. Das von Paul Breitner präsentierte Buch zur WM 1982 wirkt ziemlich zerfleddert, das Vinyl zum "Einmarsch der Nationen bei Olympia 1972" könnte der Jackpot sein, stellt sich auf "Discogs" aber als keine 5 Euro wert heraus.
Unverrichteter Dinge ziehe ich wieder ab. Morgen Vormittag wird wieder trainiert.