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Deutschland vor Ungarn gewarnt: "Ganz andere Nummer"

Nach dem furiosen Start ins Turnier wartet mit Ungarn eine "sehr unangenehme Mannschaft" auf Deutschland.

Deutschland vor Ungarn gewarnt: Foto: © getty

Der mehr als geglückte Auftakt der deutschen Nationalmannschaft in die Heim-EM hat die Fußball-Euphorie im Gastgeberland noch einmal befeuert.

Innerhalb des DFB-Teams will man sich von dem furiosen 5:1-Start gegen Schottland aber nicht blenden lassen, alle Blicke und die volle Konzentration sind bereits auf das Duell mit Ungarn am Mittwoch (ab 18:00 Uhr/live ORF1 und im Ticker >>>) gerichtet.

"Ungarn wird eine ganz andere Nummer", blickte Tormann Manuel Neuer dem Kräftemessen in Stuttgart voraus.

"Das ist eine sehr unangenehme Mannschaft, die versucht, aggressiv in den Zweikämpfen zu sein", ergänzte der DFB-Keeper. Mit einem Erfolg gegen Dominik Szoboszlai und Co. würde Deutschland den Einzug in die K.o.-Phase praktisch fixieren.

Berechtigung finden die Warnsignale Neuers mit einem Blick in die jüngere Vergangenheit. Deutschland konnte keine der letzten drei Begegnungen gegen Ungarn gewinnen: Bei der EM 2021 gab es ein 2:2, danach folgten in der Nations League auswärts ein 1:1 und sogar eine 0:1-Heimniederlage.

Erinnerungen an das "Wunder von Bern" werden wach

Das wichtigste aller Spiele gegen Ungarn aber gewannen die ersten deutschen Weltmeister um Kapitän Fritz Walter am 4. Juli 1954 mit 3:2 - beim legendären "Wunder von Bern" im WM-Endspiel.

Auch diesmal wäre alles andere als ein deutscher Erfolg, auch wenn die jüngere Vergangenheit vielleicht anderes schließen lässt, doch eine Überraschung. Zu gut und überzeugend war die Leistung des DFB-Teams gegen Schottland, zu hoch ist die individuelle Qualität in der Mannschaft.

"Für uns war es sehr, sehr wichtig, das erste Spiel zu gewinnen. Und wir haben es nicht nur gewonnen, sondern sehr deutlich", sagte Torschütze Niclas Füllkrug. "Und jetzt wissen wir, wenn wir so weitermachen, haben wir eine sehr gute Chance, auch das nächste Spiel zu gewinnen."

Zweites Turnierspiel mit guten Vorzeichen 

Thomas Müller freute sich ebenso über das Tore-Festival gegen Schottland. Doch der Münchner Routinier streute ein paar mahnende Worte ein: "Dieses Emotions-Gedusel liest sich immer ganz nett, aber es trägt dich keiner durchs Turnier. Du musst die Spiele gewinnen. Dementsprechend sind die Punkte entscheidend."

Müller erinnerte an den WM-Triumph 2014, als nach einem 2:2 gegen Ghana der Einzug in die K.o.-Runde trotz des Traumstarts gegen Portugal (4:0) auf dem Spiel stand.

Fakt ist aber auch: Seit dem 0:1 gegen Serbien bei der WM 2010 hat die DFB-Elf kein zweites Turnierspiel mehr verloren.

Und: Bei den jüngsten Turnier-Enttäuschungen bei der WM 2018, der EM 2021 und der WM 2022 zeigte Deutschland im zweiten Spiel die jeweils beste Leistung - wenn auch letztlich vergebens.

Neuer vor EM-Rekordspiel

Für das zweite Spiel der Heim-EM dürfte Teamchef Julian Nagelsmann keine Veränderungen an seiner Startelf vornehmen. Alle Spieler sind fit, alle sind bereit. Auch der im Auftaktspiel hart gefoulte Kapitän Ilkay Gündogan.

Stammtorhüter Neuer kann indes einen Rekord aufstellen. Mit seinem 17. EM-Einsatz wäre der 38-Jährige mit dem Italiener Gianluigi Buffon der Tormann mit den meisten Partien bei EM-Endrunden.

Kontrahent Ungarn blieb bei der 1:3-Auftaktniederlage gegen die Schweiz hinter den Erwartungen und steht nun schon unter Druck. Im Duell mit dem Gastgeber wird eine deutliche Steigerung vonnöten sein, um zu punkten. "Es ist fast undenkbar, dass am Mittwoch jemand auf uns setzen wird", sagte Marco Rossi.

Für den ungarischen Teamchef ist die DFB-Elf "absoluter Favorit". Doch genau darin sehen die Ungarn womöglich ihre Chance.


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