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Mbappe: "Die Leute denken vielleicht, es ist ein Witz"

Frankreich ist glanzlos ins EM-Halbfinale eingezogen, die Presse übt Kritik an den Führungsspielern. Mit Spanien wartet nun der bislang härteste Gegner.

Mbappe: Foto: © getty

Kylian Mbappé steht vor einem brisanten Halbfinale, geht es doch am Dienstag (ab 21:00 Uhr im LIVE-Ticker >>>) in München mit Frankreich gegen seine kommende Wahlheimat Spanien.

In fließendem Spanisch bezeichnete der 25-jährige Stürmerstar der "L'Equipe Tricolore", der künftig auf Klubebene für Real Madrid auf Torejagd gehen wird, den kommenden Gegner als "großartige Mannschaft".

Von Kritik am eigenen Team hält er wenig. "Die Leute denken vielleicht, es sei ein Witz. Aber wir sind im Halbfinale."

Das dank Nervenstärke im Elfmeterschießen gegen Portugal nach einem 0:0 nach Verlängerung. Mbappé, der mit 15 Jahren begonnen hat Spanisch zu lernen, war in der entscheidenden Phase wie auch Antoine Griezmann, der seine gesamte Profikarriere schon in Spanien spielt, nicht mehr auf dem Platz.

Kapitän und Vize-Kapitän im Zentrum der Kritik

Das wirft in der Heimat viele Fragen auf. "Wie Schatten" würden sich die beiden durch die EM bewegen, monierte "Le Figaro". "Der Kapitän und der Vize-Kapitän haben nicht mehr die großen Sachen in den Beinen, um ihrer Mannschaft zu helfen", befand "Le Parisien".

Griezmann fand in den bisherigen Partien keine echte Bindung. "Griezmann versteckt sich nicht, aber er leidet", schrieb "Le Figaro". Mbappe hat aus einem Elfmeter das bisher einzige selbst erzielte französische Tor gemacht, daneben gab es nur zwei Eigentore.

(Text wird unterhalb des Videos fortgesetzt)

"Was das Niveau von Mbappé und Griezmann betrifft, muss man sich darüber im Klaren sein, dass es für das Halbfinale gereicht hat", sagte Mittelfeldspieler Youssouf Fofana am Sonntag in Paderborn. "Ich weiß nicht, warum wir das Haar in der Suppe suchen sollten, denn am Ende ist es genug."

Es liege auch an ihnen, den durch einen Nasenbeinbruch gehandicapten Mbappé wieder in Topform zu bringen, ergänzte PSG-Stürmer Randal Kolo Muani.

Spanien mit dem unbändigen Siegeswillen: "Ich würde für sie sterben"

Die Spanier hoffen darauf, dass es nicht so weit kommt. Teamchef Luis de la Fuente beschwor den Team-Zusammenhalt am Sonntag mit ungewohnt markigen Worten. "Ich würde für sie sterben, so wie sie für mich", sagte der sonst eher zurückhaltende 63-Jährige. Was andere von ihm und seiner Arbeit halten, sei ihm egal. Wichtig sei die Meinung seiner Spieler.

Faktum ist, dass die Stimmung rund um die "Furia Roja" deutlich besser ist als um die "Equipe Tricolore". Die Spanier waren bisher die überzeugendste Mannschaft im Turnier. "Wir freuen uns, dass ein ganzes Land in Euphorie ist", sagte De la Fuente.

Das rührt auch von einem nicht gegebenen Elfmeter in der Verlängerung für Deutschland nach einem umstrittenen Handspiel von Marc Cucurella. Statt sich auf eine ernsthafte Diskussion zu der Szene einzulassen, sagte der 25-Jährige am Sonntag: "Wenn die Schiedsrichter sagen, es ist kein Handspiel, dann respektiere ich das als Spieler natürlich."

Pedri werde Spanien "auf andere Art und Weise" unterstützen

Nicht mehr zum Einsatz kommen kann Pedri. Spanische Medien gehen davon aus, dass der Barcelona-Akteur wegen einer Seitenbandverletzung im linken Knie vier bis sechs Wochen fehlen werde.

Eine Abreise vom Team kommt für ihn nicht infrage. Es sei nun seine Aufgabe das Team auf andere Art und Weise zu unterstützen, verlautete der 21-Jährige auf Instagram. Toni Kroos nahm er das Foul in der Anfangsphase, das zur Verletzung führte, nicht übel. "Das ist Fußball und diese Dinge passieren", schrieb Pedri.


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