Endstand
1:3
1:1, 0:2
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Polen kämpferisch: "Letztes Wort noch nicht gesprochen"

Trotz der 1:2-Auftaktniederlage gegen die Niederlande ist Polen motiviert. Zudem scheint die Rückkehr von Robert Lewandowski gegen Österreich wahrscheinlich.

Polen kämpferisch: Foto: © GEPA

Während die Niederlande dank eines späten Jokertores von Wout Weghorst einen Dämpfer zum Auftakt der Fußball-EM vermied, erlebte Polen in Hamburg ein Wechselbad der Gefühle.

Denn fünf Tage vor dem Duell gegen die ÖFB-Elf in der Gruppe D hielt der Außenseiter beim 1:2 gegen das Oranje-Team auch ohne Starstürmer Robert Lewandowski beachtlich mit. Der erhoffte Punktgewinn löste sich am Sonntag erst in der 83. Minute in Luft auf, auch deshalb schöpften die Polen Hoffnung.

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"Hatten unsere Chancen"

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"Wir haben gezeigt, dass wir sehr gut Fußball spielen können. Wir hatten unsere Chancen", sagte Teamchef Michal Probierz, unter dem das polnische Nationalteam im neunten Pflichtspiel erstmals verlor. "Ich habe meinen Spielern gesagt, dass sich ihre Köpfe nicht hängenlassen sollen, dass sie das Kinn hochhalten sollen."

Zuversicht im polnischen Lager gibt außerdem die anstehende Rückkehr von Torjäger, Kapitän, Rekordspieler und Superstar Lewandowski, der im Hamburger Volksparkstadion gebremst von einem Muskelfaserriss auf der Bank saß.

Im richtungsweisenden Duell gegen die ÖFB-Elf am Freitag (18.00 Uhr, LIVE-Ticker >>>) in Berlin könnte der frühere Weltfußballer also wieder auf dem Rasen stehen. "Robert Lewandowski kommt wieder zu Kräften und wird hoffentlich gegen Österreich spielen", verkündete Probierz bei der Pressekonferenz nach dem Spiel.

"Beste Spieler in unserem Team"

Zuvor hatte Ersatzmann Adam Buksa in der 16. Minute zur polnischen Führung getroffen, nach einem Eckball wuchtig per Kopf. Der 27-Jährige, in der abgelaufenen Saison von Lens nach Antalyaspor verliehen, nimmt in der polnischen Stürmer-Hierarchie eigentlich nur den vierten Platz ein.

Doch die Verletzungen von Lewandowski, Karol Swiderski und Arkadiusz Milik hievten Buksa in die Startelf. Vor dem Auftaktmatch holte er sich deshalb noch Ratschläge von Lewandowski. "Wir haben vor dem Spiel gesprochen und er hat mir ein paar Tipps gegeben. Er ist der beste Spieler in unserem Team. Er hilft uns allen, mir auch", sagte Buksa der APA. Ob der Bruder von Aleksander Buksa (21), zuletzt Stürmer bei der WSG Tirol, auch gegen Österreich in der Startelf stehen wird, ist offen.

Genauso wie bei Bartosz Salomon, der wegen einer Fußverletzung ausgewechselt werden musste. Dafür wird Innenverteidiger Pawel Dawidowicz vermutlich wieder eine Option für die Startelf sein. Gegen die Niederlande setzte die Probierz-Truppe lautstark angefeuert von den eigenen Fans immer wieder offensive Nadelstiche. Einzig in der Defensive offenbarten sich gegen das niederländische Kombinationsspiel hin und wieder Löcher.

"Letztes Wort noch nicht gesprochen"

Die Hoffnungen auf den Achtelfinal-Aufstieg sind in Polen jedenfalls noch nicht gestorben. "Wir geben nicht auf. Wir werden alles tun und kämpfen, um aufzusteigen", versicherte Probierz. "Wir haben noch etwas zu beweisen und werden noch stärker sein. Wir haben unser letztes Wort noch nicht gesprochen." Dass sein Team vor dem zweiten Gruppenspiel einen zusätzlichen Ruhetag hat, sei für ihn kein Vorteil. "Österreich wird sehr gut vorbereitet sein."

Die Niederländer reisten hingegen mit den eingeplanten drei Punkten im Gepäck aus der Hansestadt ab. Positiv: Das Offensivfeuerwerk der ersten Spielminuten gab Selbstvertrauen für das kommende Gruppenspiel gegen Frankreich. Negativ: In der zweiten Spielhälfte funktionierte im Angriff fast gar nichts mehr, auch die Chancenverwertung zuvor verärgerte Bondscoach Ronald Koeman. "Wir hätten zur Pause 3:1 oder 4:1 führen müssen", sagte er.

Durch einen abgefälschten Schuss von Cody Gakpo (29.) - der Liverpool-Angreifer wurde zum "Man of the Match" gewählt - gelang Oranje in der ersten Hälfte aber nur der Ausgleich. "Wir kreieren fünf Chancen und verwerten nur eine. Zu Chancen zu kommen ist eine Sache, sie zu verwerten eine andere", betonte Koeman.

Viele Momente seien gut gewesen, es gebe aber auch noch einiges zu verbessern. Immerhin: Bei Großereignissen ist die Elftal seit zehn Gruppenspielen ungeschlagen, bei neun Siegen und einem Unentschieden.

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