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Albaniens Daku entschuldigt sich für Schlachtrufe

Nach dem Remis gegen Kroatien feuerte Albaniens Offensivspieler Mirlind Daku feindliche Fangesänge gegen Nordmazedonien an. Nun folgt eine Entschuldigung.

Albaniens Daku entschuldigt sich für Schlachtrufe Foto: © getty

Albaniens Offensivspieler Mirlind Daku hat sich angesichts einer Untersuchung der UEFA entschuldigt.

Daku hatte nach dem 2:2 gegen Kroatien am Mittwoch in Hamburg (zum Spielbericht >>>) mit einem Megaphon die albanischen Fans mit abfälligen Schlachtrufen gegen Nordmazedonien angeheizt. Die UEFA leitete daraufhin eine Untersuchung gegen den 26-Jährigen wegen Verdachts des unangemessenen Verhaltens ein. Daku sagte, er habe sich von den Emotionen, bei der EURO zu spielen, hinreißen lassen.

Nachdem Bilder der Aktion aufgetaucht waren, hatte der nordmazedonische Fußballverband eine Entschuldigung verlangt und die Untersuchung der UEFA gefordert. "Entschuldigen ist männlich, und ich fühle die Moral und eine professionelle Verpflichtung, das zu tun, an alle, die verletzt wurden", sagte er in albanischer Sprache auf Social Media.

"Wie bei jedem Fußballer sind die Emotionen in diesen Momenten auf einem anderen Level, was nur auf dem Spielfeld verstanden werden kann. Es ist schwer, das Gefühl, für dieses Nationalteam zu spielen, zu beschreiben, für diese wunderbaren Fans, die uns uneingeschränkte Liebe geben."

Dakus Äußerungen mit brisantem Hintergrund

(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt) 

Albanien bestreitet erst seine zweite Endrunde bei einem großen Fußballturnier und wird von einigen der fanatischsten Anhänger angefeuert, die bisher bei der EM in Deutschland gesehen wurden.

"Sorry, wenn ich jemanden nach dem Spiel gegen Kroatien beleidigt haben sollte, der Effekt des Spiels machte solche Sachen mit mir", postete Daku. Albanien hatte erst sehr spät den Ausgleich erzielt und sich so die Chance auf ein Weiterkommen erhalten.

Dakus Aktionen kommen vor dem Hintergrund anhaltender ethnischer Spannungen auf dem Balkan. Serbien verlangt Bestrafung für Kroatien und Albanien wegen Hasschants (alle Infos >>>), in denen beide Fangruppen während des Spiels "Töte, töte, töte den Serben" skandierten.

Die meisten Kontroversen drehen sich um den mehrheitlich albanisch bevölkerten Kosovo, dessen Unabhängigkeit Serbien nach wie vor nicht anerkennt. Daku wechselte erst im Vorjahr von der Nationalelf des Kosovo in den albanischen Verband.

Während der nordmazedonische Fußballverband die nationalistischen Schlachtrufe als "skandalös" bezeichnete, gab sich die albanische Föderation mit der Reaktion zufrieden. Man nehme Dakus tiefe Reue zur Kenntnis, er habe volle Verantwortung für seine Aktionen übernommen.

"Dieser Vorfall ist nicht repräsentativ für seinen Charakter oder die Werte, die wir als Vereinigung hochhalten. Wir glauben, dass dieser Moment als Erinnerung an die Wichtigkeit von gegenseitigem Respekt und Harmonie dienen kann", so der Verband.


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