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Nach Achtelfinal-Aus: De Bruyne schließt Rücktritt nicht aus

Belgien steht nach dem Achtelfinal-Out gegen Frankreich in den Trümmern eines verkorksten Turniers. De Bruyne stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.

Nach Achtelfinal-Aus: De Bruyne schließt Rücktritt nicht aus Foto: © getty

85 Minuten voller Einsatz und disziplinierte Defensivarbeit.

Und dennoch musste sich Belgien am frühen Montagabend bereits nach dem Achtelfinale aus der EURO 2024 verabschieden.

Ein beherzter Auftritt gegen Titelfavorit Frankreich blieb in der stimmungsvollen Düsseldorf Arena letztendlich unbelohnt (Spielbericht >>>). Ein unglückliches Eigentor von Abwehrhaudegen Jan Vertonghen stürzte die Mannschaft von Domenico Tedesco am Ende ins Tal der Tränen.

Es war der bittere Höhepunkt eines für die stolze Fußballnation enttäuschend verlaufenen Turniers - bereits in der Vorrunde konnten die "Roten Teufel" ihrer Favoritenrolle in keinster Weise gerecht werden. Was folgte, war großer Unmut - insbesondere vonseiten der eigenen Fans.

Kapitän Kevin De Bruyne stellte sich im Anschluss der knappen 0:1-Niederlage der Medien - und versuchte die Enttäuschung seiner Mannschaft in Worte zu fassen. „Es ist immer eine Schande, wenn man ein Match verliert", brachte er gegenüber "Het Laatste Nieuws" den kollektiven belgischen Gemütszustand auf den Punkt.

"Team hat alles getan, was es konnte"

Große Vorwürfe macht der Mittelfeld-Routinier seiner Mannschaft ob des disziplinierten Auftritts nicht - auch das nötige Quäntchen Glück habe letztendlich gefehlt. "Wir hatten einen Plan und gemeinsam haben wir ihn gut umgesetzt. Aufgrund der Qualitäten der Franzosen haben wir uns entschieden, in einem tieferen Block zu spielen und ihnen den Ball zu überlassen. Frankreich hatte zwar viel Ballbesitz, machte aber bis auf ein paar Distanzschüsse nicht viel daraus."

Das Gegentor? Eine Verkettung unglücklicher Zufälle, wenn es nach dem ManCity-Star geht: "Wir haben als Team gut verteidigt. Und dann schlucken wir dieses Eigentor. Vertonghen wollte den Ball nur blocken. Reines Pech. Unsere Bemühungen und Momente waren da, aber nach diesem Tor hatten wir wenig Zeit zu reagieren." Keeper Koen Casteels sprach indes sogar von einem "Dreckstor".

Das frühe Turnier-Aus sei natürlich eine Enttäuschung, dennoch stellt sich der 104-fache Nationalspieler einmal mehr schützend vor seine Mannschaft. "Ich bin enttäuscht. Wir sind alle enttäuscht. Wir waren in diesem Turnier nicht die Favoriten und die Niederlage gegen die Slowakei hat unser Turnier verändert. Danach haben wir uns gut erholt. Das Team hat bereits alles getan, was es konnte."

Teamchef Domenico Tedesco fiel es im Anschluss an das Spiel ebenfalls schwer, die richtigen Worte zu finden. "Wir werden die Spiele, die EM analysieren und in ein paar Wochen weitersehen. Wir sind zu enttäuscht, um in Details zu gehen. Wir können nicht sagen, dass wir bei diesem Turnier Glück hatten."

Nationalteam-Rücktritt? "Lass mich das zuerst verarbeiten"

Kevin De Bruyne - nach dem Rücktritt von Eden Hazard zur absoluten Galionsfigur der "Goldenen Generation" der Belgier avanciert, musste sich im Anschluss auch Fragen zu seiner persönlichen Zukunft stellen.

Einen Rücktritt aus der Nationalmannschaft schließt der Edeltechniker nach dem Spiel jedenfalls nicht aus: „Es ist noch zu früh, das zu sagen", hielt er das Boot an. „Lass mich das zuerst verarbeiten. Zuerst einen schönen Urlaub und dann werde ich sorgfältig über die Zukunft nachdenken."

Auch auf Klubebene wurde De Bruyne zuletzt immer wieder mit einem Abschied von Stammklub ManCity in Verbindung gebracht. Insbesondere ein Wechsel in die Saudi Pro League soll im Raum stehen. Auch hier sieht ein Dementi anders aus.

"Ich habe ehrlich gesagt noch nicht darüber nachgedacht. Es mag sein, vielleicht auch nicht, aber das ist im Moment kein Thema für mich. Ich fühle mich gut. Das ist das Wichtigste. Ich kann auch nicht sagen, wie ich mich nächstes Jahr fühlen werde. Nächstes Jahr wird mit City ein ganz besonderes Jahr mit etwa 85 Spielen. Das ist sehr viel."


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