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Gold-Torschütze Zaccagni: "Del Piero war mein Held"

Der Angreifer netzte in einer Last-Minute-Aktion zum 1:1-Ausgleich ein, löste das Achtelfinal-Ticket und verriet, warum die WM 2006 von Bedeutung war.

Gold-Torschütze Zaccagni: Foto: © getty

Italien hat mit einem Last-Minute-Treffer Kroatien mit einem 1:1-Unentschieden im letzten Gruppe-B-Spiel so gut wie fix aus der Europameisterschaft geworfen und das Achtelfinal-Ticket gegen die Schweiz gelöst.

Ein Spieler, der das wohl am intensivsten von allen erlebt hat, war Torschütze Mattia Zaccagni, der gleichzeitig zu seinem ersten Tor für die "Squadra Azzurra" in seiner Spielerkarriere ausholte. 

Zaccagni: "Del Piero war mein Held"

Nach einigen Minuten des Durchatmens kam schließlich der Angreifer von Lazio Rom selbst gegenüber "Sky Italia" zu Wort und fühlte sich im ersten Moment an die Weltmeisterschaft 2006 erinnert. 

Eine tragende Rolle spielte dort Fußball-Legende Alessandro Del Piero, der in der Nachspielzeit des Halbfinal-Spiels gegen Deutschland den 2:0-Treffer zur endgültigen Entscheidung erzielte. Ikonisch wurde dazu der damalige Spruch eines italienischen Kommentators, der lediglich rief: "Wir fahren nach Berlin. Wir fahren nach Berlin."

"Er war mein Held, ich habe ein Poster von ihm gehabt", sagte Zaccagni, der mit 29 Jahren relativ spät zu seinem Premieren-Tor kam. "Mir sind so viele Bilder durch den Kopf gegangen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, aber auch so wichtig, dass wir uns als Zweiter für das Achtelfinale qualifiziert haben", ergänzte der Offensivakteur.

"Ich hatte ehrlich gesagt nicht realisiert, dass es die letzte Aktion des Spiels war. Als mir Calafiori den Ball zugespielt hat, habe ich nicht zweimal nachgedacht."

Jorginho: Die Schönheit des Spiels

Mit dabei war auch der Mittelfeldakteur Jorginho, der von Spielbeginn bis Minute 82 selbst auf dem Rasen stand, ehe er zusammen mit Darmian für Zaccagni und Fagioli weichen musste.

Gegenüber "ServusTV" rang der 32-Jährige zunächst mit den Worten, machte aber auf Nachfrage klar, dass es "eines der besten Spiele" in seiner Fußballkarriere war. "Es ist einfach unglaublich, was da alles passiert ist. Aber jetzt ist der Zeitpunkt, es zu genießen."

"Aber das ist nun mal die Schönheit von Fußball. Wenn du denkst, dass alles schwierig ist, aber du immer weiter daran glaubst, niemals aufgibst, wirst du dafür belohnt", sagte er kurz darauf zu "Sky Italia."

Spalletti: Spiele wie diese sind "emotionaler"

Einer, der sich zwar über das Weiterkommen, aber nicht über die gezeigte Leistung freuen dürfte, ist Nationaltrainer Luciano Spalletti.

Gegenüber "Sky Italia" nahm der 65-Jährige kein Blatt vor den Mund und ließ seinem Ärger erstmals Luft: "Wenn wir solche banalen Fehler machen, werden wir immer Schwierigkeiten haben, gegen jeden."

Aber: "Wenn Spiele auf diese Weise entschieden werden, wird alles viel emotionaler, da niemand mehr daran glaubt. Aber meine Spieler haben daran geglaubt, haben sich den Kopf freigehalten und sind wenig Risiko eingegangen."

Dennoch findet Spalletti klare Worte zum Auftreten seiner Elf: "Es gibt da nichts schönzureden. In der ersten Halbzeit waren wir unter unserem Niveau. Wenn wir keine Chancen kreieren, erzielen wir auch keine Tore. Wir haben einfach darauf gespielt, das Ergebnis [von 0:0] nach Hause zu bringen."

"Es war unfreiwillig, aber ich erwarte mehr von meinen Spielern." Trotz aller Kritik stellt Spalletti der kroatischen Nationalmannschaft ein lobendes Zeugnis aus: "Sie sind ein starkes Team mit viel Erfahrung und können immer für Probleme sorgen - egal, gegen wen sie spielen."

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