Ein Tor in 16 Bundesliga-Spielen, elf Treffer in 29 Zweitliga-Spielen. Barnabas Varga hat hierzulande keine große Berühmtheit erlangt.
Ein Jahrzehnt lang war der Ungar in Österreich aktiv, bleibenden Eindruck hat er aber nicht gerade hinterlassen.
Seit seiner Rückkehr in die Heimat im Jänner 2020 geht es für den Stürmer aber ganz steil nach oben. Der 28-Jährige ist in Ungarn inzwischen eine große Nummer, der Hype wächst.
Große Ablösesumme, Tore am Fließband
800.000 Euro hat sich Ferencvaros im Sommer den Angreifer kosten lassen. Nach Peter Barath, den Ferencvaros ebenfalls in der abgelaufenen Transferzeit für 1,2 Millionen Euro von Debrecen losgeeist hat, ist Varga der zweitteuerste Transfer aller Zeiten innerhalb Ungarns.
Der Grund für die verhältnismäßig große Ablöse: Varga hat in der Saison 2022/23 die ungarische Liga förmlich zerschossen. Mit 26 Treffern kürte sich der Goalgetter im Trikot des Paksi FC zum Torschützenkönig. Sein Vorsprung auf den zweitplatzierten Stefan Drazic betrug unglaubliche zwölf Tore.
Nach seinem Wechsel von Lafnitz zum Zweitligisten Gyirmot Györ hat Varga dem Klub in seiner ersten vollen Saison mit einem Dutzend Toren zunächst zum Aufstieg verholfen.
Als Liga-Neuling stieg der Klub 2021/22 zwar prompt wieder ab, aber Varga empfahl sich mit 13 Toren für einen Wechsel zu Paksi, wo er in seiner einzigen Saison Torschützenkönig wurde.
Starker Start im Nationalteam
Doch nicht nur das, im März 2023 nominierte Teamchef Marco Rossi den Stürmer erstmals in den ungarischen Teamkader, beim 3:0-Sieg gegen Bulgarien feierte er sein Debüt. Das dritte Länderspiel, sein erstes von Beginn an, nutzte er zum ersten Tor im Nationalteam-Trikot. Beim 2:1 gegen Serbien im jüngsten EM-Quali-Spiel ließ Varga seinen zweiten Treffer folgen.
Auch im Trikot seines neuen Klubs liefert er. Varga schoss Ferencvaros mit sieben Quali-Toren in die Gruppenphase der Conference League, wo nun in Gruppe F Fiorentina, Genk und Cukaricki warten.
Hinzu kommen sieben Tore in vier Meisterschaftsspielen, zuletzt zwei Triplepacks in Folge. Und bewerbsübergreifend legte er auch noch sechs Assists drauf. Das ergibt einen Schnitt von einer Torbeteiligung alle 43 Spielminuten.
Eberau, Mattersburg, Lafnitz
Es ist nicht so, dass dieser Torriecher völlig neu ist. Im Sommer 2010 wechselte der in Szombathely geborene Kicker über die Grenze zum burgenländischen Klub Eberau. Ein Katzensprung, die beiden Orte sind nur 20 Kilometer voneinander entfernt.
In der Reserveliga hatte das Talent seinen Spaß, traf wie am Fließband. Nicht anders in der Kampfmannschaft. 31 Tore in der 2. Liga Süd 2013/14 ließen schon erahnen, dass Varga für Höheres berufen ist. Nach dem Aufstieg Eberaus in die Burgenlandliga lief es nicht anders.
Fast zur Admira
Die Admira buhlte im Winter 2015/16 um seine Dienste, ein Wechsel zerschlug sich in letzter Minute, im Sommer 2016 griff dann der SV Mattersburg zu.
Doch dort kam er zumeist nur bei den Amateuren zum Einsatz, konnte sich im Bundesliga-Team nicht nachhaltig durchsetzen. Im Alter von 21 Jahren verhalf ihm Ivica Vastic im September 2016 zum Profi-Debüt, zwei Monate später traf der Ungar zum ersten und einzigen Mal in Österreichs höchster Spielklasse.
Nach dem Wechsel zum SV Lafnitz im Jänner 2019 lief es besser. Im Kalenderjahr 2019 schrieb er in 30 Partien ein Dutzend Mal für die Steirer an.
Und nun lässt er sich von Liverpool-Profi Dominik Szoboszlai mit Vorlagen füttern. Nicht schlecht…