Fast ein Jahr nach dem bitteren Gruppen-Aus bei der WM in Katar schöpft Belgien neuen Mut.
Mit dem 5:0 über Aserbaidschan (alle Infos >>>) sicherten sich die Roten Teufel in Österreichs EM-Qualigruppe am Sonntag den Sieg und für die Endrundenauslosung am 2. Dezember den Platz im ersten Lostopf.
Trainer Domenico Tedesco, der nach der WM-Endrunde in Katar von Roberto Martinez übernahm, ist in zehn Spielen bei acht Siegen ungeschlagen - auch dank Goalgetter Romelu Lukaku. "Er ist nicht zu stoppen", lobte Tedesco.
Torschützenkönig in spe
Mit seinen Teamtoren 80 bis 83 im 113. Länderspiel setzte sich Lukaku gegen Aserbaidschan klar an die Spitze der Torschützenliste der sich dem Ende zuneigenden EM-Quali. Insgesamt 14 Mal hat in der EM-Quali-Geschichte noch kein Akteur getroffen.
Den bisherigen Rekord hatten sich Nordirlands David Healy (Quali für 2008) und Polens Robert Lewandowski (Quali für 2016/je 13) geteilt.
"Er war herausragend. Wenn jeder Schuss aufs Tor drinnen ist, kannst du es nicht besser machen", lobte Tedesco. "Ob er der beste Stürmer ist, mit dem ich je gearbeitet habe? Das ist immer schwer zu sagen, aber ich glaube schon."
Es ist aber nicht nur die Topform des AS-Roma-Legionärs, die Tedesco Freude macht. "In dieser Truppe liebt jeder den anderen, und das gibt mir ein sehr gutes Gefühl", meinte der 38-Jährige. "Sowohl die jungen als auch die erfahrenen Spieler sind hungrig. Das ist sehr wichtig."
Topf eins? "Könnte ein Vorteil sein"
Fix ist, dass die Belgier so wie Gastgeber Deutschland, Portugal, Frankreich, Spanien und England bei der Auslosung für die Endrunde in Deutschland aus Topf eins gezogen werden. Österreichs Mini-Hoffnung, die Belgier könnten gegen Aserbaidschan patzen und so der erste Platz an Rot-Weiß-Rot gehen, sollte sich nicht erfüllen.
"In Topf eins zu sein, könnte ein kleiner Vorteil sein", mutmaßte Tedesco. "Leicht wird es aber dennoch nicht. Eine EM ist schwieriger zu gewinnen als eine WM."
Davon sind Kroatien und Wales noch ein Stückchen entfernt. Für sie geht es am letzten Spieltag der Quali am Dienstag (jeweils 20:45 Uhr) in Gruppe D erst um die direkte Qualifikation.
Die klar besseren Karten haben dank zwei Punkten Vorsprung die Kroaten, die der bereits fix qualifizierten Türkei mit einem Heimsieg über Armenien sogar noch den Poolsieg entreißen könnten.
Voraussetzung dafür ist ein Heimerfolg von Wales über den derzeitigen Leader Türkei. Schaffen es die Waliser nicht mehr auf Platz zwei, bleibt in ihnen immerhin der Gang ins Play-off.