Was Dayot Upamecanos erste Assoziation sei, wenn er an Österreich denke? "Salzburg, natürlich", sagte der Innenverteidiger im Interview mit der "L’Equipe" vor der Abreise des französischen Nationalteams zum Großereignis nach Deutschland.
Der Teamspieler, der am Montag zum EM-Auftakt auf Österreich trifft (ab 21:00 Uhr im LIVE-Ticker >>>), wechselte im Alter von 16 Jahren zum FC Red Bull Salzburg. Dort habe er anfangs aufgrund der Sprachumstellung "überhaupt nichts" verstanden. Naby Keita habe ihm bei der Eingewöhnung geholfen.
An seiner Entscheidung, nach Österreich zu wechseln, habe er aber "nie und nimmer" gezweifelt – auch wenn der FC Red Bull Salzburg im Jahr 2015 noch nicht den gegenwärtigen Ruf einer Talentschmiede hatte. "Heute sehe ich viele Franzosen, die nach Salzburg oder Leipzig gehen, das macht mich glücklich. Ich war der Erste, der diesen Weg ging. Es war ein Risiko. Und es hat viele Türen geöffnet."
Konate, Nkunku und Dembele als Vorbilder
Ein Mann war besonders wichtig für Upamecano: der jetzige ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick, der in Salzburg und Leipzig dazumal als Mastermind tätig war. "Er hat mir sofort vertraut". Beeindruckt wurde der heutige Bayern-Spieler vor allem von der Spielidee, dem intensiven Pressing.
Upamecano könne jungen französischen Talenten nur empfehlen, nach Salzburg oder auch Deutschland zu wechseln. "Das ist eine große Chance, eine super Ausbildung. Sie geben einem sehr schnell eine Chance", sagte der 25-Jährige und verwies auf Ibrahima Konate, Christopher Nkunku oder Ousmane Dembele als Role Models.
Nach seinem Wechsel von Salzburg nach Leipzig im Jahr 2017 sei er zu einem Mann herangewachsen. Er habe technische und taktische Dinge sowie viel zu seiner eigenen Position gelernt. "Wenn es wirklich eine Sache gibt, in der ich mich weiterentwickelt habe, dann ist es das Verteidigen, indem man sich nach vorne bewegt."
Voller Fokus auf die EM
Für den 20-fachen Nationalspieler war die abgelaufene Saison beim FC Bayern München nicht die einfachste. In der Rückrunde musste er hin und wieder mit einem Bankplatz vorliebnehmen.
"Es war eine komplizierte Situation, aber ich habe nie aufgegeben. Ich habe weitergearbeitet, um wieder in die französische Nationalmannschaft berufen zu werden", sagte Upamecano, der zuletzt auch beim Vizeweltmeister nicht unumstritten war.
Ob es im Sommer zu einem Vereinswechsel kommen werde? "Ich habe noch nicht mit meinen Managern gesprochen, ich bin voll auf die EM fokussiert", so der Rechtsfuß über seine Zukunft. Bei Bayern steht er seit 2021 unter Vertrag, dieser läuft noch bis 2026.