Was für ein Auftakt der Slowakei!
Die Nationalelf von Trainer Francesco Calzona schockt die Belgier am ersten Spieltag der EURO-Gruppe E mit einem 1:0-Sieg - auch weil zwei Belgien-Tore durch den Video Assistant Referee aberkannt werden.
Das Spiel beginnt mit einer doppelten Großchance durch die Belgier. Zweimal hat Stürmer-Star Romelu Lukaku nach Vorarbeit von Jeremy Doku die Führung auf dem Fuß (3., 5.), aber es ist der slowakische Schlussmann Martin Dubravka, der ihm jeweils den Gar ausmacht.
Schranz nutzt Doku-Fehler eiskalt aus
In der siebten Minute erfolgt schließlich der Schock für die "Red Devils." Weil sich Doku im Belgien-Sechzehner verzaubert, kommt Juraj Kucka zum gefährlichen Abschluss. Koen Casteels wehrt zwar ab, aber der Ball fällt auf der linken Seite vor die Füße von Ivan Schranz, der aus spitzem Winkel unhaltbar einnetzt.
In der 22. Minute sucht Belgien erstmals die Antwort. Nach einem Schnitzer der slowakischen Abwehrreihe landet der Ball vor Leandro Trossard, der aber über das Tor schießt.
Danach kommen beide Teams nochmals zu einer Großchance. Lukas Haraslin (38.) zwingt Casteels per Volley-Schuss zur belgischen Heldentat, Lukaku (41.) nutzt den langen Ball auf der Gegenseite nicht, weil einmal mehr Dubravka nervenstark bleibt.
VAR unterbindet erstes Belgien-Tor
Die zweite Halbzeit beginnt mit dem gleichen hohen Tempo. Die Slowaken bieten eine giftige Gangart auf, ehe die Belgier ein zehnminütiges Dauerfeuer eröffnen. Trossard wird bei seiner Chance durch Milan Skriniar in der 55. Minute unterbunden.
Lukaku egalisiert in der 56. Minute vermeintlich, der Treffer wird aber vom VAR wegen Abseits zurückgenommen. Trossard (58.) zielt aufs rechte Toreck ab, Dubravka avanciert einmal mehr zum Helden der Slowaken. Lukaku probiert es in der 61. erneut, scheitert aber am Außennetz.
Spätestens ab diesem Zeitpunkt sitzt in der Frankfurt Arena kein Fan mehr. In der 62. Minute hat der eingewechselte Johan Bakayoko die absolut beste Chance auf das 1:1. Nach einer Doku-Hereingabe muss der Stürmer nur mehr den Ball ins Tor umlenken, aber Slowakei-Verteidiger David Hancko kratzt geistesgegenwärtig den Ball von der Linie.
Die Slowaken werden erst in der 77. Minute wieder halbwegs gefährlich. Der eingewechselte David Strelec verpasst aber per Fersentrick das 2:0, auch weil Belgiens Wout Faes aufpasst.
Openda-Handspiel besiegelt VAR-Pech
In der 86. Minute scheint Belgien doch noch das 1:1 zu gelingen. Openda läuft sich sehenswert in Szene, weil er den slowakischen Verteidiger überwindet und den Ball in den Sechzehner zu Lukaku spielt. Der netzt eiskalt ein, aber der VAR meldet sich umgehend bei Schiedsrichter Meler.
Der Türke wird an die Seitenlinie gebeten, und erneut ist der VAR das Zünglein an der Waage. Weil Openda sich ein Handspiel im Aufbau leistet, zählt das Lukaku-Tor nicht, der spätestens ab dem Zeitpunkt einem tragischen Helden gleicht.
Die Slowakei gewinnt nach einem unterhaltsamen Spiel, das wohl jedem Fan die letzten Fußball-Nerven gekostet hat, mit 1:0.