Das Sensations-Team aus Georgien bestätigte am Sonntag im EM-Achtelfinale zwar seine starken Leistungen aus der Vorrunde, gegen weiterhin beeindruckend starke Spanier gab es diesmal aber nichts zu holen.
Trotz einer 1:0-Führung für den Außenseiter feierten die Iberer dank einer coolen und souveränen Vorstellung noch einen klaren 4:1-Erfolg, der damit auch das erwartete Spitzen-Duell im Viertelfinale gegen Gastgeber Deutschland am Freitag fixiert.
Spanier sorgte für erstes Gegentor
Für das erste Gegentor der Spanier im Turnierverlauf sorgte ausgerechnet ein Spanier.
Robin Le Normand bugsierte den Ball bei einem georgischen Konter aus Versehen ins eigene Tor (18.). Eine Führung, die total gegen den Spielverlauf ging, hätten die Iberer doch mehrmals frühzeitig selbst in Führung gehen können.
Überragender Georgien-Goalie
Ein überragender Torhüter Giorgi Mamardashvili hielt die Georgier lange Zeit im Rennen. Erst kurz vor der Pause musste er sich bei einem präzisen Rodri-Schuss geschlagen geben (41.).
"Wir wussten von Beginn an, dass sie vielleicht nicht den großen Namen haben, uns aber Probleme bereiten können", meinte Rodri, der die schwierige Anfangsphase so beschrieb: "Wir hatten am Anfang Chancen, aber sie haben leider getroffen. Aber wir sind zurückgekommen, darauf können wir stolz sein. Sie (Deutschland) spielen zu Hause, aber wir haben Waffen. Wir müssen unser Bestes geben."
Nach Seitenwechsel spielte die Truppe von Coach Luis de la Fuente immer stärker auf und legte dank Fabian Ruiz (51.), Nico Williams (75.) und Dani Olmo (83.) drei weitere Treffer nach.
Ein Sieg, der am Ende durchaus noch höher hätte ausfallen können, wie die Tor-Chancen-Bilanz von 15:2 für Spanien deutlich belegt.
"Wir können Großes erreichen"
Nico Williams: "Wir sind sehr glücklich, im Viertelfinale zu stehen. Schritt für Schritt haben wir gezeigt, dass wir eine große Mannschaft sind und wenn wir auf diesem Level weitermachen, können wir Großes erreichen. Das Gegentor war ein Fehler, aber ohne Absicht. Am Ende waren wir alle zufrieden."
Einen wesentlichen Beitrag zum Triumph leistete auch Wunderkind Lamine Yamal. Der erst 16-Jährige verstieß mit seinem Einsatz übrigens bereits zum dritten Mal gegen das deutsche Jugendschutzgesetz, das es verbietet, dass 16-Jährige nach 23 Uhr arbeiten dürfen.
Die maximale Bußgeldhöhe von 30.000 Euro wird der spanische Verband vor allem angesichts der Ergebnisse wohl leicht verschmerzen können.
Spanien ist gegen Deutschland gefordert
Im Viertelfinale wird nicht nur Yamal eine Topleistung abrufen müssen, schließlich wartet mit Gastgeber Deutschland eine deutlich größere Hürde als Georgien.
Die DFB-Elf von Teamchef Julian Nagelsmann kann auf die Unterstützung des Publikums vertrauen und zeigte sich in den bisherigen Partien durchaus als kompakte und eingespielte Truppe.
"Es wird auf jeden Fall ein schwieriges Spiel (gegen Deutschland, Anm.). Sie sind hart zu knacken", weiß Williams, der zuversichtlich ist, dass die Reise für den dreifachen Europameister noch nicht zu Ende gehen wird. "Wir haben eine wunderbare Mannschaft, und wenn wir auf diesem Level spielen, können wir gewinnen."