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Nach Zusammenprall: So geht's Ungarns Barnabas Varga

Der Ex-Bundesliga-Spieler wurde von Schottland-Keeper Gunn voll erwischt. Es gibt aber vorsichtig positive Nachrichten.

Nach Zusammenprall: So geht's Ungarns Barnabas Varga Foto: © getty

Vorsichtig positive Nachrichten gibt es von Barnabas Varga. Der Ungar blieb im EM-Spiel gegen Schottland (1:0/Spielbericht>>>) nach einem Zusammenstoß mit dem gegnerischen Torhüter Angus Gunn bewusstlos auf dem Rasen liegen.

Der Stürmer befindet sich nach Angaben des ungarischen Fußball-Verbands in stabilem Zustand und ist in einem Stuttgarter Krankenhaus. Varga hat eine Gehirnerschütterung und mehrere Brüche im Gesicht erlitten und muss operiert werden. 

Der Fußball-Profi wird anschließend noch zwei Tage im Krankenhaus bleiben, wie am Montag auf einer Pressekonferenz im EM-Teamquartier in Weiler-Simmerberg mitgeteilt wurde. Wenn alles nach Plan laufe, könne Varga schon am Mittwoch wieder entlassen werden, hieß es.

Als Varga im Strafraum eine Flanke von Dominik Szoboszlai erwischen wollte, stieß er offenbar heftig mit einem Gegenspieler zusammen.

"Das gibt uns das gewisse Etwas"

Der ehemalige Österreich-Legionär, der u.a. für Mattersburg und Lafnitz gekickt hatte, musste vom medizinischen Team auf dem Rasen behandelt werden. Die ungarischen Spieler hielten um ihn herum Decken als Sichtschutz hoch. Nach einigen Minuten wurde Varga auf einer Trage abtransportiert.

Varga wurde anschließend in ein Stuttgarter Krankenhaus gebracht, wo er Medienberichten zufolge mit dem Personal kommunizierte. Nach ihrem Sieg hielt die ungarische Mannschaft lachend und jubelnd Vargas Trikot mit der Nummer 19 demonstrativ in die Kameras.

"Das gab uns das gewisse Etwas", sagte Mittelfeldspieler Callum Styles. "Natürlich wollen wir so etwas nie auf einem Fußballplatz sehen, aber zum Glück ist er jetzt bei Bewusstsein."

Szoboszlai kritisierte Abläufe

"Es ist besser, wenn ich nicht darüber rede. Ich war einer der Ersten, der da war. Und ich war selber schockiert. Ich habe probiert, ihn auf die Seite zu legen, was eigentlich die beste Sache ist in solch einer Situation. Er hat nicht richtig Luft bekommen", berichtete Liverpool-Profi Dominik Szoboszlai im Interview bei MagentaTV. Der Ex-Spieler von Red Bull Salzburg trug dabei das Trikot seines Mitspielers mit der Nummer 19.

Szoboszlai kritisierte die Abläufe unmittelbar nach der Szene. Seiner Einschätzung nach dauerte es zu lange, bis die Sanitäter auf den Platz und Varga zur Hilfe kamen. "Ich habe keine Ahnung, was mit dem Protokoll ist, ob die Leute nicht auf den Platz laufen dürfen, wenn wir Hilfe brauchen. (...) Wir müssen daran etwas ändern. Wir müssen das viel schneller machen", sagte er.

In den Wiederholungen der übertragenden TV-Sender wirkte die Szene zunächst wie ein harmloser und allenfalls leichter Kontakt, Fotos zeigten aber die Wucht des Aufpralls von Vargas Kopf mit dem Oberarm des schottischen Torwarts Angus Gunn. Noch in der Luft krampfte der Angreifer von Ferencvaros Budapest und konnte sich dann dem Augenschein nach auf dem Rücken liegend nicht mehr selbst bewegen.

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