Georgiens EM-Neulinge fühlten sich trotz der 1:4-Niederlage im Achtelfinale gegen Titelfavorit Spanien (Spielbericht >>>) als Gewinner.
"Ich bin stolz darauf, was die Spieler geleistet haben. Die Mannschaft hat sich fantastisch entwickelt. Es war für alle eine großartige Erfahrung", sagte Nationaltrainer Willy Sagnol am Sonntagabend über die gelungene Premiere der Georgier.
Die Reise nach Deutschland hat das Team auf den Geschmack gebracht. Nun wollen die Georgier auch zur WM 2026.
In Tiflis wird gefeiert
"Wir werden unser Bestmögliches tun, wieder bei einem großen Turnier dabei zu sein", verkündete Sagnol. Die Qualifikation für die EM, dann der umjubelte Sieg gegen Portugal samt Aufstieg in die K.o.-Phase: Die Auswahl des französischen Ex-Stars wusste zu gefallen.
Daheim in Tiflis feierten die Fans auch nach der Niederlage weiter. "Heute weiß die ganze Welt, dass Georgien eine Nation ist, die bis zum Ende für den Sieg kämpft", sagte Bürgermeister Kakha Kaladze, selbst ehemaliger Nationalspieler und früherer Profi bei Milan.
Nach Kiteishvili-Aus: "Das Spiel hat sich verändert"
Doppelt bitter war das Aus für Otar Kiteishvili. Der Mittelfeldmann von Sturm Graz musste nach dem 1:1 kurz vor der Pause offenbar am Oberschenkel verletzt vom Feld. Wie lange der zum besten Spieler der abgelaufenen Bundesliga-Saison gekürte 28-Jährige ausfällt, war vorerst unklar.
Kapitän Guram Kashia bezeichnete den Ausfall als herben Rückschlag. "Nachdem wir Kiteishvili verloren hatten, hat sich das Spiel verändert. Am Ende haben wir Tore kassiert und müssen der EM Lebewohl sagen", meinte der Innenverteidiger. Auch bei ihm überwog der Stolz.
"Wir haben den georgischen Fußball nach Europa gebracht. Deswegen sind wir glücklich, obwohl wir verloren haben", sagte Kashia und ergänzte: "Wir können erhobenen Hauptes nach Hause fahren."
Dort wurden die Rückkehr der Nationalmannschaft mit Freude erwartet. "Die Reise ist nun zu Ende", sagte Sagnol. "Aber ich bin sicher, die nächste wird auch sehr aufregend werden."