Am Montag machte Österreichs Nationalteam dank des 1:0-Erfolgs in Aserbaidschan die Qualifikation für die EM 2024 fix.
Seit Dienstag sind die Oktober-Länderspiele in der Fußball-EM-Qualifikation nun Geschichte und neun von 24 Teilnehmern für die Endrunde in Deutschland stehen fest.
Zwölf weitere werden sich im November-Fenster qualifizieren, ein weiteres Trio gesellt sich erst im März nach den Play-off-Spielen dazu und komplettiert damit das Feld.
Ein Überblick über Konstellationen und Wege zur EM:
Gruppe A
Spanien und Schottland (je 15 Punkte) sind sicher qualifiziert. In den verbleibenden Spielen geht es nur noch um den Gruppensieg, für den Spanien favorisiert ist.
Gruppe B
Die makellosen Franzosen (18) sind als Gruppensieger qualifiziert. Dahinter hat auch die Niederlande (12) beste Chancen. Der Mitfavorit ist zwar punktegleich mit den Griechen, hat aber ein Spiel mehr zu absolvieren und dabei machbare Aufgaben gegen Irland und in Gibraltar.
Gruppe C
Vize-Europameister England ist nach dem 3:1 über Italien mit 16 Punkten qualifiziert. Der Titelverteidiger (10) liegt hinter der Ukraine (13) und hat ein weiteres (Heim)Spiel gegen Nordmazedonien zu absolvieren. In diesen beiden Partien braucht die Squadra vier Punkte.
Gruppe D
Die Türkei (16) hat sich vorzeitig qualifiziert. Ein Punkt fehlt zum Gruppensieg. Wales und Kroatien (je 10) spielen den zweiten Platz aus. Wales reichen wegen des gewonnenen direkten Vergleichs zwei Siege gegen die Türkei und in Armenien.
Gruppe E
Albanien (13) ist zwar nicht zu 100 Prozent durch, aber kaum noch von einem der ersten zwei Plätze zu verdrängen. Dahinter hat Tschechien (11) die besten Karten. Die Polen um Robert Lewandowski (10) können es nicht mehr aus eigener Kraft schaffen.
Gruppe F
Belgien und Österreich (je 16) waren schon vor dem Spielabbruch von Brüssel qualifiziert. Noch ist offen, wie das Spiel Belgien - Schweden (1:1) gewertet wird. Sollten die Belgier die Partie gegen Schweden nicht gewinnen, hat Österreich vor dem letzten Spiel in Estland noch Chancen auf den Gruppensieg. Dafür wäre aber ein belgischer Punkteverlust zuhause gegen Aserbaidschan nötig.
Gruppe G
Ungarn (14) braucht nach dem Remis in Litauen noch einen Punkt aus zwei Spielen. Auch Serbien (13) ist wohl nur noch theoretisch von Montenegro (8) zu verdrängen.
Gruppe H
Dänemark (19) und Slowenien (19) haben die beste Ausgangslage für EM-Tickets, sind aber bisher nicht rechnerisch durch. Kasachstan (15) hat nach dem überraschenden Sieg in Finnland noch Restchancen und bekommt am 20. November in Slowenien womöglich ein kleines Endspiel.
Gruppe I
Hier ist nach den verschobenen Israel-Spielen noch einiges offen. Rumänien (16) führt vor der Schweiz (15) und Israel (11), das noch vier Partien offen hat. Alle drei Rivalen treffen noch in direkten Duellen aufeinander.
Gruppe J
Das makellose Portugal (24) ist bereits durch. Die Slowakei (16) hat gegenüber Luxemburg (11) und Island (10) die deutlich besten Karten auf Platz zwei. Schon ein Punkt aus zwei Spielen würde reichen.
Die Playoffs
Der Umweg sind die Play-offs, die im März 2024 ausgetragen werden. Über drei Nations-League-Gruppen gibt es insgesamt drei Tickets.
Italien, Kroatien, Polen droht dieser Weg. Für Erling Haalands Norweger schaut es schlecht aus. Um überhaupt das Play-off spielen zu dürfen, müssen sich möglichst viele der vor ihnen gelisteten Teams direkt qualifizieren. Finnland und Bosnien-Herzegowina sind aber schon sicher in den Play-offs.
Irland könnte Niederlage mehr nützen als ein Sieg
Kurios wird es bei Irland: Die Iren könnten von einer eigenen Niederlage am 18. November in den Niederlanden theoretisch profitieren.
In der Qualifikation selbst hat Irland keine Chancen mehr, doch für die Setzliste über die Nations League wäre ein Weiterkommen der Niederlande günstiger als ein Weiterkommen Griechenlands. Dieses Szenario könnte sich aber mit dem Ausgang anderer Ergebnisse von selbst erledigen.
Was bedeutet der Gruppensieg?
Die fünf punktemäßig besten Gruppensieger schaffen es neben Gastgeber Deutschland in Topf eins. Heißeste Anwärter dafür sind Frankreich und Portugal, auch Belgien und England haben gute Chancen. Die Lostöpfe für die Auslosung am 2. Dezember in Hamburg werden komplett nach dem Abschneiden in der Qualifikation ermittelt.