Ein Schnittspiel mit einem klaren Sieger und einem klaren Verlierer: Während das 3:1 Österreichs über Polen hierzulande für Jubel und Erleichterung sorgt, ist die Ausgangslage für Robert Lewandowski und Co. vor dem letzten Spiel gegen Frankreich denkbar schwierig geworden (Spielbericht>>>).
Besonders die Anfangsphase des Spiels mit dem frühen Gegentor durch Gernot Trauner sorgt bei den "Bialo-czerwoni" für Kopfzerbrechen: "Die ersten 15 Minuten verliefen nicht nach Plan. Wir sind nicht sehr gut mit Österreichs aggressivem Spiel umgegangen und haben immer wieder den Ball verloren", ärgerte sich Trainer Michal Probierz.
Nach dem zweiten Gegentor musste das Risiko erhöht werden, es folgte der Todesstoß: "Wir gingen all-in. Wir hatten keinen defensiven Mittelfeldspieler auf dem Platz, aber wir mussten das Risiko nehmen."
Kaltstart wird bestraft
Mittelfeldmann Piotr Zielinski wird noch deutlicher: "Wir haben in den ersten 15 Minuten geschlafen. Wir gingen, wir liefen nicht. Wir störten nicht unsere Gegner. Deshalb haben wir ein Gegentor bekommen, und das hat uns aufgeweckt."
Auch die bessere Phase mit dem Ausgleich und nach Seitenwechsel habe nichts ändern können, denn "dann ist alles zusammengebrochen. Wir haben versagt", bleibt Zielinski drastisch.
Die Wirklichkeit ist kein Zettel
Die Polen hätten sich "am Papier gut auf Österreich vorbereitet", bekräftigt Nebenmann Przemyslaw Frankowski: "Aber Papier und Wirklichkeit sind manchmal sehr verschieden."
Seine Kollegen und er hätten gewusst, "wie wichtig dieses Spiel war. Wir waren nur am Sieg interessiert. Nun sind wir sehr enttäuscht."
Nicht nur für die Spieler, auch für Probierz letztlich ein ernüchternder Abend: "Wir hatten am Ende nicht genug Qualität. Wir gewinnen und verlieren alle gemeinsam. Wir können vielleicht aggressiver gegen Frankreich spielen und es ist eine Möglichkeit zu wachsen."